SC Bern wieder über dem Strich

Von Rolf Probst

Mit einem klaren 6:0 gegen schwache Gäste aus Rapperswil setzt sich der SC Bern wieder mit zwei Punkten Vorsprung über den Strich. Trotz des klaren Erfolges war natürlich noch nicht alles Gold was glänzt. Es schlichen sich in der Defensive noch zu viele Fehler ein, welche von einem starken Gegner rigoros genutzt werden. Deshalb bedarf es vor allem in der Defensive noch einer markanten Steigerung. Offensiv überzeugte der SC Bern heute Abend im Powerplay mit drei Treffern aus vier Powerplaymöglichkeiten. Glen Metropolit kam zu seinen ersten zwei Punkten (1 Tor / 1 Assist) im ersten Spiel für den SC Bern. Marco Bührer kam zu seinem 6. Saison-Shotout.

Nach der dreiwöchigen Olympiapause versuchte der SC Bern gegen den Tabellenletzten aus Rapperswil sofort das Zepter in die Hand zu nehmen. Doch zu Beginn taten sich die Berner schwer mit der Spielkontrolle und mit dem Herausspielen von Chancen. Nach einem schlechten Zuspiel von Berns neuem Ausländer Daniel Grillfors kamen die Gäste aus Rapperswil zur ersten guten Chance und verfehlten die Führung nur sehr knapp. Ein Rückstand hätte es dem SC Bern auf der Mission Playoff nicht einfacher gemacht. Danach besann sich der SC Bern wieder seiner Aufgabe und war das bessere Team, jedoch ohne gross zu glänzen. Die Unsicherheit war den Spieler immer noch anzumerken. Da kam das 1:0 durch Rotislav Olesz gerade richtig um die Nerven ein wenig zu beruhigen. Dieses Tor tat dem Team gut. Kurz darauf traf Christoph Bertschy aus der Drehung nur den Pfosten. In der 18. Spielminute musste Rappis Antonio Rizzello wegen Stockschlag auf die Strafbank. Dort sass er dann nur 32 Sekunden, ehe Berns Captain Martin Plüss die Scheibe aus dem Gewühl vor dem Tor übernahm und das 2:0 erzielen konnte. Die Erleichterung sowohl auf dem Eis wie auf den Rängen war allen anzumerken.

Es war weiterhin nicht die grosse und vor allem fehlerfrei Show des SC Bern. Aber in dieser Situation ist auch nicht die Show gefragt, sondern drei Punkte sind das Muss. Da kam das 3:0 durch Pascal Berger in der 23. Spielminute gerade richtig. Die beiden Headschiedsrichter mussten jedoch zuerst noch den Videobeweis ran ziehen, um zu sehen, ob es kein Kick-Tor war. In der 32. Minute erhielt Rappi-Coach eine zweiminütige Bankstrafe. Und auch die zweite Überzahl nutzen die Berner aus. Diesmal dauerte es 46 Sekunden bis zur Vollstreckung. Hnat Domenichelli legte auf Glen Metropolit auf und dieser traf direkt in den rechten Winkel zum 4:0. Während die St. Galler ihr erstes Überzahlspiel nicht ausnutzen konnten, schlug der SC Bern im dritten Powerplay des Abends zum dritten Mal zu. Kurz vor Ablauf der Strafe zog Christoph Bertschy ab. Sein Handgelenkschuss ging via Schlittschuh von Rotislav Olesz zum 5:0 ins Tor. Spätestens jetzt war die Entscheidung definitiv gefallen. Zu harmlos agierten die Gäste aus Rapperswil.

Im dritten Drittel lief dann auf beiden Seiten nicht mehr sehr viel zusammen. In der 47. Spielminute traf Derrick Walser im Powerplay den Pfosten, aber mehr schaute da auch nicht mehr raus. Dafür setzte es einige Strafen mehr ab. Bern tat nun nicht mehr sehr viel für das Spiel und versuchte das Geschehen zu kontrollieren, was mehrheitlich auch gelang. In der 54. Spielminute wurde Alexei Dostoinov herrlich von Thomas Wellinger lanciert. Er zog alleine auf das Lakers Tor und bezwang David Aebischer mit einem Hocheckschuss zum 6:0.

SC Bern vs. SCRJ Lakers 6:0 (2:0; 3:0; 1:0)

PostFinance-Arena, Bern – 15‘740 Zuschauer - SR: Eichmann (8), Kurmann (66); Abegglen (10), Rohrer (24)

Tore: 08:21 Olesz (Gardner) 1:0; 17:40 Plüss (Roche, Metropolit / Ausschluss Rizzello) 2:0; 22:31 P. Berger (A. Berger, Dostoinov) 3:0; 32:27 Metropolit (Domenichelli, Roche / Ausschluss Frei) 4:0; 39:17 Olesz (Bertschy, Grillfors / Ausschluss Geiger) 5:0; 53: 01 Dostoinov (Wellinger) 6:0

Strafen: SC Bern 4 x 2 Min.; SCRJ Lakers 5 x 2 Min.

SC Bern: Bührer (Gigon); Gerber, Roche, Grillfors, Krueger, Wellinger, Kreis, Collenberg; Domenichelli, Metropolit, Bertschy; Olesz, Plüss (TS) ©, Loichat; Scherwey, Gardner, Vermin; A. Berger, Dostoinov, P. Berger; Rüthemann

SCRJ Lakers: Aebischer (Punnenovs); Lüthi, Walser, Geyer, Gmür, S. Berger, Nodari, Geiger; Murray, Persson(TS), Danielsson; Sejna, Wichser, Friedli; Rizzello, Hürlimann ©, Schmutz; Neukomm, Heizmann, Jörg; Frei

Bemerkungen:

SC Bern ohne Randegger, Kinrade, Furrer, Rubin, Jobin, Ritchie (alle verletzt) und ohne Müller (überzählig)

SCRJ Lakers ohne Camenzind, Hüsler, Weisskopf, N. Berger, Thibaudeau (alle verletzt)

Schussverhältnis: SC Bern 40 (13 / 17 / 10) – SCRJ Lakers 27 (6 / 8 / 13)

12:30 Pfostenschuss Christoph Bertschy, SC Bern

23:47 Timeout SCRJ Lakers

28:20 Tor von Alexei Dostoinov, SC Bern aberkannt wegen verschobenem Tor

46:53 Pfostenschuss Derrick Walser, SCRJ Lakers

60:00 Bester Spieler SCRJ Lakers: Niklas Persson

60:00 Bester Spieler SC Bern: Rotislav Olesz

(TS): Topscorer

©: Captain