Auch ohne Lohn stark

Quelle: tagesanzeiger.ch/Si

Chur liess Bern nur einen Punkt - und sucht Geld

Seit dem 4. Oktober haben die Spieler des EHC Chur kein Geld mehr erhalten. Das Warten auf den Oktober- und den Novemberlohn hat sie allerdings nicht davon abgehalten, ihre NLA-Tauglichkeit wieder einmal zu beweisen. Sechs Punkte aus fünf Partien hatten die Churer zuletzt gewonnen. Nun gab es beim 4:4 gegen den SC Bern einen weiteren Erfolg für den Tabellenletzten.

Die Berner hatten einen schweren Stand, denn die aggressiv spielenden Churer dominierten über weite Strecken. Als besonders effektiv erwies sich auch das Churer Überzahlspiel, sonst das unproduktivste der Liga. Schnellers 2:2 und Strömbergs 3:2 fielen, als ein Berner auf der Strafbank sass. Als Gahn in der 51. Minute zum 4:3 einschoss, schien die Partie zudem den logischen Sieger gefunden zu haben. 132 Sekunden vor Ablauf der normalen Spielzeit gelang aber Armstrong der schmeichelhafte Ausgleichstreffer für die Berner.

Das Resultat ist für den EHC Chur im Moment allerdings nur zweitrangig. Der Kampf um den Fortbestand des Klubs hat grössere Priorität. Um den drohenden Konkurs abzuwenden, wurde am Freitag die Rettungsaktion "Jetz erscht recht" lanciert. Diese soll bis am 10. Dezember 800 000 Franken einbringen und den Spielbetrieb bis Ende Saison sichern. Als möglicher Retter hat sich zudem Thomas Domenig ins Spiel gebracht. Der finanzstarke Architekt, Klubpräsident von 1982 bis 1994, will seinen EHC Chur nicht sterben sehen. "Meine Unterstützung hatte der Klub immer, und dies wird auch weiter so sein", so Domenig.

In einem medialen Rundumschlag machte er darauf aufmerksam, was in Chur seiner Ansicht nach falsch laufe und gelaufen ist. In die Schusslinie geriet dabei vor allem Renato Tosio. Domenig bezeichnete den Sportchef als Abzocker. "Tosio war sicherlich ein guter Torhüter, mehr nicht. Jetzt nennt er sich Sportdirektor - da kriege ich Zustände." Sauer stösst dem Ex-Präsidenten vor allem auf, dass Tosio ein Jahressalär von 160 000 Franken beziehen soll.