Berner Derby zugunsten des SCB

Von Simon Wüst

Die SCL Tigers hätten dem Erzrivalen gerne ein Bein gestellt, waren aber mit einem geschwächten Kader nicht dazu in der Lage. Der SC Bern erfüllte seine Pflicht, spielte gut und sicherte sich im Emmental wichtige drei Punkte für die Pre-Playoffs.

Die Langnauer sind zwar rot und müssen in die Playouts, trotzdem gab es am heutigen Abend etwas zu feiern. Und zwar wurde genau heute vor 47 Jahren der erste und auch letzte Schweizermeister-Titel gewonnen.

Der SCB erwischte einen guten Start ins Spiel. Bereits nach drei Minuten konnten sie in Überzahl agieren und nutzten diese erbarmungslos aus. Nach einem schönen Direktspiel zwischen Loeffel und Sceviour konnte Oscar Lindberg backhand treffen. Danach steckten die Mutzen, anstatt gleich nachzusetzen und die Führung auszubauen, bereits etwas zurück. Bis zum Ausgleich hatten die stark dezimierten Langnauer - es fehlten vier Importspieler - einige hochkarätige Chancen zu verzeichnen, scheiterten aber am starken Philip Wüthrich in Berns Tor. Erst in der 16. Minute klappte es dann. Der Schuss von Tim Grossniklaus fand an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor. Allerdings hatte Wüthrich keine Sicht und war chancenlos. Nun gewann der Match wieder an Zündstoff und kurz vor der Drittelspause wurde es vor beiden Toren nochmals hektisch, aber es blieb vorläufig beim Unentschieden.

Die SCL Tigers konnten zu Beginn des Mitteldrittels ihr Powerplay fortsetzen, brachten sich aber nach dessen Ablauf mit einem Wechselfehler in Probleme. Der SCB war mit einem Pfostenschuss durch Loeffel der Führung sehr nahe, mehr aber auch nicht. Generell waren die Stadtberner viel stärker als im ersten Drittel und drückten nun dem Spiel den Stempel auf. Aber das mit der Torproduktion wollte nicht so klappen. Man vergab viele und sehr gute Möglichkeiten kläglich, aber auch Boltshauser in Langnaus Tor wehrte sich nach Kräften. In der 33. Minute scheiterte Kahun nachdem er alleine losziehen konnte. Die Gastgeber konnten sich mit dem 1:1 nach 40 Minuten glücklich schätzen.

Mit einem klassischen Konter in der 42. Minute startete der SCB optimal ins Schlussdrittel. Colton Sceviour traf schön nach Zuspiel von Topscorer Lindberg. Den Fehler aus dem Startdrittel machten die Mutzen diesmal nicht und sie blieben dran und drückten weiter. So kamen die SCL Tigers nur mit Mühe ins Angriffsdrittel und deshalb auch nicht mehr zu Torchancen. Ganz im Gegensatz zu den Gästen. Diese tauchten schier im Minutentakt vor Langnaus Tor auf und kreierten Gefahr. Erst acht Minuten vor Schluss flammte im Emmental dank eines Powerplays nochmals Hoffnung auf, aber Pesonen vergab die beste Möglichkeit. Und so sicherte sich der SCB die wichtigen drei Punkte zum Erreichen der Pre-Playoffs. Zum Abschluss der Partie traf Oscar Lindberg noch ins leere Tor.

SCL Tigers – SC Bern  1:3 (1:1, 0:0, 0:2)

Ilfishalle. – 5946 Zuschauer – SR: Piechaczek/Hebeisen, Altmann/Gnemmi

Strafen: SCL Tigers 4 x 2 Minuten ; SC Bern 3 x 2 Minuten

Mannschaftsaufstellung/Tore: siehe Telegramm

Verletzte/überzählige Spieler:

SCL Tigers: F.Schmutz (krank); N.Diem, M.Michaelis, V.Saarijärvi, A.Saarela, C.Eakin (verletzt); A.Huguenin, P.Petrini(SwissLeague); D.Stettler, S.Charlin (überzählig)

SC Bern: M.Lehmann, C.Goloubef, S.Bärtschi (verletzt); R.Dähler, S.Näf, V.Ryser, A.Henauer (Swiss League); T.Karhunen, C.Pinana, B.Supinski, N.Fuss (überzählig); C.DiDomenico (gesprerrt)

Bemerkungen:

23. Min. Pfostenschuss SC Bern (Loeffel); 57. Min. Timeout SC Bern; 58:58-59:01 SCL Tigers ohne Torhüter

Best Player Wahl:

#22 Joel Salzgeber (SCL Tigers)

#15 Oscar Lindberg (SC Bern)