Mit Glück zum Unentschieden im Hinspiel

Von Andreas Bernhard

Vor nur 3510 Zuschauern boten sich die ZSC Lions und der finnische Meister Kärpät Oulu eine äusserst unterhaltsame Partie. Die Lions spielten eine Klasse besser als zuletzt in der National League. In der ersten Minute gerieten die Lions in Rückstand. In der letzten Minute ein weiteres Mal. Fredrik Pettersson sorgte eine Sekunde vor Schluss für den Ausgleich. Wer im Rückspiel bei Kärpät Oulu gewinnt, steht im Viertelfinal. Die Lions haben bewiesen, dass sie gegen den finnischen Meister bestehen können

Die ZSC Lions haben kein einfaches Los für die Achtelfinals gezogen. Kärpät Oulu ist amtierender finnischer Meister und führt die Tabelle der heimischen Meisterschaft bereits wieder an. Den Finnen läuft es in Finnland besser als den ZSC Lions in der National League. Die ZSC Lions machten es sich zu Beginn gleich noch etwas schwerer. Maxim Noreau passte, völlig unbedrängt, im eigenen Drittel direkt auf den Stock von Aleksi Heponiemi. Niklas Schlegel konnte den Schuss nicht blockieren, die Scheibe rutschte ihm unter den Schonern durch und Heponiemi konnte zum 0:1 nach 44 Sekunden vollenden. Die Lions taten sich danach lange schwer, überhaupt ins Drittel von Kärpät Oulu zu kommen. Der erste Schuss der Zürcher hatte Pius Suter erst in der 9. Minute. Doch noch im gleichen Angriff gelang den Lions der Ausgleich. Kevin Klein schoss hart und plaziert von der blauen Linie und liess Veini Vehviläinen keine Abwehrchance. Die Zürcher hatten in der Folge mehr vom Spiel. Raphael Prassl brachte die Lions in der 16. Minute gar verdient in Führung. Er fuhr mit viel Tempo auf der rechten Seite ins Drittel und verwertete im zweiten Anlauf zum 2:1. Nur eine Minute später hatte Denis Hollenstein aus ähnlicher Position das 3:1 auf dem Stock. Kärpät Oulu kam kaum mehr in Scheibenbesitz. 1:45 vor der ersten Pause erhielten die Lions ihr erstes Powerplay. Anstatt die Führung auszubauen, kassierten sie den Ausgleich. Nicklas Lasu sorgte nach schöner Vorarbeit von Jasper Lindsten für den Shorthander zum 2:2.

Kärpät Oulu gelang auch der Beginn des Mitteldrittels besser als den ZSC Lions. Dank feiner Stocktechnik kamen sie immer wieder gefährlich in den Slot vor Niklas Schlegel. Jari Sailio schoss in der 27. Minute knapp über das Tor. Nach einer problemlos überstandenen Strafe gegen Drew Shore zeigten sich die Lions wieder einmal im Angriffsdrittel. Sie scheiterten an ihrer Ungenauigkeit. Nach 32 Minuten rettete Niklas Schlegel das Untentschieden. Teemu Kivihalme überlief die Zürcher und scheiterte erst am hervorragend reagierenden Zürcher Goalie. Rasmus Kupari hatte in der 33. Minute die nächste gute Möglichkeit für die Finnen. Auf der Gegenseite kam Fabrice Herzog und kurz darauf Reto Schäppi nicht an Veini Vehviläinen vorbei. Der Druck der Zürcher liess nicht nach. Am Ende traf Fredrik Pettersson in der 34. Minute zum 3:2. Er erwischete Vehviläinen, dem etwas die Sicht verdeckt war, in der nahen Ecke. Die Partie bot erstklassige Unterhaltung. Shaun Heshka schoss in der 38. Minute Zentimeter neben das Tor. Wenig später traf Ville Leskinen nur die Latte. Die Lions hätten sich nicht beklagen können, wenn auch das zweite Drittel unentschieden geendet hätte. Zumal Kevin Klein 30 Sekunden vor der Pause in der Vorwärtsbewegung die Scheibe verlor. Er konnte sich bei Schlegel bedanken, dass Heponiemi die 3:1 Situation nicht zum Ausgleich für Kärpät ausnützen konnte.

Simon Bodenmann sorgte in der 44. Minute für den ersten Abschluss im Schlussdrittel. Um jeden Zentimeter Eis wurde erbittert gekämpft. Die Lions hatten weiterhin leichte Vorteile und hätten in der 47. Minute durch Chris Baltisberger auf 4:2 davon ziehen müssen. Der Abschluss des Zürchers war jedoch zu ungenau. Simon Bodenmann scheiterte in der 50. Minute nach einem Traumpass von Denis Hollenstein. Die Zürcher Angriffsbemühungen wurden durch eine 2 + 2-Minuten-Strafe gegen Drew Shore jäh beendet. Nicklas Lasu lenkte einen Schuss von Teemu Kivihalme in der 52. Minute ins Tor ab. Sein Stock war hoch. Nach dem Videostudium entschieden die Schiedsrichter zurecht, dass er Lasu den Ausgleich regulär erzielt hatte. Da das Tor noch in den ersten zwei Minuten der Strafe gegen Shore fiel, blieben den Finnen nochmals zwei Minuten Powerplay. Die Lions überstanden sie und kamen in sechs Minuten vor dem Ende ihrerseits zu einer Überzahlsituation. Aleksi Heponiemi wurde auf die Strafbank geschickt. Roman Cervenka und Chris Baltisberger scheiterten mehrmals an Veini Vehivläinen. Dann verlor Severin Blindenbacher die Scheibe als hinterster Mann an Sami Anttila. Niklas Schlegel verhinderte den zweiten Shorthander des Abends und rettete den Zürchern vorerst das Unentschieden. Denn 90 Sekunden vor dem Ende musste Pius Suter wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. 24 Sekunden später erzielte Shaun Heshka für Kärpät Oulu doch noch das 3:4. Als sich die Zuschauer schon mit der Niederlage abgefunden hatte, knallte Fredrik Pettersson in seiner typischer Art die Scheibe zum 4:4 in die Maschen. Die Matchuhr zeigte noch 1.1 Sekunden an.

Schüsse aufs Tor: 30:18 (9:3;12:7;9:8)

Aufstellung:

ZSC Lions: Schlegel (Ersatz: Flüeler); Marti, Noreau; Phil Baltisberger, Klein; Blindenbacher, Karrer; Sutter; Cervenka, Suter, Pettersson; Bodenmann, Shore, Hollenstein; Chris Baltisberger, Prassl, Bachofner; Backman, Schäppi, Herzog.

Kärpät Oulu: Vehviläinen (Ersatz: Rynäs); Ohtamaa, Heshka; Kivihalme, Hakanpää; Kukkonen, Niemelä; Lindsten, Mäkelä; Leskinen, Lasu, Koblizek; Anttila, Kupari, Heponiemi; Ikonen, Metsävainio, Kristof; Sailio, Humaloja, Karvinen.

Bemerkungen:

38. Lattenschuss Leskinen

58:30 Time-out Kärpät Oulu

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Dienstag, 6. November 2018

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1:6 (0:2 1:3 0:1)

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