NLA - 1. VF - Dienstag, 5. März 2002
Zuschauer
13605 Zuschauer (81% Auslastung)
Allmend, Bern
Schiedsrichter
Brent Reiber; Gilles Mauron, Paul Rébillard
Tore
06:30 | 0:1 | Michel Riesen | ||
keine Assists | ||||
Marc Leuenberger | 1:1 | 10:10 | ||
F. Steffen | ||||
Derek Armstrong [PP] | 2:1 | 11:59 | ||
P. Juhlin, R. Schrepfer | ||||
15:58 | 2:2 | Michel Riesen | ||
keine Assists | ||||
19:54 | 2:3 | Lonny Bohonos | ||
keine Assists | ||||
Claude Vilgrain [PP] | 3:3 | 21:42 | ||
M. Steinegger, P. Juhlin | ||||
Martin Steinegger | 4:3 | 36:13 | ||
M. Weber, I. Rüthemann | ||||
40:26 | 4:4 | Sandro Rizzi | ||
M. Riesen | ||||
47:10 | 4:5 | Kevin Miller [PP] | ||
L. Bohonos, J. Marha | ||||
Strafen
00:20 | Sandro Rizzi | |
2 min - Behinderung | ||
03:23 | Josef Marha | |
2 min - Ellbogencheck | ||
11:25 | Patrick Fischer | |
2 min - Crosscheck | ||
Effektive Dauer: 34 Sekunden | ||
Andreas Keller | 13:07 | |
2 min - Stockschlag | ||
16:30 | Kevin Miller | |
2 min - Crosscheck | ||
Andreas Keller | 19:33 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
19:33 | Marc Gianola | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
20:18 | Andrea Häller | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 84 Sekunden | ||
Team Bern | 22:19 | |
2 min - Unkorrekter Spielerwechsel | ||
Andreas Keller | 25:27 | |
2 min - Hoher Stock | ||
26:22 | Josef Marha | |
2 min - Haken | ||
Dominic Meier | 46:47 | |
2 min - Halten | ||
Effektive Dauer: 23 Sekunden | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
Verteidiger | Verteidiger | |||
1T | ||||
2' | ||||
2' | ||||
1T 1A | ||||
2' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
1T | 1T 1A | |||
1A 4' | ||||
2A | 1T 2' | |||
6' | ||||
2T 1A | ||||
1T 2' | ||||
1A | ||||
1A | ||||
1T | ||||
1A | ||||
Weitere | Weitere | |||
1A | 2' | |||
Der HCD schöpft erstmals sein Potenzial aus
Die Viertelfinalserie gegen den HC Davos geht frühestens am Samstag zu Ende: Die Bündner reagierten gestern auf die beiden Niederlagen des Wochenendes, siegten in Bern mit 5:4 und glichen nach Siegen zum 2:2 aus. Der wacker kämpfende SC Bern führte mit 2:1 und 4:3, beging in der Defensive aber zu viele Fehler.
0:1, 2:1, 2:3, 4:3 und am Ende 4:5: Die gestrige vierte Partie zwischen dem SC Bern und dem HC Davos innert sechs Tagen enthielt einige Führungswechsel und einen überaus spannenden Spielverlauf. Der SCB besass durchaus Chancen, den dritten Sieg zu landen, doch unterliefen ihm in der Abwehr zu viele Pannen und verpasste er trotz erneut vier Plustoren einen grösseren Ertrag aus seinen zahlreichen Möglichkeiten.
z: Zu viele Abwehrfehler
Spiel 4 bot in Bezug auf den Unterhaltungswert das mit Abstand grösste Spektakel der Begegnungen auf der Achse Davos-Bern-Davos-Bern, die dreimal mit 5:4 ausgingen. Die Gastgeber, mit dem Selbstvertrauen des bisher überzeugenden Aussenseiters agierend, wirkten auch gestern entschlossen, kräftig und bissig. Doch vermochten sie im krassen Gegensatz zum Sonntag, als in der eigenen Zone kaum Fehler zu registrieren waren, defensiv nicht zu überzeugen. Einige Angriffsauslösungen endeten bereits mit dem ersten Pass, wurden so zu Angriffsauflösungen des Gegners und sorgten postwendend für Gefahr vor Goalie Marco Bührer. Wie unentschlossen und schlecht sortiert die Berner mitunter zu Werke gingen, wurde vor allem beim 2:2 durch Michel Riesen offensichtlich: Der Bieler kam nach einem Fehler Marc Leuenbergers zu einem Torschuss, holte sich hinter dem Gehäuse wieder die Scheibe, kurvte vor Bührer und bezwang diesen nach sehenswerter Drehung - gute Stilnoten für den Stürmer, der in dieser Saison auch hartnäckige Tiefen durchlebt und gar Olympia verpasst hat, Tadel für den auf dem Eis stehenden SCB-Fünfer.
