Drittes Spiel, dritte Niederlage

Von Manuel Ziegler

Auch gegen Finnland muss sich die Schweiz mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben. Die Schweizerinnen konnten einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen und vergaben kurz vor dem Ende in Überzahl den Siegestreffer.

"Wir haben uns die wichtigen Tore fürs Viertelfinale aufgespart", scherzte Sara Benz nach der Niederlage in der Verlängerung gegen Finnland. Wer dort Gegner sein wird, wird morgen Abend im letzten Spiel zwischen Schweden und Russland noch ausgemacht. "Wir wissen, dass wir beide schlagen können. Gegen Russland ist es aber natürlich schwer, da die Halle ganz bestimmt voll sein wird."

Die Schweizerinnen starteten wiederum gut in die Partie und konnten sich bereits früh im Powerplay versuchen. Trotz zwei guten Möglichkeiten gelang es der Frauen-Nati nicht, die Scheibe an der Finnin Noora Raty vorbeizubringen. Als Gegner Finnland in der achten Minute eine Druckphase aufbauen konnte, musste sich Florence Schelling aber bereits erstmals geschlagen geben. Hiirikoski konnte einen Schuss von Jalosuo unhaltbar abfälschen und ihre Farben mit 1:0 in Führung bringen. Nur zwei Minuten später wurden die Schweizerinnen in Überzahl kalt geduscht. Als Emma Terho auf der Strafbank sass, konnte die Michelle Karvinen alleine auf Schelling losziehen und sicher zum 2:0 Pausenstand einnetzen.

Wie von der Tarantel gestochen, drehte das Team von Kammerer im zweiten Drittel plötzlich auf. Es wurde versucht, viel Verkehr vor Torhüterin Raty zu erzeugen und die Scheibe schnell aufs Tor zu spielen. "Unser Coach hatte uns gesagt, wir sollen an uns glauben und nicht immer Platz machen, wenn es eng wird vor dem Tor.", meinte Sara Benz auf die Leistungssteigerung. In der 24. Minute endlich die Erlösung und das langersehnte Tor für die Schweizerinnen. Eggimann spielte die Scheibe in den Slot, wo sie durch die Finnin Tarkki noch leicht aber unhaltbar abgelenkt wurde. Die Erlösung war den Spielerinnen eindeutig anzusehen und erzeugte einen kleinen Ruck, der durch die ganze Mannschaft ging. Nach genau 28 Minuten gelang in Überzahl der verdiente 2:2 Ausgleich. Als wiederum die Finnin Terho auf der Strafbank sass, behielt Pheobe Stanz als einzige im Slot den Überblick und schob die Scheibe über die Linie. Durch den Treffer wurde die Partie aber etwas ruppiger. Nachdem bereits je eine Spielerin auf der Strafbank sass, erhielt Evelina Raselli eine Fünfminuten Strafe plus Matchstrafe, nach dem sie ihre am Bodenliegen Gegnerin getreten hatte. Eine Matchstrafe ist auch gleichbedeutend damit, dass Raselli fürs Viertelfinale automatisch gesperrt ist. Das darauffolgende Überzahlspiel konnte Finnland rund vier Minuten vor der zweiten Pause, zur erneuten Führung ausnutzen.

Im Schlussdrittel war das Spielgeschehen über weite Strecken ausgeglichen. Den Schweizerinnen gelang es aber kaum Druck auszuüben und Finnland in Bedrängnis zu bringen. Diese Chance schenkten die Finninnen aber der Frauen-Nati vier Minuten vor dem Ende gleich selbst. Rajahuhta holte sich eine unnötige Strafe, die Stefanie Marty 205 Sekunden vor dem Ende zum nicht unverdienten 3:3 Ausgleich ausnutzen konnte. Die Schweizerin schoss von hinter dem Tor Venla Hovi an, die die Scheibe ins eigene Tor leitete. Nur eine Minute später bekamen die Schweizerinnen gleich noch eine Überzahlmöglichkeit, die aber ohne Torerfolg ablief und die Verlängerung die Entscheidung herbeibringen musste.

Diese dauerte exakt 2 Minuten und 28 Sekunden. Hiirikoski konnte einen schönen Querpass im Slot von Valimaki zum vierten und entscheidenden Treffer ausnutzen.

Schweiz – Finnland 3:4 n.V. (0:2, 2:1, 1:0, 0:1)

Schaiba-Arena, Sotschi. – 4211 Zuschauer. – SR: Blair (USA), Johnson(USA)/Kudelova (SVK).

Tore: 07:56 Hiirikoski (Jalosou, Karvinen) 0:1. 09:55 Karvinen (Tapani, Kilponen/Ausschluss Terho!) 0:2. 23:28 Eggimann (Bullo) 1:2. 28:00 Stanz (Lutz/Ausschluss Terho) 2:2. 35:31 Karvinen (Tapani, Hiirikoski /Ausschluss Raselli) 2:3. 56:25 S Marty (Bullo/Ausschluss Rajahuhta) 3:3. 64:38 Hiirikoski (Valimaki, Kilponen) 3:4.

Strafen: 3-mal 2 Minuten plus 1-mal 5 Minuten gegen die Schweiz, 6-mal 2 Minuten gegen Finnland.

Torschüsse: 27:34 (6:10, 14:13, 7:7, 0:4).

Schweiz: Schelling (Ersatz: Anthamatten); L Benz, Thalmann; Forster, Bullo; J Marty, Frautschi; Altmann; S Benz, Muller, Stiefel; Nabholz, Raselli, Eggimann; S Marty, Lutz, Stanz; Waidacher.

Finnland: Raty (Ersatz: Raisanen); Hiirikoski, Jalosou; Terho, Tarkki; Lindstedt, Kilponen; Villila; Tuominen, Karvinen, Tapani; Hovi, Valimaki, Tikkinen; Valila, Rantamaki, Nuutinen; Rajahuhta, Tanskanen.

11. Pfostenschuss Valila. Bemerkung: Schweiz ohne Stalder (verletzt), Alder (Ersatz). Finnland ohne Suonpaa (Ersatz).

Noora Raty #41 SUI, Emma Tehrho #3 SUI, Phoebe Stanz #88 SUI, Mira Jalosouo #7 FIN 7, Jessica Lutz #17
Florence Schelling #41 SUI, Jenni Hiiriksko #6
Noora Raty #41 FIN, Jenni Hiirikoski #6 FIN, Evelina Raselli #14 SUI
Michelle Karvinen #21 FIN, Florence Schelling #41
Simon Bodenmann , Denis Hollenstein , Severin Blindenbacher , Matthias Bieber , Andres Ambühl als Beobachter des Frauen Spiels
Stefanie Marty #9 SUI, Romy Eggimann #61 SUI, Jessica Lutz #17 SUI
© Andreas Robanser

Aktuelle Spiele

Mittwoch, 12. Februar 2014

Kanada - USA

Schweiz - Finnland

Kalender

<< Februar 2014 >>
MoDiMiDoFrSaSo
     12
3456789
10111213141516
17181920212223
2425262728