Fehlerhafte Schweizerinnen verlieren

Von Simon Wüst

Auch im zweiten Spiel in Peking verliert die Damen-Nati ihre Partie durch zu viele Eigenfehler. Ansonsten hätten sie mit den Russinnen mithalten können, diese nutzten ihre Chancen aber gnadenlos aus und gewannen schlussendlich verdient.

Die Schweizerinnen traten heute in ihrem zweiten Spiel gegen Russland (ROC) an. Ein Gegner welcher zu schlagen ist. Russland ist momentan mit sechs Covid-Fällen konfrontiert und konnte nur gerade sechs Verteidigerinnen aufstellen. Die Schweiz trat mit der identischen Formation wie gegen Kanada an. Das erste Drittel war sehr ausgeglichen. Im ersten Powerplay blieben die Schweizerinnen aber harmlos und agierten sehr hektisch. In der 6.Minute, im Gegenzug nach einer Topchance von Moy, fiel der erste Gegentreffer. Nach einem Durcheinander in der Defensive, es kümmerten sich vier Eisgenossinnen um eine Russin – was selten gut herauskommt, waren zwei Russinnen alleine vor Brändli und im zweiten Anlauf traf Yekatarina Dobrodeyeva. Die Angriffsauslösung und das Kombinieren klappte allgemein auf russischer Seite viel besser, bei den Schweizerinnen waren Chancen meist individuelle Vorstösse. In der 15. Minute hatte Alina Müller viel Pech, als sie nur den Pfosten traf. Aber nur wenig später viel der Ausgleich dennoch, im Powerplay der Schweiz. Lara Stalder wurde schön freigespielt und traf mit einem sehenswerten Schuss ins hohe Eck der Stockhandseite. Leider ging die Schweiz nur 16 Sekunden später unglücklich wieder in Rückstand. Ein Schuss der Russin Polina Bolgareva wurde von Vallario unhaltbar abgelenkt.

Das Mitteldrittel war weiterhin sehr ausgeglichen und eine knappe Angelegenheit. Viele Chancen auf beiden Seiten. Für die Schweiz ging es positiv los. Mit einem Shorthander in der 26. Minute kam man zum Ausgleich. Bei einem schnellen Konter über Noemi Ryhner traf Alina Müller mit einem platzierten Schuss. Aber auch dieses Resultat hielt nicht lange Bestand. Mit einem tollen Slapshot von der blauen Linie durch Anna Shibanova gingen die Russinnen wieder in Führung. Drei Minuten vor der zweiten Pause erhöhten sie ihre Führung noch. Nach einem dummen Fehler im Aufbau der Schweizerinnen konnten die Russinnen kontern und Polina Bolgareva erwischte Brändli zwischen den Schonern.

Das Schlussdrittel ging ausgesprochen ungünstig los. In Überzahl kassierten die Schweizerinnen einen weiteren Treffer. Polina Bolgareva wurde steil lanciert und sie erwischte Brändli ein weiteres Mal zwischen den Schonern. Nach diesem 5:2 schien die Spannung bei den Schweizerinnen weg und man kam nur noch sehr vereinzelt zu gefährlichen Aktionen. Das Spiel plätscherte nur noch vor sich hin und die Russinnen konzentrierten sich vornehmlich auf die Defensive. Am Resultat änderte sich nichts mehr. Phoebe Staenz meinte zur Niederlage: «Russinnen konnten unsere Fehler voll ausnutzen. Es lag vielleicht an der Konzentration.» «Mit meiner persönlichen Leistung bin ich halbwegs zufrieden. Es gibt noch Luft nach oben und wir haben ja weitere Spiele um es besser zu machen.» Und zu Olympia allgemein:  «als Team haben wir es super und wir lachen viel zusammen, der groove stimmt».

Telegramm:

ROC – SUI 5:2 (2:1, 2:1, 1:0)

The National Indoor Stadium – Refrees: Lieffers (CAN) / Mantha (CAN), Linespersons: Hanley (USA) / Spresser (USA)

Strafen:

ROC 5 x 2 Min. ; SUI 3 x 2 Min.

Tore:

6. Dobrodeyeva (Vafina, Pavlova) 1:0 ; 18. Stalder (Christen, Müller / Auschluss Dergachyova) 1:1 ; 18. Bolgareva (Kadirova) 2:1 ; 26. Müller (Ryhner / Ausschluss Staenz!) 2:2 ; 31. Shibanova (Pechnikova, Bratisheva) 3:2 ; 38. Bolgoreva (Kadirova) 4:2 ; 42. Bolgoreva (Vafina / Ausschluss Dergachyova!) 5:2

Aufstellung:

Russland (ROC)

Gredzen; Prigova, Savonina; Pechnikova, Shibanova; Smirnova, Provorova; Dergachyova, Falyakhova, Shokhina; Pavlova, Dobrodeyeva, Korzhakova; Kadirova, Bolgareva, Vafina; Bratisheva, Kulishova, Luchnikova

Schweiz

Brändli; Christen, Leemann; Vallario, Bullo; Wetli, Marti; Forster, Sigrist; Stalder, Ryhner, Müller; Raselli, Enzler, Rüegg; Zimmermann, Staenz, Moy; Quennec, Rüedi, Lutz

Bemerkungen:

15.Min. Pfostenschuss SUI (Müller)