Kloten: Keine Anknüpfung an Cup-Erfolg

Von Rolf Schwarz

Die Hoffnung, dass sich mit dem Sieg über Biel im Cup der Knoten gelöst hat, ist nicht eingetroffen - Kloten unterliegt Olten zuhause 2:5, wobei die Höhe des Resultats dem Spielverlauf nicht gerecht wird.

Klotens beste zwei Scorer MacMurchy (Nacken) und Obrist (Hüfte) sind wider Erwarten noch nicht zurück in der Aufstellung bei Kloten, dafür können die Verteidiger Back und Seydoux wieder eingesetzt werden. Bei Olten neu unter den verletzten figuriert Barbero (Unterkörper), dafür ist Ersatz-Torhüter Mischler zurück im Line-up.

Ein erstes Drittel auf Messers Schneide: Chancen auf beiden Seiten, gepflegtes Spiel, kaum Strafen, auf Klotener Seite besser "getimte" Pässe als noch zuletzt in den Meisterschaftsspielen. Der eine oder andere Puck verspringt hingegen immer noch - allerdings auch bei den Gästen aus Olten. Die Bilanz der Zweikämpfe ist ausgeglichen, bei den Schüssen aufs Tor gibt's im ersten Abschnitt ein deutliches Plus für Kloten.

Etwas überraschend und entgegen dem Spielverlauf kann Olten den Führungstreffer erzielen. Hohmann spielt die Scheibe vors Tor und irgendwie kullert diese an Freund und Feind vorbei und kann dann durch Gervais, welcher zwar gedeckt ist, ins Tor geschubst werden. Kloten reagiert aber postwendend auf ähnliche Weise: Füglister verwertet einen Schuss Kindschis, welcher vor dem Tor von Rytz geblockt wird. Jetzt ist das anfängliche gegenseitige Abtasten vorbei - die Partie ist lanciert. Olten legt wieder vor: Haas schiebt den Abpraller von Chiriaevs Schuss unhaltbar für Seifert zum 1:2 ein. Beide Teams legen noch einen Zacken zu und die Partie wird schneller, härter und die Teams bissiger, zur Spielhälfte haben sie ihre Komfortzone verlassen. Dank eines blitzschnellen Umschaltens kann Ulmer - von Best Player Hohmann lanciert - alleine losziehen und mit einem satten Schuss Seifert unhaltbar bezwingen zur erstmaligen Zweitore-Führung für die Power-Mäuse. Und es kommt im Mitteldrittel noch dicker für die Klotener, welche zur Pause mit 1:4 zurück liegen. Man muss den Klotenern zu Gute halten, dass sie trotzdem weiterkämpfen und auch durchaus immer noch recht häufig zu Chancen kommen.

Und prompt kann das Team von Coach André Rötheli nur 16 Sekunden nach Wiederaufnahme der Partie auf 2:4 verkürzen. Olten verwaltet aber sehr gut und obschon Kloten dem Anschlusstreffer für den Rest des Spiels näher ist, als Olten einem fünften Tor, können die Gäste Ihre Führung verteidigen.

Immerhin rennt bei Kloten jeder für jeden, was zuletzt in der Meisterschaft nicht immer in dem Masse der Fall gewesen ist. Coach Rötheli hat bereits nach dem Cup-Erfolg über den EHC Biel betont, dass man jetzt nicht automatisch davon ausgehen könne, dass auch in der Meisterschaft gegen den EHC Olten ein Sieg herausschauen müsse. Er hat Recht behalten sollen. Gegen Biel hat es sich ausbezahlt, nicht gleich aufzustecken und weiter daran zu glauben, dass das Pendel auf die eigene Seite ausschlägt. Gegen Olten heute ist's nicht gelungen, aber trotz allem positiv ist, dass die Mannschaft gekämpft hat und der Team Spirit offensichtlich vorhanden ist. Olten hat kein überragendes Spiel gezeigt, aber mit der grösseren Erfahrung als der EHC Kloten, welcher mit seinen etlichen jungen Spielern und ohne Ausländer antreten musste, sowie der grösseren Abgeklärtheit haben sie den NationalLeague-Absteiger im Mitteldrittel überfahren und wie schon einige Teams zuvor auch, die drei Punkte im Spiel gegen Kloten für sich geholt.

Telegramm

EHC Kloten – EHC Olten 2:5 (0:0, 1:4, 1:1)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'301 - Schiedsrichter: Potocan/Eichmann; Cattaneo/Fuchs - Tore: 20:50 Gervais (Hohmann) 0:1; 23:06 Füglister (Kindschi) 1:1; 26:02 Haas (Chiriaev) 1:2; 32:30 Ulmer (Hohmann) 1:3; 35:17 Hohmann (Rouiller, Ulmer) 1:4; 40:16 Füglister (Knellwolf) 2:4; 59:59 Hohmann 2:5 (technisches Tor).

Schussverhältnis: 37:32 (14:8, 14:16, 9:8)

Strafen: 3 x 2 Minuten + 10 Minuten (Bandencheck, Füglister) gegen Kloten, 4 x 2 Minuten gegen Olten.

PostFinance Topscorer: Marchon für Kloten, Chiriaev für Olten

Kloten: Seifert; Ganz, Kindschi; Back, Bircher; Harlacher (A), Steiner; Seydoux, Weber; Knellwolf, Sutter, Füglister; Kellenberger (C), Mettler, Marchon; Lehmann, Lemm (A), Brunner A.; Wetli, Monnet, Krakauskas.

Olten: Rytz; Rouiller, Grossniklaus (A); Lüthi, Eigenmann; Gerber C., Bagnoud; Schwarzenbach, Bucher (A); Truttmann, Chiriaev, Haas (C); Ulmer, Hohmann, Gervais; Gerber R., Mäder, Wyss; Huber, Rexha, Horansky.

Bemerkungen: Kloten ohne MacMurchy, Obrist und Brunner Y. (alle verletzt) sowie Steiner O. (Bülach); Olten ohne Barbero, Muller und Zanatta (alle verletzt) sowie Schneuwly, Heughebaert, Vodoz und Wehrli (alle überzählig); Kloten ab 58:58 ohne Torhüter; 59:24 Timeout Kloten; 25‘ Pfostenschuss Olten (Gervais); 40' Pfostenschuss Kloten (Kellenberger); Best Player Kloten: Kellenberger, Best Player Olten: Hohmann.