Davos verliert wieder 2:4 gegen Kloten

Von Andreas Bernhard

Zweimal innert zwei Tagen schlugen die Kloten Flyers den HC Davos mit 4:2 Toren. Kimmo Rintanen und Ronnie Rüeger waren die Väter des Erfolgs im Landwassertal. Die nur gerade 5122 Zuschauer sahen eine spannende, hochstehende Partie. Die Davoser mussten sich auch diesmal eine schlechte Chancenauswertung vorwerfen lassen

Vor 24 Stunden hatten die Davoser in Kloten über weite Strecken dominiert und trotzdem verloren. Das wollten die Bündner heute besser machen. Eine bessere Chancenauswertung war gefragt. Tatsächlich glich das Spiel heute dem gestrigen Duell im Unterland, zumindest im ersten Drittel sehr. Die ersatzgeschwächten Davoser waren dem Tabellenführer überlegen. In der sechsten Minute konnten sie die Früchte ernten. Dino Wieser wurde vor dem Klotener Tor von Eric Blum regelwidrig behindert, Schiedsrichter Stephane Rochette zeigte eine Strafe an, Dino Wieser kämpfte weiter und bezwang Ronnie Rüeger aus spitzem Winkel zum 1:0. Die Davoser kamen kurz darauf zu einer weiteren grossen Chance. Petr Sykoras gezogener Schuss wurde noch knapp von der rechten Schulter von Rüeger über das Tor gelenkt. In der neunten Minute hatte auch Leonardo Genoni etwas zu tun. Den Schuss von Victor Stancescu konnte er sicher parieren. Auf der Gegenseite war es wieder Sykora, der, diesmal im Fallen, an Rüeger scheiterte. Als in der 12. Minute nur je vier Feldspieler auf dem Eis standen, nutzten die Davoser den zusätzlichen Raum und kamen zu einer 2-gegen-1-Situation. Beat Forster passte vor dem Tor an Benjamin Winkler vorbei zu Petr Sykora, der sicher zum 2:0 verwandeln konnte. Die Klotener ihrerseits wirkten im Powerplay in der 18. Minute schon fast ratlos. Ein Schuss von der blauen Linie von Felicien Du Bois blieb die einzige Ausbeute. Zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels mussten wieder je ein Spieler auf die Strafbank und wieder kam Davos zu grossen Chancen. Eric Blum hatte im letzten Moment seinen Stock dazwischen, ansonsten wäre Petr Sykora bereits zum zweiten Mal Torschütze geworden. Danach scheiterte Jan von Arx in einer identischen Situation wie beim 2:0 , nach einem Pass von Gregory Sciaroni, an Ronnie Rüeger.

Aberkannte Tore

Eric Blum kam in der 25. Minute zur bisher grössten Chance für die Klotener. Wenige Meter vor dem Tor konnte er direkt abdrucken. Leonardo Genoni wehrte mit einer Glanzreaktion mit dem Beinschoner ab. Drei Minuten später erzielten die Flyers, ein wenig entgegen dem Spielverlauf, den Anschlusstreffer doch noch. Tommi Santala traf mit einem satten Schuss über die rechte Schulter von Genoni hinweg. Die Bündner spielten unbeirrt weiter. Dario Bürgler schoss in der 29. Minute am leeren Tor vorbei. Als in der 33. Minute eine Strafe gegen Kloten angezeigt wurde, schossen die Davoser das 3:1. Ein Schuss von Jaroslav Bednar von der blauen Linie fand via dem Schlittschuh von René Back den Weg ins Tor. Schiedsrichter Rochette schaute sich die Szene am Bildschirm an, befand auf ein Kicktor und brachte die Davoser damit um das 3:1. Im folgenden Powerplay brachte Back das Kunststück fertig, aus zwei Metern über das Tor zu schiessen. Weiterhin blieb es beim zu knappen Vorsprung für den HCD. Petr Sykora scheiterte in der 37. Minute gleich zweimal an Ronnie Rüeger nachdem der Tscheche ein weiteres Mal von einem Weltklassepass von Jaroslav Bednar frei gespielt wurde. Auch Mathias Joggi konnte eine Minute später den Klotener Schlussmann nicht bezwingen. In der letzten Minute des Mitteldrittels scheiterte Romano Lemm zunächst an Genoni. Drei Sekunden vor dem Pausenpfiff erzielten die Klotener den vermeintlichen Ausgleich. Diesmal entschied Rochette auf Torraumoffside, denn Mark Bell stand im verlassenen Torraum, als er die Scheibe ins Netz ablenkte.

Blitztor

Das letzte Drittel gehörte den Kloten Flyers. Gerade einmal 30 Sekunden waren gespielt, als die Flyers zum Ausgleich kamen. Micki Du Pont passte zu Kimmo Rintanen, der bediente mit einem herrlichen Querpass Tommi Santala. Der Finne schoss direkt und liess Leonardo Genoni keine Chance. Die Klotener machten mächtig Dampf. Steve Kellenberger und Patrick von Gunten hatten in der 42. Minute gar die Führung auf dem Stock. Die Davoser konnten sich bei Genoni bedanken, der zweimal hervorragend hielt. Kloten bekam gleich noch mehr Gelegenheit, das 2:3 zu erzielen. Sie konnten die zwei Strafen kurz hintereinander gegen Josef Marha und Robin Grossmann jedoch nicht verwerten. Das gab den Gastgebern wieder neuen Mut. Sie kamen zunächst durch die Elite-Juniorenlinie mit Cola, Neuenschwander und Reymondin zu Chancen. In der 51. Minute scheitere Sciaroni ein weiteres Mal an Ronnie Rüeger. Exakt eine Minute später schoss Kimmo Rintanen Davos ins Elend. Mit seinem Schuss traf er genau in die rechte obere Torecke und zwang damit Arno del Curto, sein Time-out zu nehmen. Neue Impule vermochte der Davoser Trainer nicht zu geben. Die Davoser konnten den Zürchern ihr Spiel nicht mehr aufdrängen, wie sie das noch im ersten Drittel getan hatten. Das Spielgeschehen hatte sich um 180 Grad gedreht. Romano Lemm hatte in der 58. Minute das 2:4 auf dem Stock. Genoni bewahrte dem Rekordmeister die Hoffnung auf einen Punkt. Die Hoffnung wurde noch etwas grösser, als etwas mehr als eine Minute vor Schluss Eric Blum auf die Strafbank geschickt wurde. Del Curto nahm daraufhin Genoni vom Eis. Fünf Sekunden später war der Sieg für die Klotener durch den Treffer ins leere Gehäuse von Felicien Du Bois besiegelt.

Aufstellung:

HC Davos: Genoni (Ersatz: Schwendener); Forster, Guerra; Grossmann, Ramholt; Back, Jan von Arx; Holenstein, Tallarini; Dino Wieser, Reto von Arx, Bürgler; Marc Wieser, Bednar, Sykora; Joggi, Marha, Sciaroni; Cola, Neuenschwander, Reymondin.

Kloten Flyers: Rüeger (Ersatz: Flückiger); Du Pont, Blum; Von Gunten, Du Bois; Steiner, Winkler; Mettler, Sidler; Rintanen, Santala, Bieber; Hollenstein, Lemm, Bodenmann; Stancescu, Liniger, Bell; Jacquement, Kellenberger, Füglister.

Bemerkungen:

HC Davos ohne Taticek (gesperrt), Guggisberg, Stoop, Untersander, Rizzi (verletzt).

Kloten Flyers ohne Hamr, Jenni (verletzt).

51:50 Time-out Davos.

58:43 – 58:48 Davos ohne Torhüter