Der HC Lugano gewinnt ein verrücktes Tessinerderby!

Von Maurizio Urech

13.Heimsieg de Suite für die Bianconeri

In der Resega stand diesen Freitag nicht nur das 3. Derby der Saison gegen Ambri im Mittelpunkt sondern auch dass der HC Lugano zum 14. Mal als Partner für Telethon Geld für kranke Mitmenschen sammelte, und dieses Jahr konnte man der Stiftung Telethon über Sfr. 8'000.—für diesen guten Zweck dank der Mithilfe aller übergeben.

Es war das erste Derby für Jason Blake in den Reihen der Bianconeri und das letzte für Kim Johnsson der bekanntlich Ambri nach der Weihnachtspause verlassen wird und der neue HCL-Ausländer konnte sich gleich bei seinem ersten Einsatz mit einem genauen Pass für Aeschlimann in Szene setzen, der Routinier liess mit einem platzierten Schuss Züger keine Chance und brachte mit seinem ersten Saison-Tor die Bianconeri in Führung, doch kaum angespielt konnte Baldi von einem Fehler von Guyaz profitieren, alleine auf Rüeger losziehen und mit einem platzierten Schuss dass 1:1 erzielen, dies alles in weniger als 2 Minuten. Und die Leventiner hatten auch in den folgenden Minuten die besseren Chancen, zuerst durch Domenichelli, dann prüfte Camichel Rüeger mit einem satten Schuss, und Leuenberger brachte den Abpraller nicht am Lugano-Torhüter vorbei. Nach einem Schuss von Jeannin nach Vorarbeit von Vauclair, durfte Ambri zum erstenmal in Ueberzahl spielen und nach einem gefährlichen Schuss von Liniger, konnten sich die Gäste im Angriffsdrittel festsetzen, Trudel spielte einen Rückpass an die blauen Linie für Johnsson, doch der Schwede konnte die Scheibe nicht kontrollieren, Nummelin schaltete am schnellsten, schnappte sich die Scheibe, lief alleine auf Züger zu und lies diesem mit einer herrlichen Finte keine Chance und brachte die Bianconeri mit 2:1 in Führung. Noch während der gleichen Ueberzahl konnte Trudel einen Befreiungsschlag von Blake auf der blauen Linie abfangen, Pass für Liniger der Rüeger zum 2:2 bezwang. Der Lugano-Goalie reklamierte beim Schiedsrichter der sich das ganze am Video ansah, und dort feststellen musste, dass Liniger den Puck absichtlich mit dem Schlittschuh ins Tor abgelenkt hatte, und er annullierte den Treffer. Dann war es Imperatori der nach einem Rückpass von Pont aus günstigster Position am Lugano-Goalie scheiterte.

Endlich erwachten die Platzherren und erspielten sich diverse Torchancen, zuerst war es Peltonen der nach einem schönen Zuspiel von Maneluk an Züger scheiterte, genauso wie Nummelin und der gleiche Peltonen im ersten Powerplay für den HC Lugano. Nach einem gefährlichen Schuss von Näser, spielte Jeannin herrlich Hirschi frei, der alleine vor Züger auftauchte, die Scheibe jedoch nicht am Ambri-Goalie vorbeibrachte und Wichser kam einen Hauch zu spät um den Abpraller zu versenken. Dann war es Gardner der in kürzester Zeit zu zwei Chancen kam, zuerst lenkte er einen Nummelin Schuss knapp über’s Tor und nach einem Fehlpass der Ambri-Verteidigung verfehlte sein Schuss aus günstigster Position das Gehäuse und wie es häufig passiert wird man prompt für die verpassten Torchancen bestraft, und Camichel bezwang Rüeger mit einem schönen Backhandschuss zum 2:2 und im darauffolgenden Powerplay musste Rüeger einen gefährlichen Direktschuss von Domenichelli entschärfen, während auf der Gegenseite Reuille nach schönem Durchspiel mit Jeannin an Züger hängen blieb.

