Kantersieg der ZSC Lions

Von Andreas Bernhard

6647 Zuschauer sahen in einem von Fehlern geprägten Spiel, wie die ZSC Lions ein unglücklich kämpfendes Ambri klar besiegte. Owen Nolan und Mark Bastl schossen je zwei Tore. Domenico Pittis kam zu vier Assists

Der HC Ambi-Piotta hatte in der ersten Hälfte des Startdrittels mehr vom Spiel. Yannick Lehoux sorgte für die ersten beiden Schüsse auf das Gehäuse von Lukas Flüeler, der sich davon nicht beeindrucken liess. Erst in der fünften Minute musste Thomas Bäumle für Ambri erstmals nach einem Schuss von Thibaut Monnet klären. Martin Kariya sorgte für den nächsten Aufreger vor Flüeler. Der Zürcher Goalie konnte im letzten Moment verhindern, dass die Scheibe zwischen seinen Schonern ins Tor gleitet. Alain Demuth und Inti Pestoni hatten in der neunten und zehnten Minuten weiter Möglichkeiten zur Führung. Der Pfostenschuss von Patrik Bärtschi auf der Gegenseite bildete den einzigen Kontrapunkt in dieser Phase. Trotzdem führten die ZSC Lions nach knapp 12 Minuten mit 1:0. Domenico Pittis setzte, mit einem langen Pass, Owen Nolan ein, der mit einer Direktabnahme Thomas Bäumle bezwang. Die Zürcher kamen danach besser ins Spiel und zu zwei guten Chancen durch Patrik Bärtschi. Im Powerplay in der 13. Minute blieben die Tessiner äusserst harmlos. Die Lions kamen gleich im Anschluss ihrerseits zu einer Überzahlsituation und zeigten dem Tabellenletzten, wie man einen solchen Vorteil ausnützt. Mark Bastl konnte vor dem Tor seelenruhig backhand an Bäumle vorbei das 2:0 markieren. Bäumle wurde darauf durch Lorenzo Croce ersetzt.

Mark Bastl entschied das Spiel nach 2:18 im Mitteldrittel endgültig. Alain Demuth sass auf der Strafbank, nachdem er mit einem Foulspiel das 3:0 durch Reto Schäppi verhindert hatte. Das Powerplay der Zürcher dauerte nur sieben Sekunden. Bastl stand wieder völlig frei und schoss nach einem Pass von Domenico Pittis direkt. Zweimal hatten die Tessiner in Unterzahl kläglich versagt und sich schwer geschadet. Aufgeben existiert im Vokabular von Ambri nicht. Sie setzten den Zürchern nach dem 3:0 gehörig zu und kamen in der Folge zu einem weiteren Powerplay. Für ein Tor reichte es nicht. Dafür schenkten sie den Gastgebern das 4:0. In der 30. Minute vertändelten die Leventiner die Scheibe beim eigenen Tor, liessen sich danach wie Trainingshütchen umspielen und schauten zu, wie Owen Nolan ebenfalls zu seinem zweiten Tor am heutigen Abend kam. Der grosse Vorsprung half den Zürchern ihrerseits nicht, sich weiterhin zu konzentrieren. Paolo Duca konnte nach einem Zuspiel von Kariya alleine auf Lukas Flüeler zu laufen und sicher zum 4:1 einschiessen. Die Tessiner genossen weiterhin sämtliche Freiheiten. Einzig Lukas Flüeler verhinderte, dass Eric Landry in der 34. Minute und Yannick Lehoux zwei Minuten später zum 4:2 kamen. Das zweite Tor für Ambri fiel auf kuriose Art und Weise. Ivan Incir schoss Lukas Flüeler von hinten an. Von der Schulter des Zürcher Torhüters fiel der Puck ins Netz. Die Freude über das 4:2 blieb den Tessinern im Halse stecken. 20 Sekunden später ging Andres Ambühl vergessen. Der Bündner wurde von hinter dem Tor von Thibaut Monnet bedient und schloss direkt zum 5:2 ab. Acht Sekunden vor der zweiten Drittelspause war Patrik Bärtschi der unbewachte Zürcher Stürmer: 6:2.

Thibaut Monnet erzielte nach fünf Minuten im letzten Drittel das 7:2. Zuvor hatten sich die Zürcher durch die Abwehr der Leventiner kombiniert. Als die Szene eigentlich schon vorüber war lenkte Lorenzo Croce den Abschlussversuch von Monnet ins eigene Tor ab. Eine halbe Minute danach aberkannte Schiedsrichter Stephane Rochette Ambri das 7:3 nach der Videokonsultation. Während dem Schaulaufen der ZSC Lions knallte Mathias Seger die Scheibe über die Schulter von Croce zum 8:2 in die Maschen. Doch auch Ambri durfte noch einmal jubeln. Lukas Flüeler liess in der 57. Minute einen Schuss von Reto Kobach passieren. Aufgrund des Spielstandes wird sich Flüeler nicht allzu lange über diesen Treffer geärgert haben, bei dem er für einmal keine gute Figur machte.

Torschüsse: 23:23 (8:8, 8:8, 7:7)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Wolf); Seger, Stoffel; Müller, Murphy; Geering, Westcott; Schnyder; Bastl, Pittis, Nolan; Bärtschi, Ambühl, Monnet; Schommer, Ziegler, Bühler; Paterlini, Schäppi, Ryser; Krutov.

HC Ambri-Piotta: Bäumle (Ersatz: Croce); Kobach, Schulthess; Denisov, Casserini; Stirnimann, Gautschi; Randegger, Bundi; Pestoni, Kariya, Duca; Hofmann, Landry, Lehoux; Demuth, Bianchi, Walker; Isabella, Zanetti, Meier.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Wichser und Down (verletzt).

HC Ambri-Piotta ohne Westrum, Kutlak, Murovic, Botta, Raffainer und Brunner (verletzt).

10. Pfostenschuss Bärtschi.

15:45 HC Ambri-Piotta ersetzt Thomas Bäumle durch Lorenzo Croce.