Mit eindrücklicher Wende zum Sieg

Von Samanta Grossen

Der HC Lugano gewinnt das Startspiel am 89. Spengler Cup mit 6:3. Die Tessiner wenden die Partie trotz Anfangsschwierigkeiten nach einem 0:3-Rückstand zu ihren Gunsten und zeigen bei ihrer zweiten Spengler Cup Teilnahme eine deutliche Leistungssteigerung.

Nachdem der HC Lugano bereits mit 0:3 in Rückstand war, wurde Ilari Filppula mit einem Hacken von den Beinen geholt und kurze Zeit später wanderte Danny Richmond für dieses Foul auf die Strafbank. Bis zur Mitte der Partie waren die Luganesi kaum in Scheibenbesitz, nahmen schlicht zu viel Risiko und blieben vor dem gegnerischen Tor zu harmlos. Doch dies änderte sich mit dem ersten Powerplay schlagartig. Der Schwede Fredrik Pettersson nutze das erste Powerplay aus und erzielte gleich den ersten Treffer für Lugano. Während der HCL mit diesem Treffer Mut schöpfte, wanderte gleich anschliessend wieder ein Mannheimer auf die Strafbank. Wenig später, als der aktuelle deutsche Meister wiederum vollzählig war, zog Gregory Hofmann von der blauen Linie ab, Endras liess einen Abpraller zu und Damien Brunner verwerte diesen zum zweiten Tor für den HCL. Während Lugano nicht wieder zu erkennen war, kam es für die Deutschen noch schlimmer: In der 39. Minute liess sich Fredrik Pettersson nicht mehr von der Scheibe trennen und erzielte mit einem satten Abschluss seinen zweiten Treffer im Startspiel des 89. Spengler Cups.

Wende dank schwedischer Linie

Obschon sich Ryan MacMurchy zur Mitte der Partie ebenfalls als Doppeltorschütze bezeichnen konnte und die Deutschen die Partie bis dahin fest unter Kontrolle hatten, wendete das Schweizer Team das Startspiel eindrücklich. Auffällig waren beim HC Lugano insbesondere die Akteure der ersten Linie um Martensson, Pettersson und Klasen, die immer wieder offensiv Akzente setzen konnten. Denn der HCL hatte bereits im ersten Abschnitt hier und da Chancen zu verzeichnen. Im Startdrittel schien jedoch Dennis Endras eine beinahe unüberwindbare Mauer für Lugano darzustellen. Mit starken Paraden und blitzschneller Reaktion verunmöglichte er den Luganesi damit einen ersten Treffer. Während die Spieler des HC Lugano im zweiten Abschnitt bissiger schienen und die Zweikämpfe vermehrt gewinnen konnten, wurden sie für ihre Leistungssteigerung mit drei Toren belohnt.

Doppelschlag in 43 Sekunden

Im letzten Abschnitt reihte sich dann ein weiterer Spieler in die Liste der Doppeltorschützen ein. Mit einem Doppelschlag von Linus Klasen, innerhalb von 43 Sekunden, übernahm der HC Lugano die Partie nun nicht mehr nur auf dem Eis, sondern auf dem Skore. Das erste Klasen-Tor war das Resultat einer herrlichen Passkombination der ersten Linie. Beim zweiten Treffer profitierte Klasen von einem gravierenden Fehlpass von Steve Wagner aus Mannheim. Vom Startfeuer der Mannheimer war im letzten Abschnitt nicht mehr viel zu sehen. Mit dem Klasen-Doppelschlag rissen die Schweizer die Partie vollständig an sich und bereiteten damit den mitgereisten Fans aus dem Tessin Freude. Schliesslich kam es wie es kommen musste: Bertaggia erzielte noch einen weiteren Treffer ins leere Tor und sicherte damit dem HCL endgültig den Startsieg.

HC Lugano – Adler Mannheim 6:3 (0:2, 3:1, 3:0)

Vaillant Arena. – 6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Kaukokari/Wehrli, Borga/Balazs. – Tore: 5. Raedeke (Metropolit, Eminger) 0:1. 14. MacMurchy (Hecht, Wilson) 0:2. 28. MacMurchy 0:3. 33. Pettersson (Ausschluss Richmond) 1:3. 36. Brunner (Hofmann / Ausschluss Ullmann) 2:3. 39. Pettersson 3:3. 45. Klasen (Martensson, Pettersson) 4:3. 46. Klasen 5:3. 60. Bertaggia (ins leere Tor) 6:3. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lugano. 2mal 2 gegen Mannheim.

Lugano: Merzlikins; Vauclair, Ulmer; Furrer, Chiesa; Glenn, Spang; Kienzle, Sartori; Martensson, Pettersson, Klasen; Bertaggia, Filppula, Brunner; Hofmann, Sannitz, Walker; Dal Pian, Kostner, Reuille.

Mannheim: Endras; Akdag, Carle; Eminger, Richmond; Wagner, Goc; Fischer; Hospelt, Ullmann, Yip; Rheault, Metropolit, Raedeke; Wilson, MacMurchy, Hecht; Buchwieser, Kink, Arendt; Joudrey.

Bemerkungen: Lugano ohne Hirschi, Fazzini, Stapleton, Romanenghi, Kparghai (alle überzählig). Mannheim ohne Proske, Maginot, Riefers, Bittner und Palausch (alle überzählig).

10. Ulmer scheidet verletzt aus 46. Time-Out Mannheim.