Schweiz startet mit knapper Niederlage

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft ist mit einer 0:1-Niederlage in die World Juniors gestartet. In einem äusserst engen Spiel waren es vor allem die beiden Torhüter die glänzen konnten. Zum Held für den Gegner aus der Slowakei avancierte Roman Faith, der den einzigen Treffer schoss.

Wie schon im Testspiel gegen Österreich stellten sich die jungen Eisgenossen auch heute zu wenig clever an. Von den insgesamt sechs kleinen Strafen kassierten die Schweizer bereits deren drei im ersten Drittel. «Diese Strafen haben unseren Rhythmus gebrochen», war sich Marco Bayer sicher. Dies war auch darum ärgerlich, weil die Schweizer an sich gut in dieses Spiel gestartet waren. So traf Ray Fust bereits nach fünf Minuten den Pfosten. Sekunden später hatte auch Attilio Biasca die Führung auf dem Stock. Statt an diesem Start anzuknüpfen baute man den Gegner mit teils dummen Strafen aber ganz klar auf.

Neben der Tatsache, dass man zu viele Strafen nahm, kam mit Fortdauer des Spiels auch eine gewisse Verzweiflung in der Offensive dazu. Die Schweizer erarbeiteten sich zwar gerade bei personellem Gleichstand immer wieder Chancen, Mal um Mal war aber ein Stock oder ein Bein eines Slowaken im Weg. «Wir sind gut vors Tor gekommen, auf den letzten Zentimetern haben wir jedoch zu wenig konsequent gearbeitet», erkannte Coach Bayer. Für ihn ist klar, dass seine Spieler in diesem Bereich noch entschlossener agieren müssen.

Trotz der bitteren Niederlage gilt es für die Schweizer nun den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Schliesslich wartet am Sonntag mit Finnland bereits der nächste Gegner. «Gegen die grossen Nationen müssen wir unbedingt vermeiden so viele Strafen zu nehmen. Diese Mannschaften spielen die Special Teams noch konsequenter, als die Slowaken», ist sich Bayer sicher. Dabei ist er sich bewusst, dass sein Team am heutigen Abend gerade in der Defensive einen guten Job gemacht hat. Nicht nur bei fünf gegen fünf, nein auch in Unterzahl verkaufte man seine Haut teuer und liess nicht viele Chancen zu.

Ebenfalls zu loben ist Thibault Fatton, der einen soliden Match spielte und viel Ruhe ausstrahlte. Beim Tor hatte der Torhüter des HC Lugano Pech. Eigentlich hätte Fatton den Puck zur Seite abprallen lassen. Auf dem Weg dorthin blieb die Scheibe jedoch am Schlittschuh von Verteidiger Baragano hängen, weshalb sie zur idealen Vorlage für Torschütze Roman Faith wurde.

Während die Slowaken dem Viertelfinale dank diesem Treffer bereits sehr nahegekommen sind, müssen die Schweizer nun auf ihre zweite Chance in diesem Turnier hoffen. Nach den Spielen gegen Finnland und Kanada wartet im letzten Gruppenspiel noch der Nachbar aus Deutschland. Zwar ist das Team des DEB etwas stärker einzuschätzen als die Slowaken, doch haben die Deutschen bisher am stärksten unter Corona gelitten. Die ersten beiden Spiele gegen Finnland und Kanada muss die DEB-Auswahl deshalb mit nur 16 Mann bestreiten. Zwar sollte man in den Spielen gegen die Slowakei und die Schweiz nochmals einige Spieler zurück bekommen, wie stark diese nach überstandener Krankheit jedoch sind, ist zur Zeit unklar.

 

Telegramm:

Schweiz – Slowakei (0:0, 0:0, 0:1)

Rogers Place, Edmonton. – Schiedsrichter: Lawrence, Sandlak; Chaput, Harris. – Tore: 54:17 Faith (Namec, Mrazik) 0:1. – Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 4 x 2 Minuten + 10 Minuten (Knazko) gegen die Slowakei.

Schweiz: Fatton (Patenaude); Chanton, Baragano; Fiedler, Meier; Vouardoux, Pezzullo; Guggenheim, Delémont; Knak, Canonica, Bottini; Biasca, Allenspach, Fust; Schläpfer, Marchand, Hofer; Dähler, Derungs, Jobin.

Slowakei: Latkoczy (Hlavaj); Mudrak, Golian; Becar, Knazko; Nemec, Stacha; Turan; Faith, Jellus, Mrazik; Chromiak, Myklukha, Slafkovsky; Sojka, Kaslik, Mesar; Kolenic, Jedek, Elias; Jedlicka.

Bemerkungen: Schweiz ohne Salzgeber (Verletzt); Villa, Henauer (überzählig); Slowakei ohne Petrovicky, Turansky, Rabcan; 5. Pfosten Fust; Schweiz ab 58:40 ohne Torhüter.

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Freitag, 25. Dezember 2020

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