Die Schweiz schlägt Tschechien mit 1:3 und wird Gruppenzweite.

Von Maurizio Urech

Praplan brachte die Schweiz in der zweiten Minute in Führung, Suri doppelte kurz vor Spielmitte nach. Cervenka sorgte mit seinem Anschlusstreffer für neue Spannung. Mitten in eine Druckphase der Tschechen schoss Brunner das 1:3.

Für das letzte Gruppenspiel der Schweizer gegen die Tschechen stellte Coach Patrick Fischer sein Team gleich auf mehreren Positionen um. Niklas Schlegel und Dominik Schlumpf kamen zu Ihrem Debut an diesem WM Turnier. Philippe Furrer war verletzt, Ramon Untersander wurde geschont genauso wie Denis Hollenstein und Cody Almond.

Der neuformierten Nationalmannschaft gelang ein optimaler Start. In der zweiten Minute konnte Petr Mrazek einen Weitschuss von Raphael Diaz nicht blockieren, Vincent Praplan stand richtig und verwertete den Abpraller zum 0:1. Nach einem Fehler von Tomas Kundratek schnappte sich Reto Suri die Scheibe, Mrazek blockte seinen Schuss. Bei der ersten Überzahl der Tschechen versuchte es Roman Cervenka zweimal, die Schweizer blockten seine Schüsse. In der 12. Minute tauchte Denis Malgin nach einem schnell vorgetragenen Angriff alleine vor Petr Mrazek auf, dieser gewann das Duell. Beide Teams spielten noch je einmal in Überzahl, doch das Resultat änderte sich nicht mehr.

Im Mitteldrittel hatte Roman Cervenka nach 58 Sekunden den Ausgleich auf dem Stock, Niklas Schlegel parierte. In der 25. Minute kam Fabrice Herzog zum Abschluss, Petr Mrazek brachte seinen Körper noch an den Puck der neben das Tor in. Ein weiterer schneller Angriff der Schweiz verfehlt Pius Suter nach einem Pass von Reto Schäppi das Tor. Dann hatte Pastrnak gleich zweimal den Ausgleich auf dem Stock, nach einem Vorstoss von Radko Gudas setzte er seinen Schuss zu hoch an, nach einem Fehler von Damien Brunner an der offensiven blauen Linie versuchte es mit einem Backhandschuss, Schlegel sicher. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite, nach einem Querpass von Dean Kukan versuchte Reto Suri sein Glück mit einem Weitschuss den Petr Mrazek zum 0:2 durchrutschen lies. Nach einer Chance für Michal Repik, kamen die Tschechen noch vor der zweiten Pause zum Anschlusstreffer. Nach einer längeren Druckphase parierte Schlegel brillant einen ersten Schuss von Libor Sulak. Dann bewies David Pastrnak seine grosse Übersicht und bediente Roman Cervenka der auf 1:2 verkürzte. Die Schweizer brachten die knappe Führung in die zweite Drittelspause.

Kaum angespielt hatte Vladimir Sobotka nach 10 Sekunden die erste Chance. Schlegel machte den Nahen Pfosten zu. Die Tschechen drückten auch in den folgenden Minuten auf den Ausgleich und nach einem Schuss von David Pastrnak lenkte Christian Marti die Scheibe knapp neben den Pfosten, Den nachfolgenden Schuss von Michal Repik parierte Schlegel. Nach einer weiteren Chance für Tomas Zohorna kamen die Schweizer plötzlich zu zwei Chancen. Reto Schäppi mit dem Pass für Thomas Rüfenacht, Petr Mrazek rettete mit dem Schoner und wenig später stoppte er einen Backhandschuss von Pius Suter. In der 53. Minute versuchte es Damien Brunner zweimal aus der Drehung und beim zweitenmal bezwang er Mrazek zum wichtigen 1:3. In der 56. Minute hatte Reto Suri die Entscheidung auf dem Stock, alleine vor Mrazek verzögerte er geschickt, doch er verfehlte das leere Tor.

Die Tschechen versuchten es 77 Sekunden vor Schluss noch ohne Torhüter, doch die Schweizer liessen sich die Butter vom Brot nicht mehr nehmen und brachten den Sieg über die Distanz. Damit beendet die Schweiz die Gruppenphase mit 15 Punkten als zweite hinter den Kanadiern und hat kein Spiel innerhalb der 60 Minuten verloren. Die Schweizer können hier in Paris bleiben und Treffen im Viertelfinal auf die Schweden.

Auch heute hat Coach Patrick Fischer mit seinen Entscheidungen alles richtig gemacht. Niklas Schlegel spielte eine grossartige Partie, Reto Suri und Damien Brunner schossen je ein Tor. Die Schweizer verdienten sich diesen Erfolg dank einer kompakten Mannschaftsleistung und heute funktionierte auch das Boxplay gegen ein Team das im ersten Powerplayblock mit vier NHL-Stürmern spielt.

