Gut gekämpft, trotzdem verloren
Die grosse Überraschung im Halbfinal gegen Kanada blieb leider aus, aber die Schweizerinnen kämpften und konnten die Partie bis zur Spielmitte ausgeglichen halten. Die Kanadierinnen waren wie zu erwarten deutlich überlegen, verzweifelten aber schier an Andrea Brändli – unsere Torhüterin welche eine Weltklasse-Leistung zeigte.
Die Schweiz geriet von der ersten Sekunde an unter grossen Druck. Die Kanadierinnen hatten sich nach dem Schuss vor den Bug im Viertelfinal (Sieg erst in der Overtime) scheinbar einiges vorgenommen. Fast im Minutentakt musste Brändli im Schweizer Tor eingreifen und zum Teil schon hexen. Offensiv gelang den Eisgenossinnen noch nicht viel, aber wenigstens versuchte man frech mitzuspielen. Ausser während dem einzigen Powerplay der Schweiz, war Kanada sonst drückend überlegen. Ein Tiefschlag kam in der 18. Minute. Captain Lara Stalder wurde wegen einem Check gegen die Bande unter die Dusche geschickt und das Schweizer Team musste fünf Minuten Boxplay spielen. Aber ein Treffer gelang Kanada erstaunlicher Weise nicht. Die Schussstatistik nach 20 Minuten sprach Bände: 14:2
Das Schweizer Team wehrte sich weiterhin mit Händen und Füssen bzw. mit Stöcken und Schonern. Erst in der 32. Minute kam das fast unvermeidbare – die Führung der Kanadierinnen. Mit einem platzierten Handgelenksschuss von Sarah Fillier bezwangen sie Andrea Brändli. Am Spielgeschehen änderte dies allerdings nichts. Kurz vor der zweiten Pause fiel noch der zweite Treffer für Kanada. Erneut war es Sarah Fillier welche den Puck im Tor unterbrachte.
Im Schlussdrittel traf Kanada auch noch in Überzahl. Jamie Lee Rattray schob einen vom Pfosten abgeprallten Puck ins Tor. Danach dauerte es einen Moment bis der nächste Treffer fiel. In der 56. Minute machte Sarah Fillier ihren persönlichen Hattrick klar. Ein Aussetzer in der Schweizer Defensive ermöglichte diesen Erfolg. Drei Minuten vor Schluss durften die Schweizerinnen noch in doppelter Überzahl antreten und sie nutzten diese Chance zum Ehrentreffer. Alina Müller traf mit einem präzisen Schuss. Doch dies war nicht der Schlusspunkt. Die Kanadierin Rebecca Johnston traf 0.7 Sekunden vor der Sirene noch zum 5:1.
Am Sonntag geht es um 21:00 Uhr um die Bronze-Medaille gegen Tschechien.
Telegramm:
CAN – SUI 5:1 (0:0, 2:0, 3:1)
CAA Centre, Brampton CAN – Refrees: Hiller (USA) / Rapin (USA), Linespersons: Cameron (USA) / Chartrand (CAN)
Strafen:
CAN 5 x 2 Min. ; SUI 1 x 2 Min. , 5 Min. plus Spieldauer (Stalder)
Tore:
32. Fillier (Spooner, Nurse) 1:0 ; 38. Fillier (Spooner, Maltais) 2:0 ; x. Rattray (Spooner, Thompson / Ausschluss Müller) 3:0 ; 56. Fillier 4:0 ; 58. Müller (Christen, / Ausschluss Fast, Johnston) 4:1 ; 60. Johnston (Bourbonnais, Poulin) 5:1
Aufstellung:
Kanada
Desbiens; Larocque, Fast; Ambrose, Thompson; Shelton, Zandee-Hart; Bourbonnais ; Johnston, Jenner, Poulin ; Fillier, Nurse, Spooner; Stacey, Clark, Turnbull; Maltais, O’Neill, Serdachny; Rattray
Schweiz
Brändli; Christen, Bächler; Hauser, Vallario; Forster, Wetli; Hofstetter, Sigrist; Enzler, Müller, Marti; Stalder, Zimmermann, Leemann; Quennec, Ingold, Lutz; Joray, Rossel
Bemerkungen:
14. Min. Pfostenschuss CAN (Turnbull)
Best Player:
#10 Fillier (CAN)
#20 Brändli (SUI)