Schweizer schnuppern an der Überraschung

Von Pascal Zingg

Die Schweizer Nationalmannschaft zeigt im zweiten Spiel der U20-WM eine klare Leistungssteigerung. Sie zeigen vor allem in der Defensive eine konzentrierte Leistung und können gar zwei Mal einen Rückstand ausgleichen. Als die Russen am Schluss ins Wanken gerieten, verpassten es die Schweizer jedoch der Sbornaja den K.O.-Schlag zu verpassen.

„Zwei Drittel waren wir in diesem Spiel klar unterlegen, dann schossen wir jedoch das 2:2 und das Momentum war plötzlich auf unserer Seite. Das wäre der Moment gewesen, um ein solches Spiel zu gewinnen“, analysierte Christian Wohlwend nach dem Spiel. In der Tat spielten die Schweizer zu Beginn des letzten Drittels munter mit den Russen mit. Was ihnen während des ganzen Spiels jedoch sehr schwer fiel, war gefährlich vors Tor zu kommen. „Uns fehlt es an Intensität. In Sachen Zweikampf, Tempo und Transition werden unsere Spieler in der heimische Liga nie so stark gefordert, wie an diesem Turnier. Dies macht es für uns so schwierig gefährliche Chancen zu kreieren“, analysierte der Coach. Umso mehr Freude habe ihm das 2:2 von Ken Jäger gemacht. Dieser war furchtlos vors Tor gezogen, um dort auch den russischen Schlussmann zu bezwingen. Weniger glücklich war Wohlwend über das 3:2 der Sbornaja. „Ein Russe trägt die Scheibe in die Zone und findet einen zweiten, der aufgeschlossen war. Über solche Situationen sprechen wir schon die ganze Vorbereitung. Da haben wir ganz einfach geschlafen, das sollte nicht passieren.“

Durch diese Unachtsamkeit beim 3:2 wurden die Schweizer schliesslich um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Dies war schade, denn bis zu dieser 52. Minute hatte man sehr gut defensiv gearbeitet. Obwohl die Russen das Schweizer Tor immer wieder belagerten, konnte man Philip Wüthrich so gut abschirmen, so dass dieser bei 23 Schüssen nur zwei Tore kassierte. In der Offensive legte man derweil die nötige Effizienz an den Tag. So traf Marco Miranda nach nur neun Sekunden im zweiten Drittel nach guter Vorarbeit von Philipp Kurashev. Es war dies die einzige Chance der Schweizer im zweiten Abschnitt. Genau eine solche Chance hätten die Schweizer auch nach dem 2:2 gebraucht. Da diese jedoch nicht kam, nutzten die Russen den genannten Verteidigungsfehler der Schweizer. Als die Eisgenossen in der Folge ihre Defensive entblössten gelang Russland neben dem Empty Netter auch noch ein Tor bei einen Konter.

Obwohl die Schweizer heute nahe dran waren einem Grossen ein Bein zu stellen, wird es wohl auch in den nächsten Spielen schwierig zu punkten. „Die Schweden sind noch etwas besser als die Russen. Das wird brutal schwer“, konstatierte Christian Wohlwend. Trotzdem werde man alles Versuchen um den Tre Kronor Punkte abzuknöpfen. Noch wichtiger als Punkte sei jedoch zu lernen auf diesem Niveau zu bestehen. Nur so können man garantieren, dass das Viertelfinale für den Gegner der Schweizer nicht zum Selbstläufer würde.

Telegramm:

Russland – Schweiz 5:2 (1:0, 1:1, 3:1)

Harbor Center, Buffalo: 1758 Zuschauer. – Grumsen (DEN), Tufts (USA); Ondracek (CZE), Sefcik (SVK). – Tore: 10:21 Syomin (Abramov, Sokolov; Ausschluss: Barandun) 1:0; 20:09 Miranda (Kurashev, Maillard) 1:1; 38:16 Kostin (Svechnikov, Syomin) 1:2; 42:10 Jäger (Heim, Sigrist; Strafe angezeigt) 2:2; 51:02 Kayumov (Kostin) 3:2; 58:18 Ivanov (Svechnikov) 4:2; 58:31Abramov (ins leere Tor) 5:2. – Strafe: 3 x 2 Minuten gegen Russland; 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Russland: Sukhachayov (Melnichuk); Makeyev, Knyzhov; Minulin, Zaitsev; Yelizarov, Samorukov; Shepelev, Syomin; Maltsev, Altynbarmakyan, Polodyan; Manukyan, Rubtsov, Kayumov; Sokolov, Aramov, Sholokhov; Ivanov, Svechnikov, Kostin.

Schweiz: Wüthrich (Ritz); Geisser, Gross; Riva, Egli; le Coultre, Berni; Barandun; Maillard, Miranda, Kurashev; Simic, Eggenberger, Heim; Sigrist, Nussbaumer, Leuenberger; Jäger, Cavalleri, Rohrbach; Müller.

Bemerkungen: 8. Pfosten Kurashev; 56. Pfosten Kayumanov; Schweiz ab 58:29 bis 58:31 ohne Torhüter.

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