Langenthal mit „Heimnachteil“ gegen Basel

Von Daniel Gerber

Der SC Langenthal verliert auf eigenem Eis gegen den EHC Basel mit 1:3-Toren. Das Glas ist exakt 4/7tel vol in den letzten sieben Spielen gewann Langenthal viermal, auf eigenem Eis ist derzeit ein „Heimnachteil“ zu verzeichnen. Basel dagegen bestätigt nach zwei schwachen Spielen wieder seine aufstrebende Form.

Die EHC Basel Sharks sind das Team der Stunde (zusammen mit Olten und Thurgau): Mit dem Sieg in Langenthal siegten die Sharks in zehn der letzten sechzehn Partien, längst hat sich die Mannschaft von Dino Stecher aus dem Tabellenkeller ins zentrale Mittelfeld gehievt.

„Heimnachteil“. Auf dieses Wort hatte der langjährige, ehemalige Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger sowohl Patent wie auch einziges Nutzungsrecht, nachdem er mit der rot-weissen Auswahl an der Heim-WM vorzeitig ausgeschieden war. Inzwischen „erwarb“ der SCL das Lizenzrecht auf dieses Wort, da es zuletzt die Langenthaler-Heimauftritte lupenrein beschreibt – denn gleichzeitig siegte das Team auswärts viermal in Serie.

Basel gegen Langenthal, das war zugleich die „Skorerlisten-Ausstellung“ des Abends: Mit Jeff Campbell (Rang 1), Brent Kelly (3.), Stefan Tschannen (9.) auf Seiten des SCL sowie den Baslern Kyle Greentree (5.) und Brandon Buck (8.) standen fünf der neun besten Skorer der Liga auf dem Eis in der Eishalle Schoren.

Buck bäckt grosse Brote

Zwar startet Langenthal animiert, Jeff Campbell zeigt eine frühe Chance. Doch bereits ab der dritten Minute läuft die Mannschaft einem Rückstand hinterher. Von Michel Riesen angespielt, zieht Brandon Buck zwischen zwei Verteidigern durch, narrte auch Goalie Marc Eichmann und versenkte die Scheibe Back-hand zur Basler-Führung. Mit Schwung streben sämtliche vier Linien nach dem Ausgleich, doch Thomas Dommen, Vincenzo Küng und Jeffrey Füglister sehen ihre Geschosse von Urban Leimbacher pariert. Nicht so Sharks-Topskorer Kyle Greentree mit einem entweder abgefälschten oder nicht richtig getroffenen Puck erwischt er Marc Eichmann aus mittlerer Distanz.

Hier kocht der Chef

Hauchdünn schrammt der SCL kurz nach der Wiederaufnahme am 0:3 vorbei. Brandon Buck entwischt bei einem schnellen Gegenstoss, doch Marc Eichmann bleibt Sieger. Stattdessen folgt der baldige Anschluss. Gleich im ersten Power-Play ist SCL-Captain Stefan Tschannen erfolgreich, nachdem die Sharks zunächst in Unterzahl stilsicher stehen und kaum einen Abschluss zulassen. Da der Captain getroffen hat, hat sozusagen der Chef selbst gekocht.

Kurz nach dem 1:2 tritt die Mannschaft erneut in Überzahl an. Auch wenn der Ausgleich nicht gelingt, drückt das Team weiter und holt eine dritte Strafe heraus; selbst kassiert Langenthal bis zu diesem Zeitpunkt keine. Die gefährlichste Chance zeigt in dieser Situation jedoch Basel, nach einem Puck-Verlust enteilen Buck und Greentree, am Ende ihrer Reise wartete jedoch nicht der Torerfolg.

Vergeblich aufgebäumt

Das Schlussdrittel ist geprägt von Langenthals Drang, den Ausgleich zu realisieren. Gleichzeitig wartet der EHC Basel mit einem energischen Fore-checking. So luchst beispielsweise Cyrille Scherwey Langenthals Tim Ulmann die Scheibe ab, scheitert jedoch Sekundenbruchteile später an Marc Eichmann.

Besonders in den letzten zehn Minuten drückt der SC Langenthal mit viel Wucht auf den Ausgleich. In den letzten zwei Minuten strebt der SCL mit einem sechsten Feldspieler statt Goalie Marc Eichmann nach dem Ausgleich. Doch verschiedentlich muss neu aufgebaut werden. Dann aber trifft Jeff Campbell: sein unglücklicher Pass auf eine Verteidiger an der blauen Linie zischt vorbei an Freund und Feind … ins eigene Tor zur 1:3-Entscheidung. Da es im Eishockey keine Eigentore gibt, wurde der Treffer Kyle Greentree gutgeschrieben.

SC Langenthal – Basel Sharks 1:3 (0:2, 1:0, 0:1)

Schoren. – 2082 Zuschauer. – SR: Koch, Bürgi/Kehrli. – Tore: 3. Buck (Greentree, Riesen) 0:1. 14. Greentree (Buck, Riesen) 0:2. 26. Tschannen (Campbell, Kelly/Ausschluss Wüthrich) 1:2. 60. (59:18) Greentree (ins leere Tor) 1:3. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Langenthal. 3mal 2 Minuten gegen Basel.

Langenthal: Eichmann; Yves Müller, Pienitz; Leuenberger, Fröhlicher; Bucher, Minder; Füglister, Campbell, Kelly; Tschannen, Ulmann, Moser; Kämpf, Dommen, Carbis; Schnyder, Gemperli, Küng; Hobi, Meyer.

Basel: Leimbacher; Weisskopf, Flückiger; Schmuckli, Frunz; Wüthrich, Schäublin; Dario Gartmann, Stephan; Riesen, Buck, Greentree; Wittwer, Rossi, Scherwey; Hunziker, Vogt, Sutter; Arnold, Theodoridis, Seiler.

Bemerkungen: Langenthal ohne Guyaz, Lüssy, Schefer, Welti (alle verletzt) und Stucki (überzählig). Basel ohne Heinis, Scheidegger (beide verletzt), Marco Müller, Rouillier, Schmutz (U20) und Sandro Gartmann. 57:35 Time-out Langenthal. 58:08 bis 59:18 Langenthal mit sechstem Feldspieler statt Goalie Eichmann.