NLA - Final - Sonntag, 16. April 2023
Zuschauer
6562 Zuschauer (ausverkauft)
Tissot Arena, Biel
Schiedsrichter
Daniel Stricker, Michael Tscherrig; Thomas Wolf, Aurélien Urfer
Tore
Fabio Hofer | 1:0 | 01:17 | ||
G. Haas, J. Olofsson | ||||
Damien Brunner | 2:0 | 01:48 | ||
L. Cunti, M. Künzle | ||||
02:55 | 2:1 | Marco Miranda | ||
V. Filppula, R. Karrer | ||||
56:05 | 2:2 | Roger Karrer | ||
A. Bertaggia, T. Richard | ||||
Damien Brunner | 3:2 | 59:53 | ||
L. Cunti, A. Iakovenko | ||||
Strafen
Mike Künzle | 04:09 | |
2 min - Behinderung | ||
21:20 | Marco Maurer | |
2 min - Behinderung | ||
23:14 | Josh Jooris | |
2 min - Beinstellen | ||
25:19 | (Team) | |
2 min - Zu viele Spieler auf dem Eis | ||
25:47 | Tanner Richard | |
2 min - Halten | ||
Ramon Tanner | 50:27 | |
2 min - Hoher Stock | ||
59:53 | (Team) | |
2 min - Coach's Challenge | ||
Effektive Dauer: 7 Sekunden | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
92,0% 60:00 | ||||
81,2% 59:53 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
±0 | ±0 | |||
+1 | ±0 1T 1A 1S | |||
±0 | -1 3S | |||
+1 1A | ±0 3S 2' | |||
±0 | ±0 2S | |||
-1 1S | ±0 | |||
+1 | ||||
-1 | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
+2 2T 3S | ±0 | |||
+2 2A 1S | ±0 1A | |||
±0 | ±0 | |||
+1 1A 1S | +1 1A 3S | |||
+1 1T 2S | -1 1S | |||
-1 | -1 2' | |||
+1 1A 2' | +1 1T 1S | |||
+1 1A 2S | -1 2S | |||
-1 3S | -1 2S | |||
-1 2S | -1 1A 1S 2' | |||
±0 1S | -1 1S | |||
-1 2' | ±0 | |||
+1 2S | ||||
Weitere | ||||
-1 3S |
Biel gewinnt ein verrücktes Spiel zwei
Um ein Eishockeyspiel zu gewinnen, muss man im Normalfall über 60 Minuten eine konstant gute Leistung bringen. Gelingt es einem Team nicht von der ersten bis zur letzten Sekunde seine beste Leistung zu zeigen, hat dies oft eine Niederlage zur Folge. Dies musste auch der HC Genf-Servette merken, wobei die Calvinstädter bei der 2:3-Niederlage die Tore ganz am Anfang und ganz am Ende des Spiels kassierten.
«Neun Tage Pause waren eine lange Zeit. Obwohl wir bereits in Genf gut ins Spiel gestartet sind, hatte ich das Gefühl, dass man uns die Pause anmerkte», erklärte Damien Brunner. Brunners Worte sind umso eindrücklicher, wenn man sieht, wie der EHCB ins heutige Spiel zwei gestartet ist. So stand es nach 108 Sekunden bereits 2:0 für die Gastgeber. Überraschend war dabei, wie einfach die Bieler zu ihren Toren kamen. Einmal bediente Hofer den freien Haas, dann konnte Cunti den ebenfalls ungedeckten Brunner lacieren. «In dieser Anfangsphase waren wir zu wenig spritzig, weshalb Biel immer einen Schritt schneller war», konstatierte Genf-Verteidiger Roger Karrer.
Trotz des Fehlstarts liessen sich die Genfer jedoch nicht unterkriegen, so gelang Marco Miranda nach 175 Sekunden bereits das 2:1. Da sich beide Mannschaften nach diesem Blitzstart auf ihre Defensiven konzentrierten, bestand dieses Resultat bis Schlussphase. Als Roger Karrer nur vier Minuten vor dem Ende doch noch das 2:2 gelang, roch es einmal mehr nach einer Verlängerung. «Beim Wechsel 20 Sekunden vor dem Ende erkannte ich, dass wir viel Platz hatten. Luca (Cunti) und ich konnten deshalb mit viel Speed ins Drittel ziehen», erklärte Damien Brunner. Dem Stürmer war es dabei vergönnt einen Cunti-Pass nur sieben Sekunden vor Ende unter die Latte zu lenken.
Unter dem Jubel der 6562 Fans machte Brunner vergessen, dass der EHCB am heutigen Abend beinahe für seine Nachlässigkeit bestraft worden wäre. Gerade im zweiten Drittel hatten die Bieler sehr viele Gelegenheiten in Überzahl zu agieren. Da man aber auch bei 93 Sekunden der doppelten Überzahl zu wenig Zählbares herausbrachte, blieb das Spiel (zu) lange spannend. «Im zweiten Drittel hätten wir den Unterschied machen können», erkannte auch Damien Brunner. Für den Stürmer war aber auch klar, dass man auch im letzten Drittel kompakt stand, «schliesslich hatten sie bis zur Chance, die zum 2:2 führte, nicht wirklich gute Abschlüsse.»
Das man trotz des Rückschlags nur vier Minuten vor dem Ende das Spiel doch noch gewann, zeigte dem Stürmer, dass man in den letzten Jahren mental gewachsen ist. «Früher haben wir in solchen Situationen den Kopf hängen, dies haben wir heute besser gemacht», erklärte Brunner.
Während die Freude bei Brunner gross war, erkannte man beim Gegner aus Genf, dass man fürs nächste Spiel einige Dinge justieren muss. «Vor allem die Strafen müssen wir abstellen», erkannte Roger Karrer. Der Verteidiger sprach davon, dass er im zweiten Drittel fast nur Boxplay spielte. «Jene Spieler, die nicht im Boxplay eingesetzt werden, hatten kaum Eiszeit, was uns den Rhythmus brach», analysierte der Verteidiger.
Die vielen Genfer Strafen waren ein Produkt von ihrer äusserst physischen Spielweise. Während es der EHC Biel in beiden Spielen nur mit der feinen Klinge versuchte, zeigten die Genfer immer wieder, dass sie neben ihren Künstlern wie Omark oder Tömmerness auch Rumpler wie Richard oder Maurer besitzen. Gerade diese Spieler, die auch das körperbetonte Spiel beherrschen, könnten dem GSHC dienlich sein, wenn es darum geht die schnellen Bieler mit allen Mitteln zu stoppen.
Egal ob mit Rumpelhockey oder feiner Klinge sollte jedoch auch den Genfern klar sein, dass ein Eishockeyspiel 60 Minuten geht. «Kurz vor Schluss waren wir jedoch zu passiv, weshalb Biel doch noch der Siegtreffer gelang», erklärte Karrer. Für den gebürtigen Zürcher war dabei klar, dass die Finalspiele zwischen den beiden besten Teams der Meisterschaft stets auf Messers Schneide sind. Dabei gelte es die angesprochenen Schwachstellen im nächsten Spiel zu beheben, «so dass das Spiel am Dienstag wieder auf unsere Seite fällt.»