Wie das erste Drittel begann auch das zweite mit einem Paukenschlag, Toms profitierte von der Nachlässigkeit der Lugano-Verteidigung, seinen ersten Schuss konnte Rüeger abwehren, doch den Nachschuss verwertete der Ambri-Kanadier zur erstmaligen Gästeführung. Dass war zu viel für Larry Huras der mit einem Goalie-Wechsel versuchte seine Mannen zu wecken, Aebischer ersetzte Rüeger der sicherlich nicht schlecht gespielt hatte. Doch nach einer Chance von Jeannin waren es weiterhin die Gäste aus der Leventina die sich die besseren Torchancen erspielten. Zuerst waren es Baldi und Camichel die an Aebischer scheiterten, und als Toms Leuenberger mit einem Querpass bediente, zeigte Aebischer seine ganze Klasse als er den Schuss aus kürzester Distanz entschärfte. Dann erhielten die Platzherren die grosse Chance ins Spiel zurück zukehren dies nach zwei Strafen gegen Liniger und Domenichelli innert 30 Sekunden, und kaum war angespielt überraschte Maneluk Züger mit einem Schuss der nicht ganz unhaltbar schien und im darauffolgenden einfachen Ueberzahl-Spiel konnte sich die Platzherren im gegnerischen Drittel festsetzen, Nummelin bediente mit einem Querpass Jeannin, der mit einem schönen Backhandschuss um 4:3 einschiessen konnte, doch Ambri erhielt gleich die Chance zum Ausgleich nach einer Strafe gegen Näser, doch Aebischer zeigte wieder einmal seine ganze Klasse indem er zuerst einen Direktschuss von Domenichelli nach Pass von Toms und anschliessend einen gefährlichen Ablenker von Camichel aus kürzester Distanz entschärfte.

Zu Beginn des Schlussdrittels konnten die Platzherren endlich das Spiel besser kontrollieren, und Aebischer wehrte die wenigen gefährlichen Schüsse sicher ab, dann konnte sich Nummelin mit einem herrlichen Solo in Szene setzen, er glitt im letzten Moment aus, Wichser übernahm den Puck und scheiterte nur knapp an Züger. Der Ambri-Goalie stoppte auch einen schönen Vorstoss von Peltonen im letzten Moment genauso wie einen gefährlichen Backhand-Schuss von Näser, und einen weiteren gefährlichen Abschluss von Wichser auf Pass von Jeannin. Dann zeigte Nummelin wieder einmal seine ganze Klasse als er mit einem langen Pass vom eigenen Drittel Maneluk ganz genau an der gegnerischen blauen Linie freispielte, der Kanadier lief alleine auf Züger zu, der Ambri Goalie konnte zwar seinen Schuss abwehren, doch er brachte die Scheibe nicht unter Kontrolle, Maneluk reagierte am schnellsten und via Baldi landete die Scheibe zum 5:3 ins Tor. War damit das Derby entschieden ? Mitnichten den Ambri zeigte einen grossen Kampfgeist und lies nicht locker und Celio traf nach einem Pass von Toms nur die Latte des Tores von Aebischer, nach zwei weiteren Chancen durch Domenichelli und Gianini war es der gleiche Celio der von einer schönen Kombination Camichel-Liniger profitierte, und aus kürzester Distanz zum 5:4 einschoss. Bei einer Strafe gegen Toms erhielt Gianini einen Schuss von Gardner ins Gesicht und musste das Eis blutüberströmt verlassen. Nach der Eisreinigung prüfte zuerst Domenichelli Aebischer, dann konnte Züger einen Schuss von Peltonen nicht festhalten, Gardner hatte das sechste Tor auf der Schaufel, doch anstatt die Scheibe über den am Boden liegenden Goalie zu heben,schoss er Flach aufs Tor und Züger konnte im letzten Moment retten. In der Folge versuchte Ambri den Druck auf das Lugano-Tor zu erhöhen, doch dies eröffnete den Platzherren logischerweise Konterchancen, Guyaz gelang es die Scheibe zu befreien, Aeschlimann brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel,Rückpass für Blake, der mit einem platzierten Handgelenkschuss Züger keine Chance lies, und in seinem ersten Pflichspiel auch gleich das erste Tor für die Bianconeri schoss. Nach einem Schuss von Domenichelli der von Aebischer sicher entschärft wurde, war es erneut Aeschlimann der mit einem präzisen Zuspiel Gardner lancierte, der mit seinem Schuss der vielleicht noch von Johnsson abgelenkt wurde zum 7:4 einschiessen konnte, doch dies war noch nicht das letzte Tor in diesem verrückten Derby, es war Camichel der nach einem schönen Durchspiel Celio-Liniger Aebischer keine Chance lies und zum Schlussresultat von 7:5 einschoss.

Damit ging ein intensives, schnelles und spektakuläres Derby mit einem weiteren Sieg für den HC Lugano zu Ende der damit seinen 13. Heimsieg de suite feiern konnte und für Ambri geht die Schwarze Serie in der Resega weiter, man wartet in der Regular-Season seit dem 21.11.1989 auf einen Auswärtssieg. Dank diesem Sieg konnte der HC Lugano seine Leader-Position festigen und falls man in den nächsten Spielen auch die defensive Stabilität wieder finden wird, dann dürfte man nur sehr schwer vom Leaderthron zu stürzen sein.

Best player

HC Lugano Petteri Nummelin

HC Ambri-Piotta Jeff Toms

Torschüsse 39-37 (16-15,9-11,14-11)