Ambrì entscheidet Fehlerorgie für sich

Von Pascal Zingg

Der HC Ambrì-Piotta gewinnt erstmals in dieser Saison Punkte gegen die Rapperswil-Jona Lakers. Dies dürfte die Tessiner bestimmt gefreut haben. Weniger Freude bereitete derweil die Art und Weise, wie man dieses Spiel gewann.

Ambrì machte im ersten Drittel alles um möglichst hoch in Rückstand zu geraten. Das zeigte sich beispielsweise beim 1:0 nach 64 Sekunden, als Ambrì im eigenen Drittel so viele Fehlpässe gab, bis Johansson zur Führung einschiessen konnte. Wenig später trafen sich Gautschi und Lauper auf der Strafbank. Die beiden mussten jedoch feststellen, dass die Lakers mit den gewährten 94 Sekunden doppelter Überzahl nicht all zu viel anzufangen wussten. Somit zeigten auch die Lakers ein erstes Mal, dass dies nicht ihr bestes Spiel der Saison werden würde. Spätestens ab dem zweiten Drittel passte man sich schliesslich dem Gegner an und es schlichen sich vermehrt Fehler ins Spiel der Lakers ein. Einen solchen nutzte Giroux in der 22. Minute, als ihn Weisskopf nur ungenügend deckte. Dass Obrist nach einem schwachen Abpraller von Saikonnen die Lakers nochmals in Führung bringen konnte, interessierte Ambrì nicht. Nach einem weiteren haarsträubenden Fehler von Hächler, konnte Daniel Steiner gleich wieder ausgleichen. Besser noch, in der 34. Minute stolperte Chavaillaz vor dem Tor herum und spielte den tödlichen Pass auf den freien Giroux. Immerhin zeigten nun auch die Lakers noch eine Reaktion. Derrick Walser stand eine gefühlt Ewigkeit frei vor dem Tor, ehe dies auch Lars Frei bemerkte und ihn lancierte. 80 Sekunden nach dem Tessiner Führung stand es damit schon wieder 3:3. Der Ausgleich konnte allerdings nicht verbergen, dass die Lakers dieses Spiel aus der Hand gegeben hatten. Dies bestätige sich im letzten Drittel, als Giroux im Powerplay auf 4:3 erhöhte und Steiner eine weitere Unkonzentriertheit von Wolf und Walser zum 5:3 nutzte.

Die Lakers verloren damit bereits zum zweiten Mal in Serie gegen einen direkten Konkurrenten. Der Abstand auf den Vorletzten Ambrì beträgt mit 11 Punkten somit wieder eine halbe Weltreise. Die leichte Aufwärtstendenz, die man noch vor der Nationalmannschaftspause zeigte, ist somit bereits wieder vergessen. Mehr noch, sie ist nach den Niederlagen gegen Biel und Ambrì praktisch nutzlos. Schliesslich können die Lakers sich nur dann Hoffnungen auf Platz zehn machen, wenn sie die direkten Konkurrenten zurückbinden. Dies wird allerdings schwer, wenn man andauernd gegen sie verliert. Fraglich ist auch, ob wir heute die gleiche Mannschaft gesehen haben, wie noch vor zehn Tagen gegen den Meister aus Zürich. Es ist kaum vorzustellen, dass die gleichen Spieler die heute Fehler an Fehler reiten eine solche gute Leistung, wie gegen Zürich abliefern können. Immerhin ist morgen bereits wieder eine Runde in Lugano. Dann kann man aus Rapperswiler Sicht nochmals zeigen, dass man es besser könnte, als man es heute gezeigt hat.