Lugano verliert Tabellenführung an Bern

Von Maurizio Urech

Nach der überraschenden Niederlage der Bianconeri am Freitagabend gegen den EVZ und dem gleichzeitigen Sieg der Berner gegen Lausanne kam es am Samstag-Abend zum Duell der zwei punktgleichen Leader in der Resega.

Vor dem Spiel eine Superchoreografie der Curva Nord in der Farben Luganos Weiss-Gelb-Schwarz und der HC Lugano spielte zum ersten Mal in seinem dritten Dress einem sehr schönen Gelb-Schwarzen Leibchen.

Das Spiel begann mit einem konzentrierten HC Lugano der gleich beim ersten Powerplay sehr nahe am Führungstreffer stand, Peltonen wurde beim entfernten Pfosten angespielt sein Schuss wurde von Bührer abgewehrt, der Puck landete erneut beim Topscorer, der anstatt ein weiteres Mal zu schiessen einen Querpass spielte der aber von niemanden verwertet wurde. Dann versuchten es Wichser und Nummelin mit einem Einzelvorstoss erfolglos, dann spielten die Gäste zum erstenmal in Ueberzahl, doch es war Lugano dass die beste Chance mit einem Konter Peltonen – Maneluk hatte, doch der Kanadier konnte die Scheibe in aussichtsreicher Position nicht kontrollieren. Da Reiber im ersten Drittel sehr kleinlich Pfiff hatten beide Teams die Gelegenheit mehrmals in Ueberzahl zu spielen. Beim HC Lugano sah man einen dritten Powerplay-Block mit Fuchs-Gardner-Jeannin, der ein gutes Powerplay spielte ohne Resultat allerdings, während man auf Seite des SCB eine Riesenchance für Schrepfer notierte, der allerdings anstatt zu schiessen einen Rückpass auf Shirayev spielte, dessen Schuss allerdings zu hoch ausfiel. Dann folgte eine Schlüsselszene des Spiels als Reiber Petteri Nummelin für einen hohen Stock vorzeitig unter die Dusche schickte, der Schiri war wohl der einizige im Stadion der Nummelin eine Absicht unterstellte, korrekt wäre wohl eine doppelte kleine Strafe gewesen. Wer nun einen Ansturm der Berner in den fünf Minuten erwartete sah sich getäuscht, Lugano spielte ein Super Boxplay und hatte sogar die besseren Chancen mit einem Break Wichser-Conne und mit Cantoni der nach einem Fehlpass der Berner alleine auf Bührer losziehen konnte, doch der Berner Goalie gewann das Duell. Auf Berner Seite hatte Sarault eine Chance nach einem Pass von Dubé, doch der Kanadier schlug über den Puck, und in den fünf Minuten Ueberzahl brachten die Berner nur einen Torschuss zustande! Dass dann dieser gleich zum Tor führte war natürlich mehr als glücklich, Dominic Meier bezwang Rüeger mit einem Direktschuss nach Pass von Rötheli. Schade für den HC Lugano der es verdient hätte mit einem 0:0 in die erste Pause zu gehen.

