Die ZSC Lions besiegen harmloses Lugano

Von Andreas Bernhard

Der HC Lugano muss sich innert 48 Stunden zweimal von einem Zürcher Club schlagen lassen. Kevin Klein traf doppelt im Powerplay. Elvis Merzlikins musste sich viermal auf der Fanghandseite geschlagen geben. Die ZSC Lions konnten ihre Anhänger nach der Niederlage im Emmental wieder etwas beruhigen

Nach den beiden guten Auftritten gegen den SC Bern und den EV Zug setzte es für die Zürcher am letzten Dienstag bereits wieder eine Enttäuschung ab. In Langnau liessen sie sich innert 40 Sekunden bezwingen. Auch der HC Lugano hat einen schlechten Dienstag hinter sich. Sie liessen sich vom Tabellenletzten Kloten dominieren. Im ersten Drittel mochten dann auch beide Mannschaften nicht so richtig zu überzeugen. Die Lions führten nach 20 Minuten mit 1:0 dank einem Powerplaytor von Fredrik Pettersson. Gregory Hofmann wurde für einen versuchten Stockendstich mit 2 + 2 + 10 Minuten bestraft. Doch alles der Reihe nach. Fredrik Pettersson hatte in der siebten Minute die erste bessere Chance als er aus der Drehung in die nahe Ecke ziehlte. Lukas Flüeler war zwei Minuten später so sicher wie zuvor Elvis Merzlikins. Er musste einen Abschluss von Giovanni Morini abwehren, der zuvor Fabrice Herzog schlecht aussehen liess. Nachdem die Zürcher ab der zehnten Minute ihre besten Momente hatten, kam Gregory Hofmann, dank seinem unwiderstehlichen Antritt, zu einem Konter. Sein Abschluss war nicht genau genug, um Flüeler vor Probleme zu stellen. Hofmann wurde gleich nach dieser Aktion mit einer 2 + 2 + 10 Minuten für einen versuchten Stockendstich bestraft. Kurz nach Ablauf der ersten Strafe traf Pettersson mit einem seiner harten platzierten Schüsse auf der Fanghandseite von Merzlikins zum 1:0. Ansonsten waren die Zürcher in Überzahl nicht wirklich gefährlich. Die Luganesi hatten meist mehr Puckbesitz in Unterzahl.

Der Ausgleich für Lugano fiel ebenfalls in Überzahl. Dave Sutter sass in der 23. Minute auf der Strafbank, als Linus Klasen mit einem Weitschuss Lukas Flüeler bezwang. Dem Zürcher wurde die Sicht durch Jani Lajunen verdeckt. Die Lions versuchten, sofort zu reagieren. Reto Schäppi und Chris Baltisberger scheiterten. Die Lions holten sich die Führung in der 27. Minute wieder. Inti Pestoni schloss ab. Merzlikins stand nicht optimal uns liess Pestoni auf der Fanghandseite zuviel Platz. Der Tessiner Goalie konnte sich kurz nach dem 2:1 wieder rehabilitieren, indem er Chancen von Reto Schäppi und Fredrik Pettersson zunichte machte. Die Lions waren im Mitteldrittel krass überlegen und erzielten in der 33. Minute verdient den dritten Treffer. Kevin Klein traf von der blauen Linie. Wieder musste sich Merzlikins auf der Fanghandseite geschlagen geben. Zum 4:1 fehlte nicht viel. Maxim Lapierre wurde in der 39. Minute auf die Strafbank geschickt. Es war nicht klar, wo die Schiedsrichter in seiner Aktion eine übertriebene Härte sahen. Die Lions drückten mit der Sirene die Scheibe vermeintlich über die Linie. Die Wiederholung zeigte, dass Julien Vauclair die Scheibe im Torraum mit der Hand blockierte. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty. Robert Nilsson scheiterte. Dafür handelten sich Raffaele Sannitz für Crosscheck und Trainer Greg Ireland für Reklamieren weitere Strafen ein. Ireland wurde mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt.

Die Zürcher vermochten die Strafe gegen Sannitz auszunützen. Diesmal traf Kevin Klein mit einem Schlenzer vom linken Bullykreis aus. Auch den vierten Treffer musste Merzlikins auf der Fanghandseite passieren lassen. Damit war die Entscheidung gefallen. Die Tessiner vermochten nicht mehr zu reagieren. Sie versuchten es vermehrt mit Einzelaktionen und kamen nur noch zweimal gefährlich vor das Zürcher Tor. In der 47. Minute durch Dario Bürgler und in der 57. Minute durch Alessio Bertaggia. Zum zweiten Mal in Folge müssen sich die Luganesi deutlich geschlagen geben. Kampfgeist entwickelten sie erst nach dem Schlusspfiff, als Sannitz auf Sutter losging.

Schüsse aufs Tor: xx:xx (15:11;18:5;6:14)

Turnover eigene Zone: 2:5 (0:2;2:3;0:0)

Bully: 27:24 (15:6;6:8;6:10)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Schlegel); Marti, Karrer; Phil Baltisberger, Klein; Guerra, Sutter; Miranda, Geiger; Wick, Schäppi, Chris Baltisberger; Nilsson, Suter, Pettersson; Herzog, Sjögren, Künzle; Pestoni, Pelletier, Prassl.

HC Lugano: Merzlikins (Ersatz: Manzato); Furrer, Sanguinetti; Vauclair, Ulmer; Ronchetti, Chiesa; Riva; Klasen, Lajunen, Bürgler; Hofmann, Lapierre, Fazzini; Romanenghi, Sannitz, Walker; Bertaggia, Cunti, Morini; Reuille.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Geering (Bauchmsuskelverletzung), Shore (Hirnerschütterung), Blindenbacher (Hirnerschütterung), Bachofner, Seger (Armbruch), Kenins (gesperrt) und Hinterkircher (überzählig).

HC Lugano ohne Wellinger, Kparghai und Brunner.

40:00 Robert Nilsson verschiesst Penalty