Die Lions schlagen Servette in der Verlängerung

Von Andreas Bernhard

In einem über weite Stecken nicht überragenden Spiel gewannen die Lions dank einem Tor von Chris Baltisberger in der Verlängerung. Die Lions gerieten im Schlussdrittel in Rückstand und konnten erst vier Minuten vor Schluss ausgleichen. Tanner Richard und Chris Baltisberger erzielten je zwei Scorerpunkte

Die Lions führten nach dem ersten unaufgeregten Drittel 1:0. Aufgrund der Spielanteile hätte der Vorsprung ruhig höher ausfallen können. Die Scheibe hielt sich meist in der Genfer Zone auf. Die erste gefährliche Situation vor Remo Giovannini führte gleich zum Tor. Den ersten Abschluss von Chris Baltisberger konnte der Giovannini noch abwehren. Gegen das folgende Buebetrickli von Roman Wick war er machtlos. Die Genfer wurden nur während zwei aufeinander folgenden Strafen gegen Fredrik Pettersson gefährlich. Während der ersten Strafe in der siebten Minute umspielt Nick Spaling Niklas Schlegel so lange, bis der Winkel für einen Abschluss zu klein wurde. Bei der zweiten Strafe scheiterte Kay Schweri knapp. Schweri musste kurz darauf seinerseits auf die Strafbank. Mit je 4 Feldspielern auf dem Eis landete ein Pass der Genfer im eigenen Drittel auf dem Stock von Chris Baltisberger. Er und Wick mussten sich von Giovannini geschlagen geben. Der Genfer Torhüter machte seinen Job sehr gut. Vielleicht war die Bemerkung von Klaus Zaugg vor dem Spiel Ansporn. Zaugg fragte an der Pressekonferenz, weshalb Servette heute einen Operetten-Torhüter einsetze. Das 2:0 für die Lions hätte kurz vor der Pause doch noch fallen müssen. Kevin Klein umkurvte in der Mittelzone zwei Genfer und erntete Szenenapplaus. Im Angriffsdrittel spielte er zu Pettersson, der von der blauen Linie einen harten Pass an den rechten Pfosten spielte, wo Inti Pestoni wartete. Der Tessiner verpasste den guten Zeitpunkt für den Abschluss.

Die verpasste Chance von Pestoni schmerzte kurz nach der Pause noch mehr. Die Zürcher verloren die Scheibe in der eigenen Zone und sahen zu, wie Tanner Richard quer druchs Drittel zu Henrik Tömmernes passte. Der Verteidiger hatte freie Schussbahn und ein halbleeres Tor vor sich. Der Rest des Drittel hatte höchstens Vorbereitungsspiel-Niveau. Vielleicht ist an einem Montag auch nicht mehr zu erwarten. Daniel Vukovic traf in der 35. Minute nur den Pfosten. Am Schluss kam doch noch etwas Stimmung auf. Jeremy Wick revanchierte sich bei Kevin Klein für einen Check mit einem

Check gegen den Kopf. Das fand dieser nicht sehr spassig und deckte Wick mit Schlägen ein. Für Klein war das Spiel damit zu Ende. Da Jeremy Wick für sein Vergehen mit 2 mal 2 Minuten bestraft wurde, hielt sich der Schaden für die Lions in Grenzen.

Der letzte Abschnitt war nicht intensiver als die ersten zwei. Als es die Zürcher mit der Raumdeckung etwas übertrieben, wurde Nick Spaling in der 48. Minute, völlig frei stehend, im Slot angespielt und traf zum 1:2. Lange sah es aus, als könnten die Lions nicht mehr reagieren. Dann tantze Mike Künzle vier Minuten vor Schluss die Genfer Abwehr aus und liess auch Giovannini aussteigen. Es kam zur Verlängerung. Auch weil Goran Bezina in der 57. Minute mit einem Hommer von der blauen Linie nur den Pfosten traf. Patrick Geering kam in der 62. Minute dem Tor am nächsten. Geering holte wenigstens eine Strafe gegen Romain Loeffel heraus. Diese Strafe brachte die Entscheidung. Pettersson spielte in die Mitte zu Chris Baltisberger, der ins Tor ablenkte.

Schüsse aufs Tor: 27:23 (6:7;10:9;9:4;2:2)

Bully: 20:17 (3:6;8:5;9:4;0:2)

Turnover eigene Zone: 2:4 (0:1;1:1;1:2;0:0)

Aufstellung:

ZSC Lions: Schlegel (Ersatz: Guntern); Seger, Klein; Geering, Sutter; Phil Baltisberger, Karrer; Geiger; Wick, Korpikoski, Chris Baltisberger; Pestoni, Schäppi, Pettersson; Kenins, Pelletier, Künzle; Miranda, Prassl, Herzog.

Genève-Servette HC: Giovannini (Ersatz: Mayer); Tömmernes, Petschenig; Fransson, Vukovic; Bezina, Loeffel; Jacquemet, Traber; Spaling, Richard, Da Costa; Damien Riat, Romy, Schweri; Simek, Hasani, Wick; Heinimann, Maillard, Holdener.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Blindenbacher, Nilsson, Sjögren, Shore, Flüeler, Suter, Marti (Handgelenkfraktur) und Guerra (alle verletzt).

Genève-Servette HC ohne Bays, Gerbe, Mercier, Rubin, Antonietti, Arnaud Riat, Almond, Rod und Impose (alle verletzt).

35. Pfostenschuss Daniel Vukovic

57. Pfostenschuss Goran Bezina

61:57 Time-out ZSC Lions