Im zweiten Drittel spielte Cantoni an der Seite von Hirschi beim HCL in der Verteidigung und an seiner Stelle spielte der junge Roman Botta in der Linie mit Jeannin und Gardner. Lugano begann das Drittel sehr stark und setzte die Berner sofort unter Druck, praktisch im Minuten-Takt gab es Chancen für die Platzherren, doch Bührer konnte die diversen Schüsse zunichte machen. Dann verspekulierte sich Sutter und Bern konnte einen gefährlichen Konter über Weber lancieren, Pass für Chatelain der alleine vor Rüeger auftauchte, doch mit einer tollen Parade bewahrte Rüeger die Platzherren vor dem zweiten Verlusttor.Dann sah ma wieder nur Lugano spielen,Schuss von Cantoni, Bührer liess die Scheibe abprallen, doch Peltonen konnte den Abpraller nicht verwerten, wie Astley eine Minute später nach einem Schuss von Fuchs. Anschliessend sah man erneut das Duo Peltonen-Maneluk in Aktion, doch zuerst traf Maneluk nach Pass des Finnen nur den Pfosten, dann wurde Peltonen zweimal vor dem Tor in letzter Minute gestoppt, das zweite Mal mit einem Foul, dies nach einem Schuss von Cantoni, der Bührer erneut Probleme bereitete. Und diesmal funktionierte das Powerplay von Lugano ausgezeichnet, Sannitz gewann das Bully, Maneluk schoss sofort, Bührer konnte den Schuss nicht festhalten, Gardner reagierte am schnellsten und es hiess 1:1! Doch leider war Reiber nicht einverstanden, er sah ein Foul von Maneluk an Bührer und anstatt des Tores gab es einen 2-Minuten Strafe gegen Maneluk. Eine sicherlich umstrittene Entscheidung des Referees denn Maneluk wurde ganz klar von den Bern Verteidigern gegen Bührer gestossen und er konnte darum den Zusammenprall nicht vermeiden. Der SCB Bern konnte sich sehr glücklich schätzen, nach dem zweiten Drittel noch in Führung zu sein, da dieses Drittel ganz klar von Lugano dominiert wurde.

Anfangs des Schlussdrittels eine weitere Umstellung von Larry Huras, Gardner spielte neue zwischen Maneluk und Peltonen, während Sannitz das letzte Drittel mit Botta und Jeannin spielte. Maneluk prüfte Bührer schon nach dreissig Sekunden, doch dann war es Sarault der beinahe von einem Fehler von Keller profitierte. Anschliessend konnte der HCL fast eine Minute in doppelter Ueberzahl spielen dies nach Strafen gegen Weber und Schrepfer, doch dem Lugano-Powerplay fehlte in Absenz von Nummelin das Ueberraschungsmoment und die Berner Verteidiger räumten Kompromisslos vor dem eigenen Tor auf. Zwei Minuten später ein erneutes Powerplay für die Platzherren und als es den Berner nicht gelang die eigene Zone zu befreien, kam der Puck zu Patrick Sutter, der sofort von der blauen Linie schoss und zur Ueberraschung aller landete der Puck zum Ausgleich im Tor. Der einzige Fehler von Bührer, auch wenn der Schuss vielleicht abgelenkt wurde. Da Beat Gerber zuvor Peltonen vor dem Berner Tor gefoult hatte, konnte Lugano weiterhin im Powerplay spielen. Doch anstatt in Führung zu gehen zu können bezahlten die Platzherren für zwei Fehler von Patrick Sutter, der zuerst Thomas Ziegler nicht stoppen konnte, der alleine vor Rüeger verschoss, dann bediente Sutter Dominic Meier, der nach einem Doppelpass mit Chatelain alleine vor Rüeger auftauchte, und dem Lugano-Torhüter keine Chance liess und Bern mit einem Shorthander erneut in Führung brachte! Anschliessend hatte der SCB die Gelegenheit das Spiel bei einer Strafe gegen Jeannin zu entscheiden, doch Lugano kontrollierte das Berner Powerplay ohne Probleme und bei fünf gegen fünf bediente Peltonen, Maneluk, Bührer war vom Schuss des Kanadiers überrascht doch die Scheibe ging ganz knapp am Tor vorbei.

In der letzten Minute foulte Conne den durchgebrochenen Dubé so dass die Berner den Sieg über die Distanz brachten und sich für die 1:5 Heimniederlage revanchieren konnten.

Der SCB hatte einen sicherlich glücklichen Sieg errungen ohne spielerische Brillanz, dem HC Lugano fehlte gestern sicherlich auch das Quentchen Glück, denn einen Punkt hätte man sicherlich verdient. Chapeau für Larry Huras der es wagte in diesem Spitzenkampf die jungen Bianchi für 60 Minuten und Botta während 40 Minuten einzusetzen. Und jetzt gilt es vom Dienstag an erneuten Anlauf auf die Tabellenspitze zu nehmen!