Lugano klaut 3 Punkte aus Ambri

Von Manuel Ziegler

Der HC Lugano gewinnt gegen die Leventiner mit 2:1 und klettern durch den Sieg zugunsten von Bern über den Strich. Der HC Ambri-Piotta dominierte die Partie über weite Strecken, vergaben aber Chance um Chance.

Bereits zum dritten Mal in dieser Saison standen sich der HC Ambri-Piotta und der HC Lugano gegenüber. Ambri war auch heute wieder Favorit, da die Leventiner vor dem Spiel nicht weniger als 17 Punkte mehr auf dem Konto hatte, als der Kantonsrivale und Ambri zudem die letzten vier Derbys gewinnen können. Unvergessen war vor allem die letzte Partie, in der gleich vier Tore aberkannt wurden.

Bereits in der ersten Minute wanderte Ligatopskorer Alexandre Giroux auf die Strafbank und ermöglichte Lugano in Überzahl zu spielen. Zwar konnten sich die Gäste beinahe zwei Minuten festsetzen, zwingende und gefährliche Aktionen blieben aber aus. Zuvor noch auf der Strafbank, besass Giroux in der vierten Minute die erste Tormöglichkeit für Ambri. Der Kanadier schnappte sich die Scheibe hinter dem Tor, scheiterte aber an Elvis Merkzlikins. In der 6. Minuten lag die Scheibe aber ein erstes Mal im Tor. Alain Mieville wurde vor dem Tor völlig vergessen und konnte einen Abpraller nach Schuss von Reichert zum 1:0 ausnutzen. Kienzle sass zu diesem Zeitpunkt in der Kühlbox. Lugano liess sich vom Treffer aber nicht beirren und hatte in der 10. Und 12. Minute durch Walsky bzw. McLean zwei grosse Ausgleichschancen. Während McLean knapp verzog, scheiterte Walsky an Schaefer. In der 19. Minuten gelang der verdiente Ausgleich für die Luganesi. Ulmer traf mit einem Slapshot von der blauen Linie, als Trunz eine kleine Strafe absitzen musste. Der Schuss von Ulmer wurde vor dem Tor, wohl von Noreau, unhaltbar abgelenkt. 10 Sekunden vor der ersten Sirene verpasste Williams knapp die zweite Führung fürs Heimteam. Der Kanadier, mit seinem erst neunten Spiel der Saison, traf mit seinem Schuss aber nur die Latte.

Auch im Mitteldrittel hatten die Gäste die erste Torchance. Walsky scheiterte mit seinem Schuss aber an Nolan Schaefer. Die Leventiner wurden aber von Minute zu Minute stärker und übernahmen mehr und mehr das Spieldiktat. Als Micflikier auf der Strafbank sass, vergab das Heimteam gleich mehrere gute Torchancen. Noreau, Pestoni und Steiner scheiterten aber am starken Merzlikins. Auch nach Ablauf der Strafe wurde eine Chance nach dem anderen liegen gelassen. Schlagenhauf und Mieville sündigten als nächste vor dem Lugano Tor. In der 34. ertönte dann ein Raunen in der Valascia. Nicht schon wieder! Merzlikins konnte die Scheibe nicht blockieren und verschob bei der Abwehraktion das Tor. Die Scheibe kullerte aber plötzlich hervor. War die Scheibe drin? Die Schiedsrichter entschieden nach Videokonsultation auf Nein. Ein schwieriger Entscheid der auch nach mehrmaligem Anschauen der Bilder nicht klar war. Die Scheibe war aber wohl kurz zuvor über die Linie gekullert. Das Heimteam liess sich vom Entscheid aber nicht beirren und stürmte weiter munter nach vorne. Trotz weiteren guten Chancen, liess sich Merzlikins nicht mehr bezwingen.

Nach wenigen Sekunden im Schlussdrittel wanderte Richard Park nach einem Stockschlag auf die Strafbank. Und genau diese Strafe konnte Lugano zum 1:2-Führungstreffer ausnutzen. Neuzuzug Petterson traf mit einem harten Schuss in der nahen Torecke. Wert die Tore nicht macht, bekommt sie. Eine alte Weisheit, die sich einmal mehr bewahrheitete. Wenige Minute nach dem Führungstreffer scheiterte Micflikier alleine vor Schaefer, der mit dem Beinschoner das 3:1 verhindern konnte. Das auslassen der Chance kannte auch im Schlussdrittel kein Ende. Giroux traf nach herrlicher Vorlage von Gautschi nur den Pfosten, Mieville scheiterte alleine vor Merzlinkins und Williams verfehlte sein Ziel nur um wenige Zentimeter. McLean hatte vier Minuten vor dem Ende die Entscheidung auf dem Stock, scheiterte aber an Schaefer. Zum Schluss probierten es die Leventiner noch ohne Torhüter, doch Merzlikins liess sich nicht mehr bezwingen und sicherte den Lugano den ersten Derbysieg der Saison.