Dominik Schlumpf:»Ich wusste heute Morgen dass ich spielen würde, aber ich konnte es mir ausrechnen denn gestern hatte ich gesehen wer angeschlagen war. Bei meinem Debut habe ich einfach versucht dem Team zu folgen, die jungs haben ja immer sehr hart gearbeitet und ich habe mich in dieses Kollektiv eingefügt und ich glaube dies ist mir gut gelungen. Im Boxplay haben wir versucht Ihnen wenig Raum zu geben, viele Schüsse zu blockieren und wann immer möglich die Scheibe zu befreien. Niklas Schlegel hat unglaublich gespielt und keine Unsicherheit gezeigt. Auch wenn die Tschechen im Schlussdrittel drückten haben wir versucht ruhig zu bleiben, einfach zu spielen, nichts verrücktes und dies gelang uns sehr gut.»

Niklas Schlegel:»Bei Spielbeginn war ich etwas nervös ich brauchte etwas bis ich richtig im Spiel war. Im Mitteldrittel erhielt ich mehr Schüsse was mir half, ich «spürte» den Puck besser und dies gab mir Vertrauen. Ein grosses Lob geht auch an meine Mannschaftskollegen die unglaublich viele Schüsse vor mir blockiert haben, ein grosser Anteil am Sieg gehört auch Ihnen.»

Damien Brunner:»Ich bin glücklich dass ich heute ein wichtiges Tor schiessen konnte. Heute haben wir einen couragierten Auftritt gezeigt, wir haben in allen Gruppenspielen gepunktet und ich glaube wir haben uns den zweiten Platz verdient. Es war eine weitere solide Leistung wir haben wieder vieles richtig gemacht. Niklas Schlegel kann man nicht genug hoch loben, ganz einfach sackstark in seinem ersten WM-Einsatz eine solche Leistung abzurufen. Unsere Goalies haben in diesem Turnier durchwegs toll gespielt. Die Schweden haben einen sensationellen Goalie und die beste Verteidigung des Turniers, aber wir werden bereit sein.»

Patrick Fischer:Wir waren bereit und sind gut ins Spiel gestartet. Wir hatten ja die Viertelfinalqualifikation bereits auf sicher und man konnte ja auch glauben es gehe heute um Nichts. Aber wir haben die Tschechen geschlagen und dies zeigt den Charakter des Teams. Es war eine ausgeglichenen Partie, doch ich glaube wir hatten die besseren Chancen. Am Schluss wurde es noch einmal Eng doch wir haben den Sieg über die Runden gebracht. In jedem Spiel haben wir bisher konstant gespielt, wir haben bisher nur ein Drittel verhauen, das Dritte gegen die Slowenen als wir zehn Minuten in Unterzahl gespielt haben. Wir stehen gut defensiv und erhalten relativ wenige Tore aber unser Powerplay muss besser werden, bisher haben wir diese Waffe nicht ausgenutzt aber in den meisten Spielen waren wir fünf gegen fünf besser. Ich bin stolz auf meine Mannschaft wir spielen mutig und kämpfen mit viel Leidenschaft. Wir haben einen guten Teamgeist jeder Spieler der neu ins Team kommt ist heiss, das beste Beispiel ist Niklas Schlegel der bisher hart trainiert hat und heute eine ganz starke Leistung gezeigt. Wir haben grossen Respekt vor den Schweden eine grosse Hockeynation. Sie spielen eher langsamer, kontrollierter. Haben hinten grosse Verteidiger die auch sehr kreativ sind. Unsere Stürmer haben bisher alle Verteidiger in Schwierigkeiten gebracht. Wir freuen uns auf diese Herausforderung. Wir müssen nichts an unserem Spiel ändern, weiterhin bissig auftreten, ich glaube wir sind schneller als die Schweden. Sie haben einen Klassegoalie und wir müssen für viel Verkehr vor ihm sorgen.»

Telegramm: Tschechien – Schweiz 1:3 (0:1, 1:1, 0:1) – Accor Hotel Arena, Paris – Zuschauer 4’531 Schiedsrichter: Jozef Kubus (SLK), Marcus Linde (SWE); Ivan Dedioulia (BLR), Hannu Sormunen (FIN)

Schweiz: Schlegel; Marti, Diaz; Herzog, Malgin, Ambühl; Kukan, Schlumpf; Suri, Haas, Praplan; Genazzi, Loeffel; Bodenmann, Richard, Brunner; Schäppi, Suter, Rüfenacht

Tore: 01’42 Praplan (Diaz) 0:1; 28’36 Suri (Kukan, Schlumpf) 0:2; 34:08 Cervenka (Pastrnak, Sulak) 1:2; 52:09 Brunner (Richard, Marti) 1:3

Bemerkungen:

Tschechien ohne Torhüter von 58'40 - 60'00

Aktuelle Spiele

Dienstag, 16. Mai 2017

Kanada - Finnland

Deutschland - Lettland
4:3 (0:0 2:1 1:2) n.P.

Tschechien - Schweiz

Russland - USA
3:5 (1:0 2:3 0:2)

Schweden - Slowakei
4:2 (2:0 1:1 1:1)

Weissrussland - Norwegen

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