Ambri im Tessiner Derby harmlos wie selten

Von Maurizio Urech

Nach den Auftaktniederlagen beider Tessiner Teams war das heutige Derby besonders brisant, dies auch in anbetracht der Tatsache dass es vor einer Woche im Derby anlässlich des Turniers Citta di Lugano einen Überraschungssieg der Leventiner gab.

Vor dem Turnier wurde einerseits Ville Peltonen von einem Lugano Fan-Club für seine tolle Leistung am World-Cup geehrt ,andererseits erhielt Petteri Nummelin den Pokal des Giornale del Popolo überreicht, als Auszeichnung für den Topscorer der beiden Tessiner Vereine des letzten Jahres. Nur zum besseren Verständnis: Die Punkte der Verteidiger zählen doppelt für diese Wertung.

Zu Beginn des Spiels versuchten die Bianconeri gleich das Heft in die Hand zu nehmen, doch Ambri antwortete prompt mit schnellen Gegestössen. Nach einen gewonnen Bully von Gratton in der Offensiv-Zone, kam der Puck zu Nummelin, der nach einem Dribbling aufs Tor schoss, Züger konnte den Puck nicht festhalten, und am schnellsten reagierte Botta der mit seinem 1. Tor in der NLA die Bianconeri 1:0 in Führung brachte. Zwei Minuten später war es erneut Gratton der mit einem Querpass für Wichser in Erscheinung trat, doch Züger konnte diesmal den Schuss der No. 97 abwehren. Dann endlich die ersten konkreten Torchancen für die Gäste, zuerst konnte Rüeger einen Schuss von Imperatori abwehren, während sich wenig später das Duo Domenichelli - Trudel durchkombinierte, doch Nummelin konnte den Kanadier im letzten Moment am Torschuss hindern. In der zweiten Hälfte des Drittels konnten beide Mannschaften je einmal in Überzahl spielen und das Powerplay der Gäste war gefährlicher, zuerst musste Rüeger einen Direktschuss von Trudel nach Pass von Domenichelli entschärfen, während wenig später Kobach von einem Abpraller profitierte doch sein Schuss wurde von Rüeger brillant entschärft.

Im zweiten Drittel legten die Platzherren gleich mit einem Peltonen Schuss los, der sein Ziel nur ganz knapp verfehlte, dann lancierte Nummelin, Bianchi der jedoch die Scheibe nicht kontrollieren konnte, Züger verschätzte sich, und konnte den Puck nicht blockieren der zu Bianchi kam, der um ein Haar das 2:0 erzielt hätte. Im anschliessenden Powerplay konnte sich Jeannin durchtanken, Pass vors Tor wo die Scheibe von Züger abprallte und der Fuchs mit Vornamen Régis liess sich nicht zweimal bitten und brachte die Bianconeri mit seinem 175. NLA-Tor 2:0 in Führung. Eine Minute später bot sich Ambri die grosse Chance den Anschlusstreffer zu erzielen als nach einer Strafe gegen Näser eine weitere Strafe gegen die Bianconeri wegen eines Wechselfehlers ausgesprochen wurde, 93 Sekunden in doppelter Überzahl, doch anstatt ein Powerplay von Ambri zu sehen, sah man vor allem einen unglaublichen Nummelin, der auf der eigenen blauen Linie stehend, mindestens dreimal den Puck stoppte und damit ein Powerplay verhinderte, dass de facto nur einen Schuss von Neuzugang Coleman produzierte,der von Rüeger problemlos pariert wurde. Nach einem Fehler von Hänni versuchte es Lüber mit einem Schuss der allerdings von Rüeger sicher pariert wurde. Dann leistete sich Szczepaniec einen katastrophalen Fehlpass im Spielaufbau, Maneluk bedankte sich, Pass für Peltonen der mit einem Querpass den völlig freistehenden Gardner bediente und dieser liess mit einem Direktschuss Züger keine Chance und brachte den HC Lugano mit 3:0 in Führung. Eine Minute später schlug es beinahe ein viertes Mal im Ambri-Tor ein, nach einem Vauclair Schuss der von Züger nicht festgehalten werden konnte, doch der Abpraller ging ganz knapp am Tor vorbei.

Kurz nach Spielhälfte ein weiteres Powerplay für die Gäste, doch die beste Torchance gehörte den Bianconeri nach einem von Gratton eroberten Puck scheiterte Näser nur ganz knapp an Züger, doch wie aus heiterem Himmel kamen die Gäste zum ersten Treffer, nach einem Querpass von Toms der von Vauclair ins eigene Tor abgelenkt wurde. Dieses Tor gab den Gästen sichtlich Auftrieb, der jedoch prompt durch Eigenfehler gebremst wurde, zuerst bediente Leuenberger im eigenen Drittel Wichser, dieser bedankte sich, konnte auch Züger umspielen, doch sein Schuss wurde auf der Linie von Szczepaniec abgewehrt, dann beging Baldi ein völlig unnötiges Foul vor dem eigenen Tor an Gratton das prompt von Gardner bestraft wurde, der einen Pass von Nummelin zuerst an den Pfosten ablenkte, doch den Nachschuss ins Netz zum 4:1 unterbrachte. Nach einer weiteren Strafe gegen Gianini in der letzten Minute spielte Reuille herrlich Keller frei, doch die Direktabnahme des Verteidigers verfehlte das Tor ganz knapp.

Im letzten Drittel wartete man vergeblich auf die Reaktion der Biancoblu, die sich im Gegenteil bei ihrem Goalie bedanken konnten der mit diversen Paraden einen höheren Rückstand verhinderte. Erst nach 6 Minuten sah man ein gefährliches Solo von Toms, der jedoch im entscheidenden Moment den Puck nicht traf, und als eine Minute später Domenichelli von Trudel freigespielt wurde, legte Rüeger mit einer Klasseparade sein Veto ein. Dann war es Reuille der sich mit einem herrlichen Solo in Szene setzte, doch sein Schuss prallte an Züger und vielleicht auch am Pfosten ab, dann beging Toms seinen einzigen Fehler und verlor die Scheibe an Maneluk der Peltonen bediente, der jedoch mit seinem Direktschuss an Züger scheiterte. Nach einer weiteren Chance von Trudel, der aus günstigster Position das Tor nicht traf, war es Gregory Christen der gleich bei seinem ersten Einsatz nach einem Pass von Jeannin Züger contre-pied erwischte und mit seinem ersten Derby-Tor den Schlusspunkt zum 5:1 setzte.

Ein verdienter Sieg für die Bianconeri, die sich auf vier ausgeglichene Blöcke verlassen konnten, während bei Ambri nur die drei Offensiv-Ausländer und Goalie Züger überzeugen konnten, während vor allem die Schweizer Neuzugänge masslos enttäuschten. Bei Lugano überzeugten ein weiteres Mal die jungen Botta und Bianchi, Rüeger konnte mit ein paar tollen Paraden glänzen und Nummelin zeigte ganz einfach eine Weltklasse-Leistung.

David Aebischer wird am Montag-Morgen ein erstes Mal mit den Bianconeri trainieren und ab 12.00 Uhr offiziell vorgestellt.