SC Bern gelingt 24 Stunden später die Revanche

Von Rolf Probst

Nach der gestrigen Niederlage in Genf gelang dem SC Bern die Revanche mit dem 3:1 Sieg. Nach dem Startdrittel sah es aber keineswegs nach einer Revanche aus, da die Genfer das Spiel dominiert hatten und höher als mit 0:1 hätten führen können, ja müssen. Ein Energieanfall von Berns Captain Martin Plüss weckte seine Mannschaft aus der Lethargie und das Spiel kippte innert 78 Sekunden um. Von diesem Zeitpunkt an war der SC Bern die bessere Mannschaft, ohne jedoch restlos zu überzeugen.

Der SC Bern startete schlecht in dieses Spiel. Kaum zusammenhängende und druckvolle Angriffe der Berner. Ganz anders die Genfer, welche gradlinig den Abschluss suchten und mit einfachem Eishockey immer wieder gefährlich vor dem Tor von Marco Bührer auftauchten. Die logische Folge war dann auch das 0:1 durch Kaspar Daugavins in der 6. Spielminute. Die Genfer blieben am Drücker. In der 11. Spielminute bot sich ihnen während fast zwei Minuten die Möglichkeit mit zwei Mann mehr zu agieren. Travis Roche und Philippe Furrer sassen draussen. Doch erstaunlicherweise brachten die Genfer genau in dieser Phase kaum etwas Zählbares zustande. Die beste Möglichkeit besass sogar noch Berns Captain Martin Plüss. Dessen scharfer Schuss flog nur um Zentimeter über das Genfer Gehäuse. Am Spiel selber änderte sich bis zur Pause nichts mehr. Der HC Genève-Servette bestimmte über weite Strecken das Spiel in diesem ersten Drittel und hätte weitaus höher führen müssen. Zumal sie noch bei einem Pfostenschuss von Daniel Vukovic Pech bekundeten. Der SC Bern lieferte eine bedenkliche Leistung ab in diesen ersten 20 Minuten.

Mit einem Mann mehr konnte der SC Bern das zweite Drittel in Angriff nehmen. Es wurde aber Nichts mit dem Ausgleich. Kaum waren jedoch die Genfer wieder komplett, hatte Martin Plüss einen Energieanfall und lief durch die gesamte Genfer Defensive. Backhand erwischte er Tobias Stephan zwischen den Beinschonern und erzielte das überraschende 1:1. Nun war ein anderer SC Bern am Werke. Wie ausgewechselt gingen die Spieler nun ans Werk. Nur 78 Sekunden später stand es schon 2:1 für den SC Bern durch Pascal Berger. Jetzt war definitiv der SC Bern Chef auf dem Eis. Nun hatten die Berner Chancen en Masse und die Genfer kamen kaum mehr aus ihrem Drittel heraus. Der Ein-Tore-Rückstand war nun schmeichelhaft für die Genfer. Die Berner Defensive stand nun auch viel sicherer als noch zu Beginn des Spiels. Sie liessen in diesem Drittel nicht mehr allzu viel zu.

Beim SC Bern blieb Captain Martin Plüss nach der zweiten Pause in der Kabine. Er hatte Adduktorenprobleme. Bern überstand in der Anfangsphase eine Unterzahl ohne grössere Probleme. Als die Genfer eine kleine Druckperiode hatten, verlor Goran Bezina in der 49. Minute den Puck an Byron Ritchie. Dieser tankte sich auf der Seite durch und legte den Puck mustergültig zurück auf Alexei Dostoinov, welcher herrlich in die rechte hohe Ecke zum 3:1 für den SC Bern traf. Die Vorteile waren nun alle auf der Seite des SC Bern. Den Genfer kam nichts mehr Entscheidendes in den Sinn und auch die Massnahme, den Goalie aus dem Spiel zu nehmen fruchtete nichts mehr. Es blieb beim 3:1-Sieg für den SC Bern.

SC Bern vs. HC Genève-Servette 3:1 (0:1; 2:0; 1:0)

PostFinance-Arena, Bern – 15‘732 Zuschauer - SR: Kämpfer (3), Rochette (9); Kaderli (49), Tscherrig (86)

Tore: 05:03 Daugavins (Picard, Lombardi) 0:1; 21:38 Plüss 1:1; 22:56 P. Berger (Roche, Gerber) 2:1; 48:27 Dostoinov (Ritchie) 3:1

Strafen: SC Bern 5 x 2 Min.; HC Genève-Servette 6 x 2 Min.

SC Bern: Bührer (Gigon); B. Gerber, Roche, Kinrade, Krueger, Hänni, Jobin, Furrer, Wellinger; Rubin, Ritchie, Vermin; Rüthemann, M. Plüss, Loichat; Lehtonen, Gardner, P. Berger; Scherwey, Bertschy, Dostoinov

HC Genève-Servette: Stephan (Tamo); Antonietti, Bezina Mercier, Kamerzin, Marti, Vukovic, Iglesias; Jacquemet, Romy, Petrell; Daugavins, Lombardi, Berthon; Picard, Almond, Simek; Fritsche, Rod, R. Gerber; Savary

Bemerkungen:

SC Bern ohne Moser (Nashville Predators - NHL), F. Randegger, A. Berger, (beide verletzt), Kreis (EHC Basel) und Weisskopf (SCRJ Lakers – Spielpraxis sammeln)

HC Genève-Servette ohne Rivera und Hollenstein (verletzt)

Schussverhältnis: SC Bern 34 (7 / 16 / 11) – HC Genève-Servette 21 (12 / 5 / 4)

14:35 Pfostenschuss Daniel Vukovic, HC Genève-Servette

40:01 Martin Plüss, SC Bern blieb wegen Adduktorenproblemen in der Garderobe

54:26 Matthew Lombardi, HC Genève-Servette verletzt ausgeschieden – Puck ins Gesicht

59:05 bis 60:00 HC Genève-Servette ohne Goalie

59:54 Timeout HC Genève-Servette