Lugano führt die ZSC Lions vor

Von Andreas Bernhard

Der HC Lugano gewinnt im Hallenstadion klar mit 5:0. Die Tessiner waren schneller und aggressiver und hätten weit höher gewinnen können. Die Lions machten zu keiner Zeit den Eindruck, Punkte gewinnen zu können. Nun müssen sich die Zürcher wieder nach dem Strich orientieren

Das Spiel begann furios. Owen Nolan gewann das erste Bully und schlenzte den Puck in Richtung Sébastien Caron. Nach dem Abpraller des Luganesi lag die Scheibe frei vor dem Tor. Chris Bourque konnte einen Sekundenbruchteil vor Mark Bastl befreien. Doch die Gäste aus dem Tessin versteckten sich nicht. Sie zeigten sich aggressiver und entschlossener und gingen in der achten Minute nicht unverdient in Führung. Die Zürcher liessen die Luganesi vor Lukas Flüeler gewähren. Sébastien Reuille konnte einen Schuss von Mark Popovic ins Tor ablenken. Zuvor zeigten sich die ZSC Lions gegenüber dem Spiel gegen Fribourg verbessert. Sie kamen durch Thibaut Monnet und Owen Nolan zu guten Möglichkeiten. Nach dem Gegentreffer kamen sie jedoch nur durch Reto Schäppi zu einer guten Möglichkeit. In der 15. Minute mussten sich die ZSC Lions gar von Lugano vorführen lassen. Die Tessiner kesselten ihre Gegner bei numerischem Gleichstand in deren Verteidigungsdrittel ein. Dank Lukas Flüeler fiel das 0:2 nicht.

Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild nicht. Der HC Lugano war die stärkere Mannschaft. In der 23. Minute waren die Zürcher zu offensiv. Daniel Schnyders Schuss landete in den Beinen des Gegners und führte schlussendlich zu einem Konter. Alessio Bertaggia gab einen Flippass auf Andrea Grassi, der den Puck an Flüeler vorbei zum 0:2 ablenken konnte. Nur 29 Sekunden später hätte es bereits 0:3 heissen müssen. Wieder kam Lugano zu einer 2:1-Situation. Josh Hennessy verpasste den Moment für den Pass und versuchte erfolglos, Lukas Flüeler zu umspielen. In der 28. Minute hatten die Tessiner liess Reuille zunächst Patrick Geering aussteigen und zwang Flüeler zu einem Ablenker. Der Nachschuss von Flavien Conne fand den Weg ins nur knapp Tor nicht. Zu Spielmitte lenkte Hnat Domenichelli einen harten Pass von Stefan Ulmer ab. Lukas Flüeler konnte wieder einmal retten. Nach dem darauf folgenden Bully war das 0:3 Tatsache. Mark Popovic traf von der blauen Linie aus. Die Lions erhielten kurz nach dem 0:3 die Gelegenheit, in Überzahl zu spielen. Die beste Chance in diesem Powerplay hatten die Luganesi. In der 33. Minute, eine Strafe gegen Lugano war angezeigt, entschied Matteo Nodari das Spiel mit einem gezogenen Schuss, der zum 0:4 führte. Der hohe Rückstand wurde von den Zuschauern mit Pfiffen für die eigene Mannschaft gewürdigt.

Lugano konnte im letzten Drittel völlig befreit aufspielen. Während sich die Zürcher ohne Erfolg abmühten, konnte Oliver Kamber in der 45. Minute auf 0:5 erhöhen. Locker, wie in einem Trainingsspiel, bezwang er Lukas Flüeler. Eine Minute später kamen die Tessiner durch Lorenz Kienzle und Raffaele Sannitz zu guten Chancen. Die Zürcher hätten sich über ein 0:6 nicht beklagen können. In der 51. Minute verhinderte Sébastien Caron das Ehrentor gegen Thibaut Monnet. Die kurzzeitige Schwäche seiner Spieler veranlasste Mike McNamara, sein Time-out zu nehmen. Danach brachte Lugano das 0:5 ohne Probleme über die Runden. Nachdem die Lions das letzte Heimspiel gegen denselben Gegner am 6. November 2010 noch klar mit 6:2 für sich entscheiden konnten, mussten sie heute eine herbe Schlappe entgegen nehmen. Die Bestätigung nach dem Sieg gegen Fribourg ist nicht geglückt. Durch den Sieg von Biel in Genf müssen sich die ZSC Lions, mit Leistungen wie der heutigen, wieder Sorgen um den Playoff-Platz machen.

Torschüsse: 19:26 (8:8, 7:13, 4:5)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Wolf); Seger, Camperchioli; Geering, Murphy; Schnyder, Westcott; Schelling; Bastl, Pittis, Nolan; Bühler, Ziegler, Ulmann; Monnet, Wichser, Ambühl; Paterlini, Schäppi, Ryser; Schommer.

HC Lugano:Caron (Ersatz: Aebischer); Julien Vauclair, Kamber; Popovic, Ulmer; Kienzle, Nodari; Domenichelli, Hennessy, Bourque; Sannitz, Romy, Jörg; Tristan Vauclair, Conne, Reuille; Bertaggia, Grassi, Kostovic.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Stoffel, Bärtschi (verletzt), Müller, Down (krank), Sulander (GCK Lions) und Krutov (überzählig).

HC Lugano ohne Hirschi, Murray, Nummelin (verletzt), Terrazzano und Genoway (überzählig).

50:43 Time-out HC Lugano