Arrogante Lakers verschenken die Punkte

Von Pascal Zingg

„Das war peinlich, so darf man vor eigenem Publikum nicht auftreten“, meinte Jeff Tomlinson nach dem schwachen Spiel gegen Red Ice Martigny. Er sei seit seinem Amtsantritt noch nie so sauer über eine Leistung seines Teams gewesen, meinte der Lakers Trainer weiter. Der Kanadier nahm damit kein Blatt vor dem Mund: Was die Lakers heute gezeigt hatten, war schlicht und einfach schlecht.

Hätte Melvin Nyffeler nicht als einziger die Normalform erreicht, wären die Lakers wohl bereits in den ersten 40 Minuten untergegangen. Dank dem starken Schlussmann konnte man nach zwei Dritteln jedoch noch von einem Sieg träumen. Spätestens mit Beginn des letzten Drittels war jedoch klar, dass der Ausgleich nur noch eine Frage der Zeit sein würde. Nach einem herrlichen Pass von Jozef Balej war es schliesslich Luca Zanatta, der zum 1:1 ausglich. Obwohl Tomlinson anschliessend sein Timeout nahm und an den Stolz seiner Spieler appellierte, passiert nichts. Auch in der Folge spielten vor allem die Unterwalliser. Nachdem Topscorer Starkov die Scheibe vors Tor bringen konnte, ging Martigny durch Balej in Führung. Als bräuchte es noch einen I-Punkt, lieferte sich Steve Mason nur 75 Sekunden später den Fehler des Spiels. Der Holland-Kanadier wollte einen Angriff auslösen, lancierte dabei jedoch Mike Knoepfli, der alleine auf Nyffeler zog und das 1:3 erzielte. Da die Lakers auch nach diesem Treffer noch immer im Tiefschlaf schlummerten, schien dies bereits die Entscheidung zu sein. Etwas Spannung brachte einzige ein Doppelausschluss genau eine Minute vor dem Ende. In dieser überzahl konnten die Lakers zwar nochmals auf 2:3 herankommen. Mehr gelang ihnen allerdings nicht mehr.

Red Ice Martigny kam damit nicht unverdient zum ersten Sieg unter Trainer Adrien Plavsic. Die Freude war dann auch entsprechend gross. Anders sah die Gemütslage bei den Lakers aus. Sie traten zu arrogant auf und meinten, sie könnten das Spiel im Schongang gewinnen. Auffällig war dabei, wie harmlos die Lakers vor dem gegnerischen Tor agierten. In den ersten 40 Minuten feuerten sie gerade mal 11 Schüsschen auf das Tor von Reto Lory ab. Als wäre dies nicht genug, zog man sich ab Spielmitte ganz in die eigene Hälfte zurück und liess ein schwaches Martigny gewähren. Die Quittung folgte bekanntlich auf dem Fuss. Immerhin zeigten die Unterwalliser den Lakers schonungslos auf, dass man so nicht gewinnen kann. Es ist zu hoffen, dass die Spieler diese Lektion verstanden haben und bereits morgen in Porrentruy eine Reaktion zeigen werden.