Mit Kantersieg in die Halbfinals

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal deklassiert den EHC Basel im fünften Viertelfinalspiel gleich mit 11:2. Bereits im ersten Abschnitt zeigte Gelb-Blau deutlich, dass sie die Serie beenden wollten. Basel hatte spätestens im zweiten Abschnitt bei 6:1-Toren nichts mehr zu melden.

Mit dem fünften Spiel in der Playoff-Viertelfinalpartie zwischen dem EHC Basel und dem SC Langenthal stand bereits eine mögliche Entscheidung an. Ein weiterer SCL-Sieg würde für den EHCB das Saisonende bedeuten, so richtig zu spüren war das aber nicht. Bereits ab dem Beginn waren die Langenthaler besser, aggressiver und dominierten dadurch die Partie. Früh schlug sich dies im Skore nieder. In der vierten Minute bemerkte Marc Schefer eine Lücke, preschte vor und schloss sofort ab. Die Verteidiger kamen aber zu spät zum Abpraller, sodass Stefan Tschannen diesen mit einem Powervorstoss zum 1:0 verwerten konnte. Die Reaktion der Gäste blieb aber aus. Langenthal war defensiv solide, hatte auch in Unterzahl kaum Probleme mit dem Gegner und griff bei fünf-gegen-fünf prompt wieder an. Erneut war es schliesslich die SCL-Ausländerlinie, welcher es gelang, auf 2:0 zu erhöhen. Noch im ersten Drittel nutzten die Gelb-Blauen die erste Überzahlmöglichkeit aus, Jeff Campbell schloss eine Kombination mit Stefan Tschannen und Olivier Schäublin ab.

Im zweiten Abschnitt ging es weiterhin in dieselbe Richtung. Langenthal spielte unwiderstehlich und dominierte von A bis Z. Wären da nicht die Schiedsrichter gewesen, die mit unnötig vielen Strafen „Farbe“ ins Spiel brachten, wäre die Partie beinahe schon langweilig geworden. Nach 26:33 erhöhte erneut Stefan Tschannen nach brillanter Vorarbeit nach einer Täuschung von Daniel Carbis in Überzahl auf 3:0, Jeff Campbell war es der nach einem Alleinlauf gegen Urban Leimbacher gekonnt auf 4:0 in der 32. Minute erhöhte und weniger als eine Minute später stand es dank einem erkämpften Füglister-Tor schon 5:0. Mit diesem offensiven Stil ging es dann tatsächlich weiter. Für einmal meldete sich aber Basel zu Wort. Langenthal, welches seit über einem Jahr keinen Shutout mehr feiern konnte, musste sich Joshua Theodoridis geschlagen geben und bereits im Gegenzug hatte Stefan Tschannen die nächste Grosschance auf dem Stock. Kaum zu glauben aber noch war nicht genug: Nachdem Stefan Schnyder im eigenen Abschnitt den Helm verlor und sich auswechseln liess, kam Stefan Tschannen aufs Feld und wurde vom Verteidiger Yves Müller bedient. Vincenzo Küng spurtete mit, wurde von seinem Captain angespielt und dribbelte Urban Leimbacher äusserst elegant aus. Das 6:1 war bereits Tatsache und das 7:1 stand unglaublicherweise schon vor der Türe. In der 37. Minute enteilte Verteidiger Joel Fröhlicher und bediente in der Mitte Daniel Carbis, welcher sich mit einem satten Direktschuss ebenfalls in die Torschützenliste einreihte. Als es dann noch zu einem Basler-Powerpay kam, wurde es tatsächlich noch schlimmer: In Unterzahl entwischte Campbell ein zweites Mal und erhöhte auf ein bitteres Zwischenresultat von 8:1, 15 Sekunden vor der zweiten Pause.

Im letzten Abschnitt ging das offensive und einseitige Spektakel weiter, nahm aber einen etwas gemächlicheren Gang. Basel hatte weiterhin kaum Chancen zu verzeichnen, Langenthal spielte auf Sparflamme und nutzte hie und da eine Möglichkeit aus. So traf Yves Müller in Überzahl zum 9:1, mit einem Eigentor erfolgte das Stängeli und nach dem Treffer zum 11:2 von Marco Vogt doppelte Thomas Dommen bei sechs gegen vier (Strafe angezeigt) nach. Gegen Schluss wurde die Partie dann noch etwas ruppiger, verschiedenste Strafen mussten nach diversen Gehässigkeiten noch ausgesprochen werden. Am Kantersieg änderte dies nichts mehr – dem EHC Basel wird dieser Saisonabschluss nach einer guten Qualifikation zwar nicht ganz gerecht, Langenthal demonstrierte dabei aber umso mehr die eigene Stärke und gewinnt Selbstvertrauen für die nahenden Halbfinals.

SC Langenthal – EHC Basel 11:2 (2:0, 6:1, 3:1)

Schoren. – 2383 Zuschauer. – SR: Fischer/Peer, Ambrosetti/Huggenberger. – Tore: 4. Tschannen (Schefer) 1:0. 18. Campbell (Tschannen, Schäublin/Ausschluss Scheidegger) 2:0. 27. Tschannen (Carbis, Schefer/Ausschluss Frunz) 3:0. 32. (31:35) Campbell (Kelly/Ausschluss Vogt) 4:0. 33. (32:27) Füglister (Küng) 5:0. 34. (33:15) Theodoridis (Vogt) 5:1. 36. (35:30) Küng (Tschannen, Müller) 6:1. 37. (36:40) Carbis (Fröhlicher, Kämpf) 7:1. 40. (39:45) Campbell (Müller) 8:1. 44. Müller (Kelly, Tschannen/Ausschluss Heinis) 9:1. 53. (52:28) Pienitz (in Unterzahl (kleine Bankstrafe gegen SCL wegen zu vielen Spielern auf dem Eis)) 10:1. 54. (53:22) Vogt (Riesen, Frunz) 10:2. 55. (54:36) Dommen (Kämpf/Sandro Gartmann/Strafe angezeigt) 11:2. – Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Langenthal. 7mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten (Heinis) gegen Basel.

Langenthal: Eichmann (41. Mathis); Schäublin, Schefer; Müller, Fröhlicher; Bucher, Pienitz; Leuenberger; Tschannen, Campbell, Kelly; Füglister, Ulmann, Moser; Kämpf, Dommen, Carbis; Schnyder, Lüssy, Küng; Hobi.

Basel: Leimbacher; Flückiger, Frunz; Stephan, Sandro Gartmann; Scheidegger, Heinis; König; Greentree, Buck, Wittwer; Scherwey, Rossi, Schmutz; Arnold, Vogt, Riesen; Theodoridis, Mäder, Sutter; Keller.

Bemerkungen: Langenthal ohne Guyaz, Gemperli, Welti (alle verletzt), Meyer, Minder, Nikiforuk und Stucki (alle überzählig). Basel ohne Hunziker, Kühni, Kunz, Wüthrich (alle verletzt), Tremblay (überzählig), Dario Gartmann (krank), Kaufmann, und Seiler (Partner-Team). 28. Schefer scheidet verletzt aus. 43. Pfostenschuss Bucher. 52:39 Time-out Langenthal.