Schweizer Pleite im Viertelfinal

Von Simon Wüst

Mit einem schlechten Start vergaben die Schweizer die grosse Chance auf eine Halbfinalqualifikation. Mit einem Rückstand gegen Finnland spielt es sich meistens schwer. Die Finnen waren sehr effizient und sind mitunter ein Favorit auf Gold.

Nach der langen Isolation durfte Dario Simion das erste Mal mittun. Patrick Fischer erhoffte sich noch mehr Inputs in der Offensive und einen kongenialen Partner für Hofmann.

Eigentlich begann das Spiel ähnlich gut wie gegen die Tschechen. Aber ein Turnover nach Puckverlust von Haas ermöglicht einen verdeckten Schuss aufs Tor und Berra kann nur abprallen lassen. Vor dem Tor steht Miro Aaltonen bereit und versenkt den Puck. Keine 2 Minuten später klingelt es schon wieder hinter Berra. Der Schuss von Mikko Lehtonen wird unglücklich abgelenkt, springt an Berras Maske und ins Tor. Das was man unbedingt vermeiden wollte war bereits nach 11 Minuten eingetroffen. Ein Rückstand gegen das spielstarke und scheibensichere Finnland. Ansonsten hielt man gut mit.

Im Mitteldrittel war es dann erneut ein individueller Fehler, Fehlpass von Frick im Spielaufbau, welcher den Finnen den dritten Treffer ermöglichte. Marko Anttila versenkte das Zuspiel souverän, Berra ohne Chance. Trotzdem reagierte Trainer Patrick Fischer und wechselte Leonardo Genoni für Berra ein. Eine letzte Verzweiflungstat um das Spielgeschehen irgendwie noch drehen zu können. Allerdings brachte dieser Schachzug nicht die gewünschte Wirkung. Finnlands defensive war einfach zu gut organisiert, nur gerade im Powerplay brachte man etwas Druck aufs Tor. Und in der 38. Minute klappte es plötzlich. Unser 38-jährige Haudegen, Andres Ambühl, wurde frei vor dem Tor angespielt und verwertete kaltblütig.

Zu Beginn des Schlussdrittels wurden die Finnen regelrecht überfahren. Die Schweizer hatten Schüsse und Chancen im Sekundentakt. Leider schaute dabei nicht mehr als Malgins Pfostenschuss heraus. Hätte man in dieser Druckphase den Anschlusstreffer geschafft, wäre noch einiges möglich gewesen… aber eben. Hätte, wäre, wenn. Zum Schluss stand es nach zwei empty netter Finnlands doch 5:1 und so endet für die Schweizer Nationalmannschaft ein durchzogenes Olympiaturnier im Viertelfinal.

Telegramm:

Finnland – Schweiz 5:1 (2:0, 1:1, 2:0)

The National Indoor Stadium – Refrees: Ansons (LAT) / Gouin (CAN), Linesperson: Hynek (CZE) / Oliver (USA)

Strafen:

FIN 2 x 2 Min.  ; SUI 2 x 2 Min.

Tore:

9. Aaltonen (Friman, Nattinen) 1:0 ; 11. Lehtonen (Hietanen, Manninen) 2:0 ; 24. Anttila (Bjorninen) 3:0 ; 38. Ambühl (Corvi, Haas / Ausschluss Lehtonen) 3:1 ; 55. Pakarinen (Filppula, Pesonen) 4:1 ; 57. Hartikainen 5:1 ;

Aufstellung:

Finnland

Sateri; Lehtonen, Hietanen; Lindbohm, Vatanen; Friman, Kemilainen; Pokka, Ohtamaa; Granlund, Manninen, Hartikainen; Filppula, Pakarinen, Pesonen; Aaltonen, Nattinen, Komarov; Anttila, Bjorninen, Maenalanen

Schweiz

Berra (ab 24. Genoni); Diaz, Müller; Weber, Loeffel; Frick, Fora; Alatalo; Hofmann, Simion, Haas; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Herzog, Malgin, Andrighetto; Moser, Mottet, Bertschy; Hollenstein

Bemerkungen:

24. Goaliewechsel SUI; 42. Pfostenschuss SUI (Malgin); 54:46-55:28/55:50-56:47 SUI ohne Goalie