ZSC Lions erwecken zu neuem Leben

Von Martin Merk

Wie der Frühling sind heute auch die ZSC Lions erwacht. Nach drei Zuger Siegen in Serie ging das fünfte Spiel an die Zürcher, welche auswärts gleich mit 6:1 gewannen. Damit schmilzt die Zuger Führung in der Serie auf 3:2.

Die Zürcher zeigten von Beginn an den grösseren Siegeswillen, während sich die Zuger der Sache wohl zu sicher glaubten. Nach einigen Chancen hatten die Zuger nach fünf Minuten das erste Powerplay, doch stattdessen entwischte Thibaut Monnet und traf in Unterzahl zur Führung für den ZSC. Auch beim 2:0 machte der EVZ einen desolaten Eindruck. Alexej Krutow konnte mit dem Puck auf engstem Raum zwischen dem Abwehrduo Michael Kress und Micki Dupont durchschlüpfen und in der 16. Minute das zweite Tor für die Zürcher schiessen.

Doug Shedden muss wohl eine Trainerschelte abgehalten haben in der ersten Pause und die Zuger präsentierten sich den 6380 Fans in der ausverkauften Hertihalle denn auch aktiver. Es kam richtige Playoff-Stimmung auf und es wurde mit mehr Emotionen gespielt. Die ZSC Lions blieben jedoch gefährlich und konnten auf Fehler des Gegners warten. Nach nur vier Minuten leitete Thibaut Monnet mit einem Pass zum an der blauen Linie wartenden Ryan Gardner ein. Der Schuss des Kanada-Schweizers kullerte via Markkanen über die Linie.

Die Zuger versagten sowohl bei Gleichstand wie auch im Powerplay kläglich, so war es wohl auch symbolisch, dass der langersehnte Anschlusstreffer in der 30. Minute in Unterzahl fiel. EVZ-Topscorer Josh Holden spielte Radoslav Suchy aus und bezwang Ari Sulander zwischen den Schonern.

Die Aufbruchstimmung hielt jedoch nur für kurze Zeit an. Der ZSC-Topscorer Patrik Bärtschi erwischte im Gegenzug den EVZ-Goalie Markkanen mit einem Weitschuss. Der Finne hatte, auch wenn ihm beim 1:4 die Sicht leicht verdeckt war, nicht seinen besten Abend in dieser Serie.

Die ZSC Lions machten im Schlussdrittel alles klar, während sich bei den Zugern Frust breit machte. Blaine Down erzielte in der 48. Minute nach guter Einzelleistung und schön in Szene gesetzt von Krutow das fünfte Tor und in der 55. Minute fiel der Treffer zum 6:1-Endstand. Wes Snell hatte auf Sven Ryser eingeprügelt, womit die ZSC Lions zu einem Powerplay kam, welches Mathias Seger nach bereits sechs Sekunden mit einem Torerfolg beendete. Das Spiel endete etwas ruppig und die gefrusteten Zuger gaben bereits Duftmarken für das sechste Spiel am Samstag im Zürcher Hallenstadion ab. Dann beginnt das Spiel wieder bei 0:0 und die Zuger haben ihren zweiten von drei Matchpucks, um die Serie zu gewinnen.

Die ZSC Lions haben auf 3:2 verkürzt und müssten damit sowohl am Samstag wie auch das allfällige Entscheidungsspiel am Dienstag in Zug gewinnen, um ins Halbfinale vorzustossen. Die Hoffnung ist nach dem heutigen Erwachen zumindest wieder da.