Schweiz verliert Bronze-Spiel
Die Schweizerinnen verpassten die Bronzemedaille in einer aufreibenden Partie nur knapp, waren aber übers ganze Spiel gesehen schwächer als die Tschechinnen. Stocktechnisch und läuferisch waren die Gegnerinnen klar besser, aber zu wenig effizient. Sonst wäre die Niederlage der Schweiz höher ausgefallen.
11 Jahre nach dem Bronzemedaillen Gewinn an der WM 2012 hatten die Schweizerinnen ein weiteres Mal die Chance auf einen grossen Erfolg. Leider verlor man die letzten drei Medaillenspiele, unter anderem auch gegen den heutigen Gegner Tschechien bei der letzten WM. Colin Müller konnte auf alle Leistungsträgerinnen zählen.
Der Beginn der Partie verlief aus Schweizer Sicht sehr harzig. Schon nach wenigen Sekunden musste Andrea Brändli ein erstes Mal retten und auch anschliessend machten sich die Schweizerinnen mit (zu vielen) Strafen im Startdrittel das Leben schwer. Aber trotz vielen Tschechischen Topchancen kassierten sie keinen Gegentreffer im Boxplay. Beim ersten Powerplay und bei einem der ersten Schüsse aufs Tor realisierte die Schweiz die Führung. Lara Stalder zirkelte den Puck backhand ins Netz. Doch schon beim nächsten Einsatz glichen die Tschechinnen wieder aus. Denisa Krizova bezwang Brändli mit einem schönen Schlenzer. Der schnelle Ausgleich brachte die Schweizerinnen etwas aus dem Konzept. Tschechien machte mächtig Druck und diese schafften prompt den Führungstreffer. Michaela Pejzlova kam aus guter Position frei zum Schuss und traf unter die Latte.
Auffällig war, dass die Vorstösse der Tschechinnen mit viel Tempo nicht verhindert werden konnten. Und genau das wäre dringend nötig gewesen um gefährliche Situationen vor Brändli zu unterbinden. Aber die Tschechinnen überzeugten durch ein gepflegtes Pass- und Laufspiel und waren nun das klar bessere Team. Allerdings blieben sie sehr ineffizient. Ganz im Gegensatz zu den Schweizerinnen. Mit der ersten wirklichen Chance im Mitteldrittel gelang der Ausgleich. Lena Marie Lutz eroberte den Puck hinter dem Tor und überraschte die Tschechische Torhüterin und traf am nahen Pfosten. In der 34. Minute konnte Alina Müller alleine losziehen, traf mit ihrem Backhandschuss aber nur die Latte und verpasste leider die Schweizer Führung. Tschechien machte weiterhin Druck und war überlegen und agiler. Drei Minuten vor der zweiten Sirene zahlte sich diese Überlegenheit dann erneut aus. Denisa Krizova gelang der persönlich zweite Treffer mit einem Schuss ins hohe Eck.
Im Schlussdrittel verlief die Partie weiterhin gleich, resultatmässig blieb sie aber knapp. Die Schweiz liess zur Mitte des Schlussdrittels eine doppelte Überzahl ungenutzt verstreichen. Es wäre DIE Gelegenheit gewesen um auszugleichen. Die Minuten verstrichen und die Schweizerinnen rannten dem Rückstand hinterher – zum Schluss auch ohne Torhüterin, leider erfolglos. Eine riesige Enttäuschung für die Damen von Colin Muller, welche mit einem klaren Ziel nach Kanada gereist sind. Obschon man zugeben muss, dass die Gegnerinnen meist besser waren und zwei Siege gegen die ebenbürtigen Japanerinnen fürs kleine Final reichten. Leider verlor man somit schon das vierte Medaillenspiel in Folge.
Telegramm:
CZE – SUI 3:2 (2:1, 1:1, 0:0)
CAA Centre, Brampton CAN – Refrees: Hiller (USA) / Rapin (USA), Linespersons: Cameron (USA) / Chartrand (CAN)
Strafen:
CZE 6 x 2 Min. ; SUI 8 x 2 Min.
Tore:
12. Stalder (Quennec, Müller / Ausschluss Mrazova) 0:1 ; 12. Krizova (Vanisova, Tejralova) 1:1 ; 15. Pejzlova (Vanisova, Krizova) 2:1 ; 29. Lutz 2:2 ; 38. Krizova (Tejralova, Jandusikova) 3:2
Aufstellung:
Tschechien
Skodova; Pejsova, Laskova; Tejralova, Cajanova; Jandusikova, Trnkova; Kosinova; Sapovalivova, Mrazova, Mlynkova; Krizova, Pejzlova, Vanisova; Hymlarova, Pribylova, Neubauerova; Mills, Patkova, Plosova; Pistekova
Schweiz
Brändli; Christen, Bächler; Hauser, Vallario; Sigrist, Wetli; Forster, Hofstetter; Stalder, Enzler, Müller; Quennec, Leemann, Lutz; Zimmermann, Marti, Rossel; Ingold, Joray
Bemerkungen:
4. Min. Lattenschuss CZE; 34. Min. Lattenschuss SUI (Müller); 58:18-60:00 SUI ohne Goalie
Best Player:
#2 Tejralova (CZE)
#9 Sigrist (SUI)
