ZSC Lions gewinnen ungefährdet gegen den HC Lugano

Von Andreas Bernhard

Die Lions bleiben zuhause ungeschlagen. Auch im dritten Spiel gingen sie als Sieger vom Eis. Trotz grosser Überlegenheit mussten sie sich bis zum Schlussdrittel gedulden ehe das Resultat dem Gezeigten entsprach. Reto Schäppi hatte gleich bei drei Toren den Stock im Spiel

Es dauerte bis zur neunten Minute ehe die ZSC Lions zu ihrem ersten Schuss auf das Tor von Mikko Koskinen kamen. Bis dahin war es Lugano jedoch nicht gelungen, die Passivität der Gastgeber auszunützen. Der erste Schuss kam von Justin Azevedo, der heute den Vorzug vor Garrett Roe erhielt. Dieser unterhielt sich inzwischen auf dem Pressebalkon mit Patrick Fischer. Strafen brachten den HC Lugano in Bedrängnis. Marco Müller sass bereits auf der Strafbank als sich Calvin Thürkauf in der 10. Minute für Beinstellen zu ihm gesellte. Die doppelte Überzahl nutzten die Lions nach genau einer Minute aus. Mikko Lehtonen traf mit einem gezogenen Schuss in die rechte obere Ecke. Die Lions hatten die Partie unter Kontrolle, hätten in der 13. Minute gleich nachlegen können, wenn der Schuss von Lucas Wallmark nicht vom Pfosten zurückgeprallt wäre. Der HC Lugano konnte sich wieder fangen und kam in der 14. Minute zur ersten guten Möglichkeit. Mark Arcobello wurde von Marco Zanetti angespielt. Sein Abschluss war backhand zuwenig gefährlich, um Simon Hrubec zu beunruhigen. Kurze Zeit später vertändelte Simon Bodenmann im eigenen Drittel die Scheibe. Arcobello passte in die Mitte zu Zanetti und dieser traf sicher zum Ausgleich.

Das Mitteldrittel startete ebenfalls gemächlich. Dann schoss Yannick Weber in der 24. Minute von der blauen Linie und Lucas Wallmark verdeckte Mikko Koskinen die Sicht. 2:1 für die Lions. Die Zürcher waren nun klar überlegen und hatten Chancen zuhauf. Koskinen machte die grösste im Sitzen zunichte. Er pflückte einen Schuss von Sven Andrighetto mit der Fanghand aus der Luft. Trotz der Überlegenheit der Lions stand es nach 28. Minuten wieder unentschieden. Markus Granlund konnte seelenruhig ins Zürcher Drittel laufen und in die Mitte zu Bernd Wolf passen, der nur noch den Stock hinhalten musste. Tonangebend aber erfolglos passte immer besser zum Auftritt der Zürcher. Sven Andrighetto traf in der 29. Minute nur den Pfosten. Mit Calvin Thürkauf auf der Strafbank kassierten die Lions gar beinahe einen Shorthander. Arcobello und Granlund fuhren Richtung Hrubec. Granlund verpasste den Pass von Arcobello und rutschte ungebremst in Hrubec. Nicht Granlund wurde aber auf die Strafbank geschickt sondern Denis Hollenstein, der Granlund zuvor gehakt hatte.

Zwei Tore innert 38 Sekunden

Die Lions gingen in der 45. Minute zum dritten Mal an diesem Abend in Führung. Sie hatten gerade eine Strafe gegen Reto Schäppi schadlos überstanden. Juho Lammikko fuhr Richtung Koskinen und passt kurz vor dessen Kasten quer zu Reto Schäppi. Koskinen wehrte sensationell ab. Simon Bodenmann stand genau richtig und traf zum 3:2. Lange fehlte es der Partie an Emotionen. Bis ein Zürcher Mikko Koskinen zu nahe kam. Die Luganesi wehrten sich und Koskinen klopfte seinem Landsmann und Namensvetter Mikko Lehtonen mit dem Stock ans Schienbein. Direkt vor den Augen des Schiedsrichters. Der Goalie handelte sich damit eine kleine Strafe ein. Das Powerplay der Lions war geradlinig und überzeugend. Justin Azevedo passte auf Sven Andrighetto, dessen Schuss tatsächlich den Weg ins Tor fand. Genau 47:00 waren gespielt. Lugano spielte danach etwas überhastet und verlor an der eigenen blauen Linie die Scheibe. Schäppi konnte erben, spielte auf Jérôme Bachofner. Nur 38 Sekunden nach dem 4:2 stand es 5:2. Plötzlich klappte es bei den Lions mit dem Toreschiessen. Für Lugano wurde es am Ende gar noch brutal. Kyen Sopa traf in der 56. Minute zum 6:2. Diesmal sah Koskinen nicht gut aus. Sopa hatte noch Zeit, sich die Scheibe zurechtzulegen und traf trotzdem zwischen den Beinen des Luganesi hindurch. Luca Gianinazzi nahm die Coaches Challenge. Er hatte zuvor einen hohen Stock von Sopa gesehen. Die Vermutung liess sich im Video nicht bestätigen. Marco Müller sorgte 2:05 vor Schluss für Resultatkosmetik. Mit seinem Schuss vom rechten Bullykreis aus erwischte er Simon Hrubec ebenfalls zwischen den Beinen.

Schüsse: 38:25 (13:11;15:5;10:9)

Bully: 33:25 (13:7;11:7;9:11)

Turnover eigene Zone: 1:1 (1:0;0:0;0:1)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Waeber); Lehtonen, Weber; Marti, Kukan; Geering, Phil Baltisberger; Trutmann; Texier, Wallmark, Riedi; Andrighetto, Sigrist, Azevedo; Hollenstein, Lammikko, Bodenmann; Bachofner, Schäppi, Chris Baltisberger; Sopa.

HC Lugano: Koskinen (Ersatz: Schlegel); Mirco Müller, Alatalo; Riva, Kaski; Guerra, Wolf; Villa; Granlund, Arcobello, Zanetti; Bennett, Marco Müller, Connolly; Morini, Thürkauf, Fazzini; Stoffel, Herburger, Vedova; Gerber.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Diem (verletzt) und Roe (überzählig)

HC Lugano ohne Carr, Josephs, Fatton, Andersson, Patry, Walker (verletzt) und Werder (gesperrt)

13. Pfostenschuss Lucas Wallmark

29. Pfostenschuss Sven Andrighetto