Schweizerinnen mit Kanterniederlage
Das Team von Colin Muller zeigte im Startspiel eine ansprechende Leistung, musste gegen das Topteam aus Kanada aber resultatmässig unten durch.
Im ersten Spiel trafen heute die Schweizerinnen auf einen der gossen Favoritinnen – nämlich Kanada. Schon in der 2.Minute gab es die erste heisse Szene vor dem Schweizer Tor. Kanadas Sarah Fillier traf aus der Luft ins Tor, aber der Stock schien dabei doch ein wenig zu hoch. Colin Mullers Coach-Challenge brachte aber nichts – das Tor wurde nach minutenlangem Videostudium gegeben. Ein unglücklicher Start ins Turnier. Der nächste Treffer für Kanada fiel in der 8. Minute. Erneut traf Sarah Fillier - mit einem platzierten Schuss auf die Stockhand-Seite, nachdem sie die Schweizerinnen schwindlig gespielt hatte. Ein paar Minuten später wurde Goalie Andrea Brändli grundlos über den Haufen gefahren, auf eine Strafe wartete man vergeblich. Unser Team wehrte sich mit allen Mitteln und brachte auch einige offensive Szenen zustande, ausserdem überstand man eine doppelte Unterzahl schadlos. Aber das 3:0 im ersten Drittel konnten sie trotzdem nicht verhindern.
Im Mitteldrittel lief es lange Zeit besser. Die Schweizerinnen konnten auch einige Minuten in Überzahl agieren und brachten ein paar Schüsse gefährlich aufs Tor. In der 29. Minute kam dann ein Doppelschlag der Kanadierinnen. Danach liessen unsere Frauen kurzfristig den Kopf hängen und kassierten bis zur zweiten Pause drei weitere Tor, so dass es 8:0 stand. Nur Sekunden vor der Sirene musste Desbiens mirakulös abwehren um den Schweizer Ehrentreffer zu verhindern.
Zu Beginn des Schlussdrittels bot sich der Schweiz eine Möglichkeit in doppelter Überzahl. Und zur Freude des Publikums gelang dem Underdog der Ehrentreffer. Lara Stalder traf mit ihrem Schuss unter gütiger Mithilfe der Torhüterin. Aber die Gegnerinnen hatten noch nicht genug vom Toreschiessen. Sie erhöhten ihr Skore noch auf 12 und gewannen das Spiel verdient und überlegen mit 12:1 !
Klar war die Zielsetzung dieser Partie nicht der Sieg, sondern Erkenntnisse für den weiteren Turnierverlauf zu sammeln, um in den wichtigen Partien gegen die europäischen Kontrahentinnen bereit zu sein. Beim speziellen Modus an den olympischen Spielen sind die Schweizerinnen gesetzt und spielen auf jeden Fall im Viertelfinal. Lara Stalder zum Spiel: «hätten wir das 0:0 länger halten können, wären die Kanadierinnen vielleicht nervös geworden» und «es ist einfach geil bei Olympia auf diesem Niveau und gegen solche Weltklasse Spielerinnen spielen zu können». Auch die am meisten beschäftigte Frau in diesem Spiel, Andrea Brändli, sieht es entspannt: «unsere Leistung war nicht schlecht, vor allem zu Beginn. Darauf lässt sich aufbauen.» und «ich nehme die guten Saves und Aktionen von mir mit. Die schlechteren Sachen analysieren wir noch und haken es ab.»
Telegramm:
CAN – SUI 12:1 (3:0, 5:0, 4:1)
The National Indoor Stadium – Refrees: Ermak (RUS) / Wiegand (SUI), Linespersons: Linnek (GER) / Sainio (FIN)
Strafen:
CAN 7 x 2 Min. ; SUI 4 x 2 Min.
Tore:
8. Fillier (Spooner) 1:0 ; 8. Fillier (Poulin) 2:0 ; 12. Spooner (Fillier, Ambrose) 3:0 ; 29. Johnston (Thompson, Turnbull) 4:0 ; 29. Stacey (Bell) 5:0 ; 34. Spooner (Nurse, Thompson) 6:0 ; 36. Turnbull (Thompson, Johnston) 7:0 ; 38. Stacey (Shelton) 8:0 ; 47. Turnbull (Rattray, Spooner) 9:0 ; 49. Stalder (Christen / Ausschluss Nurse, Ambrose) 9:1 ; 54. Bell (Turnbull, Johnston) 10:1 ; 57. Turnbull (Thompson, Johnston) 11:1 ; 60. Ambrose (Spooner, Thompson) 12:1
Aufstellung:
Canada
Desbiens; Larocque, Fast; Ambrose, Thompson; Bell, Zandee-Hart; Shelton; Jenner, Clark, Poulin; Fillier, Daoust, Spooner; Johnston, Nurse, Turnbull; Stacey, Saulnier, Maltais; Rattray
Schweiz
Brändli; Christen, Leemann; Vallario, Bullo; Wetli, Marti; Forster, Sigrist; Stalder, Ryhner, Müller; Raselli, Enzler, Rüegg; Zimmermann, Staenz, Moy; Quennec, Rüedi, Lutz
Bemerkungen:
2. Min. Coach-Challenge SUI ;