NLA - 2. VF - Donnerstag, 14. März 2013
Zuschauer
7135 Zuschauer (99% Auslastung)
Vernets, Genf
Schiedsrichter
Stefan Eichmann, Daniel Stricker; Roger Arm, Peter Küng
Tore
19:29 | 0:1 | Petr Sykora | ||
G. Kinrade, M. Plüss | ||||
Kevin Romy | 1:1 | 25:03 | ||
D. Fritsche, A. Picard | ||||
Juraj Simek | 2:1 | 32:22 | ||
R. Keller, C. Almond | ||||
Alexandre Picard [PP] | 3:1 | 39:20 | ||
M. Gautschi, M. Carle | ||||
42:57 | 3:2 | Byron Ritchie [PP] | ||
P. Furrer, T. Roche | ||||
53:28 | 3:3 | Byron Ritchie | ||
F. Collenberg | ||||
80:00 | 3:4 | unbekannter Spieler | ||
(Penaltyschiessen) | ||||
Strafen
12:17 | Daniel Rubin | |
2 min - Halten | ||
20:40 | Flurin Randegger | |
2 min - Behinderung | ||
37:46 | Petr Sykora | |
2 min - Behinderung | ||
Effektive Dauer: 94 Sekunden | ||
Marc Gautschi | 41:10 | |
2 min - Behinderung | ||
Effektive Dauer: 107 Sekunden | ||
Alexandre Picard | 68:09 | |
2 min - Zuviele Spieler auf dem Eis | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
92,7% 80:00 | ||||
89,3% 80:00 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
±0 | ±0 1A 2S | |||
-1 1A 2S | -1 1A 2S | |||
±0 1A 3S 2' | ±0 2S | |||
±0 | ±0 | |||
±0 3S | ±0 1A 2S | |||
+1 5S | ±0 | |||
+1 1A 1S | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
+1 1A 1S | ±0 1S | |||
±0 | ±0 | |||
+1 1A 4S | ±0 1S | |||
-1 1S | -1 | |||
±0 | ±0 | |||
+1 1A 6S | ±0 1A 4S | |||
±0 1T 1A 2S 2' | ±0 2' | |||
±0 1S | +1 2T 3S | |||
-1 2S | ±0 2' | |||
+1 1T 2S | ±0 2S | |||
-1 5S | ±0 1S | |||
±0 | ±0 1T 2S 2' | |||
±0 1T 2S | +1 5S | |||
-1 2S |
Bern erzwingt Belle in Extremis
Genf Servette hat auch seinen zweiten Matchpuck um den frühzeitigen Einzug in die Halbfinals vergeben. Zuhause unterliegen die Grenats dem SCB schlussendlich unglücklich mit 3:4 nach Penaltyschiessen.
Das Spiel von heute Abend in der erneut ausverkauften und stimmungsgeladenen Les Vernets-Halle in Genf wird wohl schon am Samstag nicht mehr gross interessieren, sondern zur Präambel zu dessen verkommen, was sich in zwei Tagen in Bern ereignet: Es wird zur Belle zwischen den Haupt- und den Calvinstädtern kommen. Wer sich aber trotzdem etwas genauer in die Analen dieses Spieles einlesen will, den nehmen wir gerne mit in die zweite Drittelspause.
Die Stimmung heute Abend nach 40 gespielten Minuten auf der Pressetribüne hatte eine gewisse Hektik: Viele der anwesenden Journalisten bereiteten bereits eifrig ihre Artikel vor, in denen allen das Saisonende des SCB prominent figurierte. An eine Wende glaubte eigentlich niemand mehr, dabei hatte der SCB doch noch das Mitteldrittel mit einem 1:0 Vorsprung begonnen. Was dann aber geschah war Synonym für den Verlauf nicht nur dieses Spieles, sondern auch dieser Serie. Genf-Servette, aufbauend auf einer von General Chris McSorley eingehämmerten Disziplin, drückte und wuchtete die Berner schlichtwegs vom Eis weg. Diese Überlegenheit wandelte sich in Tore um, und zwar nacheinander durch Romy, Simek und Gautschi zur verdienten 3:1 Führung der Genfer nach zwei Dritteln. Wenige Anwesende hätten noch auf den SCB gewettet, aber bekanntlich kann ja im Sport alles geschehen und die Eishockey-Playoffs haben ja bekanntlich sowieso ihre eigenen Gesetze.
So war es dann vermutlich eine Vermischung dieser Gesetze, dem Mut der Verzweiflung des SCBs, das Genie eines Byron Ritchie und dazu Genfer Pech und Inkonsequenz, die diese Partie wendeten. In der 43. und 54. Minute war es beide Male der SCB-Kanadier und Topscorer Ritchie, zuerst im Powerplay abstaubend und danach nach einem Sololauf, die Genfer Abwehr umkurvend, der die Partie zum zum 3:3 egalisierte, bei welchem Spielstand es dann auch in die Verlängerung ging. Davor und danach hatte Genf-Servette mehrmals die Chance, die Partie zu entscheiden: Zum Beispiel durch Ryan Keller in der 57. Minute, oder in der 9. Minute der Verlängerung, als der ehemalige Topscorer Dan Fritsche in Unterzahl mutterseelenalleine auf Marco Bührer ziehen konnte. Dazu kam Genfer Pech: In der 72. Minute knallte Verteidiger Mathieu Carle eine Scheibe nach einem Sololauf aus der eigenen Zone an die Latte. Und gegen Ende der Verlängerung musste vermutlich auch den neutralen Zuschauern auffallen, dass Genf Servette mindestens zwei klare Strafen von den Schiedsrichtern untersagt wurden. Dies aber als Entschuldigung gelten zu lassen, wäre nicht dem gezeigten entsprechend und am Schluss konnte sich Genf Servette nur an der eigenen Nase nehmen, denn weder in der regulären Spielzeit noch im Penaltyschiessen konnten die Grenats Marco Bührer ein viertes Mal bezwingen.
So blieb es dem heute glänzend aufspielenden Torhüter Marco Bührer und dem Ex-Servettien Daniel Rubin, zurück von seiner Verletzung von Spiel 3 in dieser Serie, vorbehalten, die Partie zu entscheiden: Er traf als einziger im Penaltyschiessen und brachte das Genfer Publikum zum Verstummen.
Es scheinen nun alle Vorteile auf Seiten des SCB zu liegen, zuhause vor eigenem Publikum können die Mutzen am Samstag in den Halbfinal einziehen. Spielen Marco Bührer und Byron Ritchie wiederum so stark, und finden die wiederum blassen Martin Plüss und Ivo Rüthemann besser ins Spiel, wirds sehr hart für die Genfer. Aber Genf Servette darf man noch nicht abschreiben: Chris McSorley sah zwar nach dem Spiel in den Katakomben des Stadions so aus, als hätte er gerade den Iron Man absolviert. Aber, er hatte einen Blick in seinen Augen der verriet: Er ist bereit für nochmals einen. Viele Genfer Spieler hätten vor der Serie sich gefreut darüber, die Serie gegen den Vizemeister bis ins letzte Spiel offen zu halten. Darauf muss sich Genf jetzt konzentrieren und trotz der abgeschlagen wirkenden Leistungsträger wie Alexandre Picard oder Cody Almond nochmals alle Energiereserven anzapfen. Auf jeden Fall erwartet uns ein ganz heisser Tanz am Samstag in Bern.