z: Davos meldet sich zurück
Die Berner stiessen auf einen Widersacher, der zu Beginn mit bloss drei Sturmlinien aufs Gaspedal drückte, im mittleren Abschnitt aber dem Tempodiktat des SC Bern ausgeliefert und im letzten Drittel mehrheitlich Chef im Rink war. Erstmals in dieser Serie erinnerte die Mannschaft Arno del Curtos während längerer Phasen an ihre beeindruckende Dominanz in der Qualifikation - der HCD meldete sich zurück, der SCB jedoch noch keineswegs ab. Den einzigen klaren Sieg realisierte der Achte der Qualifikation schliesslich in der Bündner Höhenluft (4:1 am Sonntag), die auch morgen Sturm und Drang erleben dürfte. Der SC Bern vermochte auch gestern zu gefallen und verteilte seine vier Treffer auf drei Angriffsformationen. Weil der Gegner aber markant zulegte, gleichzeitig beispielsweise Berns Patrik Juhlin, der vermutlich dominanteste Spieler bisher, nicht mehr ganz an seine Durchschlagskraft vorangegangener Tage kam, mussten die Gastgeber den Ausgleich in der Serie zulassen.
z: Stark beschäftigte Goalies
Michel Riesen, Schütze der beiden ersten Davoser Tore, erklärte nach dem Spiel, noch habe man nicht den «optimal spielenden HCD» gesehen. «Wir kassieren immer noch zu viele Gegentore.» Die Aussage lässt sich auch in die Richtung interpretieren, dass die Paarung bisher nicht als Serie der Torhüter zu bezeichnen ist. Auch gestern wechselten sich bei Bührer und Lars Weibel Höhen und Tiefen ab - mit dem Hinweis, dass beide Teams ausführlich damit beschäftigt waren, für Betrieb vor den Augen der Maskenträger zu sorgen, soll der Gesamteindruck unterlegt werden. Auf ein Neues morgen in Davos.
z: Franzéns Einsatz
Rikard Franzén ist einer, der gerne lacht. Das fällt ihm erstaunlicherweise auch nicht sonderlich schwer, obwohl er den Saisonhöhepunkt, die Play-offs, als Aktiver nur knapp 13 Minuten erlebt hat - bis zum Check Björn Christens. Der ehemalige SCB-Stürmer stand gestern nach zwei Spielsperren wieder für sein Team im Einsatz, nachdem der Rekurs des HCD aufschiebende Wirkung gegen die zusätzlich verhängte dritte Sperre erzielt hat. Der schwedische Verteidiger des SC Bern hingegen wird den Rest der Saison als Zuschauer verfolgen.
Am Montag noch hatte Franzén ein paar Runden im Allmendstadion gedreht und kurz an die Rückkehr ins Team gedacht. Der Schaden des Bänderrisses an der Schulter hätte sich nicht verschlimmern können. Die Einsicht, dass ein Einsatz zu riskant sei, behielt aber schliesslich doch die Oberhand. Operieren lassen will Franzén seine Schulter aber vorläufig nicht. «Ich will beim Team sein», lautet seine Begründung, die nicht nur über die Einstellung des Schweden einiges aussagt.
Mit Play-off-Beginn hat der SCB - wie selten zuvor in der Qualifikation - zu einer Einheit mit bemerkenswerter Kampfkraft gefunden. Auch wenn diese Einheit gestern gegen den gegenüber den ersten drei Partien deutlich verbesserten HC Davos unterlag, gilt für Franzén weiterhin: «Wir geben nie auf.» Die deutliche Veränderung im Auftreten führt Franzén auf den Systemwechsel unter Kent Ruhnke zurück. «Wir brauchten einige Zeit für die Umstellung. Deshalb war auch die Olympiapause gut für uns.» Franzéns Einfluss selbst beschränkt sich darauf, stets bei der Mannschaft zu sein, Tipps zu geben und, wenn nötig, auch Witze zur Aufmunterung zu machen. «Mehr kann ich nicht tun. Ich renne in jederDrittelspause von der obersten Tribüne hinunter in die Garderobe und dann wieder hinauf.» Gestern hat Franzéns Einsatz der Mannschaft nichts genützt. Das kann schon morgen wieder anders sein. Der Stand von 2:2 jedenfalls bietet den Bernern keinen Grund, den in diesem Viertelfinal gewonnenen Mut zu verlieren.