Schweiz scheitert erneut an Deutschland
Wie vor zwei Jahren in Riga, ist auch diesmal Deutschland im Viertelfinal Endstation. Die Schweizer verlieren diesmal mit 1:3. Entscheidend waren die zwei einkassierten Gegentreffer Ende des Mitteldrittels.
Für das Viertelfinale gegen Deutschland musste Patrick Fischer auf den erkrankten Denis Malgin verzichten, im Tor stand Robert Mayer.
Die Schweizer begannen druckvoll und nach drei Minuten entschärfte Niederberger einen Schuss von Marti. Kastner und Noebels mit den ersten Abschlüssen auf der Gegenseite. In der siebten Minute gingen die Deutschen in Führung, einen Schuss von Maximilian Kastner lies Mayer durchrutschen. Eine Unterzahl nach einer Strafe gegen Marti überstanden die Schweizer problemlos. In der zweiten Hälfte waren es vor allem die Schweizer Verteidiger die sich häufig ins Angriffsspiel einschalteten und Pucks aufs Tor brachten, doch die Schweizer Stürmer wurden gut abgeschirmt.
Die Schweizer starteten auch im Mitteldrittel druckvoll und wurden belohnt nach einem Puckverlust von Seider bediente Fiala Jonas Siegenthaler der zum 1:1 ausglich. Dann kassierte Ambühl eine 2 + 2 Strafe, doch ausser zwei Abschlüssen von Gawanke und Peterka war das Powerplay der Deutschen harmlos. Bei Spielhälfte kassierte Corvi eine weitere Strafe. Dann wanderte Seider nach einem unnötigen und harten Bandencheck gegen Haas unter die Dusche. Das folgende Powerplay der Schweizer war nicht zwingend. Nach einer Möglichkeit für Glauser, schlug es auf der Gegenseite ein, Kahun bediente Peterka und dieser schoss die Deutschen wieder in Führung. Dann wanderte Szuber auf die Strafbank und nach dem Bully konnte sich die Deutschen befreien und kamen zu einer zwei gegen eins Situation, Stachowiak bediente Nico Sturmer der mit dem Shorthander auf 1:3 erhöhte ein harter Schlag für die Schweizer.
Im Schlussdrittel verteidigten sich die Deutschen geschickt und die Schweizer kamen nur zu wenigen Chancen, ein weiteres bitteres out für die Mannschaft von Patrick Fischer.
Gaetan Haas: "Ich habe in meiner Karriere schon vieles erlebt, ich habe auch schon Viertelfinals gespielt. Ich war zuversichtlich, weil ich glaubte wir seien bereit. Doch dann liefern eine ungenügende Leistung. Wir haben viel zu viele Strafen genommen, in einem Viertelfinal kannst du deinem Gegner nicht so viele Powerplays "schenken". Unser Powerplay auf der anderen Seite war schlecht, es ist genau in diesen Momenten wo du die Differenz machen musst, aber wir kassieren einen Shorthander, das worst case Szenario in einem solchen Spiel. Jetzt ist sowieso alles zu spät es ist schwierig die richtigen Worte zu finden, wir haben wir wieder einmal versagt. Du hast das Gefühl dass du in der Gruppenphase alles richtig gegen starke Teams machst. Du startest mit viel Selbstvertrauen in die Partie, 0:1 nach 20 Minuten ist kein Problem. Aber dann kassieren wir anfangs des Mitteldrittels gleich drei kleine Strafen. Nach einer solchen Niederlage kannst du die Gründe für das Ausscheiden überall suchen, wenn wir gewonnen hätten waren alle Entscheidungen richtig. Der Fehler liegt nur bei uns Spielern, nicht bei jemand anderen. Wir hatten alles um zu gewinnen, die Deutschen haben abgewartet und am Schluss waren sie alle vor Ihrem Torhüter und haben viele Schüsse geblockt und wir fanden keinen Weg daran vorbei."
Patrick Fischer: "Wir sind grenzenlos enttäuscht, wir wollten nach Tampere wie schon letztes Jahr, jetzt stehen wir wieder als Verlierer da. Ich bin von mir selbst enttäuscht dass ich nicht geschafft habe eine Mannschaft aufs Eis zu schicken die besser spielte. Wir haben drei Geschenke verteilt, wir fanden den Weg nicht um gelassen zu bleiben und unser Spiel zu spielen, ich fühle mich im Moment einfach leer. Wir wussten schon vorher dass es wie immer ein schwieriges Spiel gegen die Deutschen wird, wir haben sicher Vorteile bei numerischem Gleichstand, Das unglückliche Gegentor machte es auch nicht leichter, gab Ihnen im Gegenteil mehr Selbstvertrauen. Als es darauf ankam haben wir nicht unser bestes Eishockey gezeigt und dies ist meine Verantwortung. Wir hatten volles Vertrauen in Mayer vor allem nach der Saison mit Genf-Servette, auch hier hat er gut gespielt, wir haben diese Entscheidung zusammen gefällt. Es tut mir leid für ihn dass er ein unglückliches erstes Tor kassiert hat, aber er trägt nicht die Schuld der Niederlage. Bereits in den Tagen vor dem Spiel haben wir den mentalen Aspekt angesprochen, vor dem Spiel hatte ich den Eindruck dass die Mannschaft bereit war. Das Startdrittel war nicht optimal, im Mitteldrittel schiessen wir sofort den Ausgleich dann kassieren wir diese Strafen die uns aus dem Rhythmus gebracht haben und dann kassieren wir zwei Tore mit zwei Schüssen. Nachher waren wir nicht fähig die nötigen Tore zu schiessen. Wie schon gesagt es fehlte uns die nötige Gelassenheit aber ich weiss dass diese Spieler es in Ihren Vereinen können, es tut mir leid dass wir es heute als Gruppe nicht geschafft haben. Ich bin nicht derjenige der jetzt den Bettel hinschmeisst, aber die Entscheidung ob ich bleibe liegt nicht bei mir. Wichtig ist das Vertrauen der Spieler in unseren Staff. Meine Chefs werden diese Entscheidung treffen."
Arena Riga – Zuschauer 2'896 – SR Ansons (LET), Björk (SWE); Hautamäki (FIN), Zunde (LET)
Schweiz – Deutschland 1:3 (0:1; 1:2; 0:0)
Tore: 06'25 Kastner (Wissmann; J. Müller) 0:1; 20'47 Siegenthaler (Fiala, Kukan) 1:1; 37'51 Peterka (Kahun, Gawanke) 1:2; 38'27 Sturm (Stachowiak, J. Müller/Ausschluss Szuber!) 1:3.
Schweiz: Mayer; Siegenthaler, Kukan; Moser, Glauser; Marti, Loeffel; Fora; Fiala, Hischier, Riat; Niederreiter, Corvi, Ambühl; Miranda, Haas, Simion; Herzog, Richard, Bertschy, Senteler
Deutschland: Niederberger; M. Müller. Seider; J. Müller, Wissmann; Szuber, Gawanke; Wagner; Peterka, Kahun, Tiffels; Soramies, Sturm, Ehl; Noebels, Kastner, Fischbuch; Tuomie, Stachowiak, Schutz; Varejcka
Strafen
SUI 4 x 2
GER 2 x 2 + 1 x 5 + 1 x 20 (Seider)
Bemerkungen
57'16 Time-out Schweiz
Schweiz ohne Torhüter von 56'25 - 59'37