Resega weiterhin Tabu für Ambri!

Von Maurizio Urech

Lugano drehte das Derby dank einer Leistungssteigerung nach Spielhälfte

Vor diesem 143. Tessiner Derby das mit grosser Spannung erwartet wurde, gab es auf beiden Seiten diverse Fragezeichen. Die Bianconeri konnten in diesen ersten Runden nicht immer überzeugen und vor allem die Spiele auswärts in Bern und gestern Abend gegen Davos liessen doch einige Fragen offen, vor allem was die defensive Stabilität betraf.

Während man bei Ambri mit den bisherigen Resultaten sicherlich zufrieden sein konnte, auch wenn man auswärts bisher wie die Bianconeri defensiv nicht immer wieder auf der Höhe war, und vor allem wollte man endlich wieder einmal das Tabu Resega brechen, da man auf einen Auswärtssieg in der Regular-Season seit dem November 1989 wartet!

Bei den Bianconeri debütierte heute Abend überraschend Jason York, dies weil Lukas Gerber gestern Abend in Davos einen Schlag auf den Nacken erhielt und forfait geben musste, während die Biancoblu auf die verletzten Verteidiger Du Bois,Gianini und auf die zwei Stürmer Ivankovic und Toms verzichten musste.

Das Spiel begann mit zwei Strafen gegen die Gäste, doch das Powerplay von Lugano war nicht über alle Zweifel erhaben, im ersten eine Chance von Romy, während im zweiten Hirschi alleine vor Züger am Ambri Goalie scheiterte, der auch einen Schuss von Metropolit entschärfen konnte. Beim ersten Powerplay der Leventiner, eine Strafe gegen Chiesa brannte es hingegen Lichterloh vor dem Lugano-Tor, zuerst wurde Trudel von Domenichelli freigespielt, doch Rüeger parierte glänzend, wenig später entschärfte er einen Direktschuss von Demuth mirakulös, doch den Verteidigern gelang es nicht die Scheibe zu befreien, Pont passte die Scheibe hinters Tor zu Cereda der mit einem herrlichen Querpass den völlig freistehenden Demuth fand der keine Mühe hatte die Scheibe zum 0:1 zu versenken. Nach einem Schuss von Vauclair der nach einem Pass von Metropolit das Ziel nur knapp verfehlte, überstanden die Bianconeri eine weitere Strafe gegen Näser ohne weiteren Schaden, aber es waren weiterhin die Gäste welche den besseren Eindruck hinterliessen, sehr kompakt hinten standen und dank Fehlern der Bianconeri immer wieder zu Chancen kamen,

so nach einer „vergessenen“ Scheibe durch Domenichelli, der jedoch an Rüeger scheiterte und wenig später brauchte es die ganze Klasse von Nummelin um ein Break des Duos Domenichelli-Trudel zu stoppen. Ambri konnte das Drittel mit einem Powerplay abschliessen und nach einer Strafe gegen Hirschi auch das zweite in Ueberzahl beginnen.

