Im Schlussspurt zum Sieg

Von Martin Merk

Nach 50 Minuten sahen die SCL Tigers mit einer 3:1-Führung wie der sichere Sieger aus. Doch dann folgte die Auferstehung der phasenweise in der Abwehr löchrig wirkenden Basler zum 5:3-Sieg.

Es war vor allem der Spielbeginn und das Spielende, in welchem die Gastgeber überzeugten. Doch das reichte heute. Die Sharks kamen zu Spielbeginn zu den besseren Chancen und gingen mit dem ersten Powerplay in der 7. Minute in Führung. Pascal Wittwer sorgte mit kreativen Pässen für Aufruhr bei den Emmentalern und fand hinten rechts Kyle Greentree. Trotz freier Bahn für einen Weitschuss passte der PostFinance Topscorer der Basler rechts vors Tor, wo Brandon Buck aus spitzem Winkel einschieben konnte.

Die SCL Tigers reagierten jedoch und die Basler wirkten in der Abwehr phasenweise überfordert. Früh im Mitteldrittel nutzten auch die Emmentaler ein Powerplay und Raphael Kuonen sorgte für den Ausgleich. Zwei Minuten vor der Pause überteuplete dann Claudio Moggi, der für seinen verletzten Zwillingsbruder den Topscorer-Helm trug, die Basler Abwehr zur erstmaligen Führung.

Gegen Drittelsende kassierten die Basler auch noch Strafen. Als Marco Müller schon draussen sass, nahm auch noch Greentree eine Strafe wegen Crosschecks. Nur mit Glück und einem reflexstarken Urban Leimbacher im Tor überstanden die Basler diese heikle Phase kurz vor und nach der Pause. Doch in der 49. Minute fiel das Tor zum 3:1 zu Gunsten der Langnauer doch noch und zwar nicht unverdient. Juraj Kolnik kam vor dem Tor zum Schuss, und zum Nachschuss. Und so traf er gegen eine hilflos wirkende Basler Hintermannschaft.

Doch es war nicht dieses desolate Bild, welche die Basler aus diesem Spiel in Erinnerung behalten wollten. Nach zwei Minuten verkürzte Matthias Rossi mit einem schnellen Angriff aus 2:3 aus Basler Sicht. Es war nach einer langen Schwächephase ein Tor aus dem Nichts, doch es wurde die Einleitung einer grossen Wende.

Als die Basler in einem diszipliniert geführten Spiel in der 55. Minute zu einem Powerplay kamen, sorgte Greentree mit einem grandiosen Tor für den Ausgleich. Er umfuhr die Langnauer Verteidiger und Goalie Lorenzo Croce wie Slalomstangen. Doch die Basler hatten noch nicht genug. Der flinke Pascal Wittwer entwischte nach 43 Sekunden und brachte den Puck an den Langnauer Center Cédric Schneuwly und letztlich auch an Croce vorbei. Die designierten Verlierer machten nun die Langnauer mit wenigen Spielzügen zu Deppen und brachten die Emmentaler um ihren vermeintlich sicheren Lohn.

Weil es den Baslern plötzlich so gut lief, bekam Rossi in der Schlussminute bei einem Befreiungsversuch auch noch einen zweiten Treffer als der Puck ins leere Tor kullerte. Damit bleibt der EHC Basel der Angstgegner des Tabellenzweiten. Es war für die Rheinstädter bereits der dritte Sieg im dritten Saisonspiel gegen den NLA-Absteiger.

EHC Basel Sharks – SCL Tigers 5:3 (1:0, 0:2, 4:1)

St. Jakob-Arena. – 1246 Zuschauer. – SR: Wehrli; Huggenberger/Kovacs. – Tore: 6:40 Buck (Greentree, Wittwer/Ausschluss Haas) 1:0. 24:29 Kuonen (Kolnik, Bucher/Ausschluss Schmutz) 1:1. 38:06 Claudio Moggi (Schneuwly) 1:2. 48:38 Kolnik (Bucher, Tom Gerber) 1:3. 50:58 Rossi (Hunziker, Scherwey) 2:3. 55:08 Greentree (Ausschluss Bärtschi) 3:3. 55:51 Wittwer (Greentree, Buck) 4:3. 59:15 Rossi (Scherwey, Stephan/ins leere Tor) 5:3. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Basel, 3-mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers.

Basel: Leimbacher; Rouiller, Flückiger; Frunz, Weisskopf; Stephan, Schäublin; Wüthrich, Schmuckli; Hunziker, Rossi, Scherwey; Wittwer, Buck, Greentree; Riesen, Vogt, Arnold; Schmutz, Müller, Sutter.

SCL Tigers: Croce; Hecquefeuille, Rytz; Stettler, Bärtschi; Lindemann, Steiner; Dällenbach; Claudio Moggi, Schneuwly, Haas; Kuonen, Adrian Gerber, Rexha; Kolnik, Bucher, Tom Gerber; Schlapbach, Albrecht, Wyss; Wenger.

Bemerkungen: Basel ohne Heinis, Kunz, Scheidegger, Stephan (alle verletzt), Theodoridis (überzählig), Seiler, Dario und Sandro Gartmann (alle beim Regio-Team/1. Liga). SCL Tigers ohne Gustafsson, Sandro Moggi, Rüegg und Schefer (alle verletzt). – SCL Tigers von 58:59 bis 59:15 ohne Torhüter.