Dank einem starken Boxplay und einem Rüeger der im Gegensatz zum Vorabend sehr sicher wirkte, überstanden die Bianconeri diese vier Minuten ohne Gegentreffer, und machten sich anschliessen langsam daran das Spielgeschehen in das gegnerische Drittel zu verlagern, Nummelin spielte Fuchs frei, doch dieser scheiterte an Züger, im anschliessenden Powerplay zeigten sich die Bianconeri endlich von der besseren Seite, und als Züger einen Schuss von Nummelin nur nach vorne abwehren konnte, war Metropolit zur Stelle und glich zum 1:1 aus. Nach einer Chance von Vauclair der jedoch erneut das Ziel knapp verfehlte, leistete sich Reuille einen Flüchtigkeitsfehler als es ihm nicht gelang das eigene Drittel zu befreien und Rüeger musste drei Schüsse de Suite abwehren. Nach einem Wechselfehler der Leventiner durften die Bianconeri erneut in Ueberzahl spielen und diesmal war es Nummelin der mit einem satten Weitschuss auf Pass von Metropolit die Platzherren mit 2:1 in Führung brachte, Züger war durch Gardner die Sicht verdeckt, wenig später war es Peltonen der nach einem Pass von Hentunen beinahe das 3:1 erzielt hätte. Nach einem Beinstellen von Trudel gegen Conne durften die Platzherren ein weiteres Mal in Ueberzahl spielen, und diesmal war es die zweite Formation die sich in Szene setzen konnte, die Scheibe kam von York zu Fuchs der mit einem schönen Querpass Vauclair fand, der mit einem herrlichen Hocheckschuss Züger keine Chance liess und das Spiel mit dem 3:1 endgültig kehrte. Die restlichen vier Minuten des zweiten Drittels standen ganz im Zeichen der Platzherren die sich weitere Chancen im Minutentakt erspielten, zuerst lenkte Reuille einen Pass von Hirschi gefährlich ab, dann schoss Fuchs von der blauen Linie, wenig später versuchte es Metropolit zweimal, doch Züger legte immer sein Veto ein, kurz vor Schluss des Drittels hatte der Ambri-Goalie aber Glück als Hentunen von Gardner freigespielt wurde, aber das Tor knapp verfehlte.

Im letzten Drittel war die Reaktion von Ambri gefragt, doch zuerst war es Nummelin der gleich mit zwei Schüssen Züger auf die Probe stellte, dann konnte Rüeger zwei Schüsse von Trudel und Celio sicher parieren, wie Züger auf der Gegenseite einen Schuss von Reuille. Dann leisteten sich die Gäste einen weiteren Wechselfehler, Metropolit brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, Conne und Reuille störten die Ambri Verteidiger welche die Scheibe prompt nicht wegbrachten, und Reuille konnte aus der Drehung Züger zum 4:1 bezwingen, ein spezielles Tor das 1'000. in der Geschichte der Tessiner Derbys! Nach je einer Chance auf beiden Seiten durch Vauclair und Domenichelli eröffnete sich Ambri die letzte Chance ins Spiel zurückzukehren, doch Nummelin schnappte sich die Scheibe, lief ins gegnerische Drittel assistiert von Peltonen, sein Pass wurde von Korhonen abgefangen, doch die Scheibe landete wieder auf dem Stock des Lugano-Topscorers der keine Mühe hatte ins leere Tor zum 5:1 zu treffen, Züger hatte sich in Erwartung des Passes schon auf die andere Seite verschoben.

Damit war natürlich die Luft draussen und Lugano beschränkte sich darauf den Vorsprung über die Zeit zu bringen umso mehr als Ambri die letzten Chancen fast fahrlässig vergab, so als Somervuori bei eine 3 zu 1 Situation schoss anstatt seine Mitspieler anzuspielen, und auch Trudel und Domenichelli beim letzten Ambri-Powerplay an Rüeger scheiterten.

Ein hart erkämpfter Sieg von Lugano denn vor allem in der ersten Hälfte stand Ambri defensiv hervorragend und liess den Bianconeri wenig Chancen, doch die Gäste verpassten es nach dem Tor von Demuth ein zweites nachzulegen, und zahlten im zweiten Drittel einen hohen Preis für Ihre Strafen, und im letzten Drittel fehlten dann offenbar die Kräfte für eine Reaktion. Bei den Bianconeri konnte sich Rüeger nach dem gestrigen schwarzen Tag in Davos rehabilitieren in den Druckphasen der Leventiner verhinderte er einen höheren Rückstand, York hinterliess einen soliden Eindruck, nach einigen Trainings wird er sicher der Mannschaft noch einiges bringen, Nummelin und Metropolit waren für den Umschwung verantwortlich, doch die ganze Mannschaft konnte sich nach einem harzigen Start steigern.

Best player

HC Lugano Petteri Nummelin

HC Ambri-Piotta Reto Kobach