Die Schweiz verliert 2:3 nach Verlängerung gegen Finnland.

Von Maurizio Urech

Dank Herzog und Genazzi gingen die Schweizer mit 2:0 in Führung, die Finnen schossen kurz vor Schluss des Startdrittels den wichtigen Anschlusstreffer und entschieden die Partie in der Verlängerung dank einem Tor von Filppula.

Für die wegweisende Partie Richtung Viertelfinal gegen die Finnen nahm Patrick Fischer einige Änderungen im Sturm vor. Denis Malgin kehrte ins Line-up zurück, Damien Brunner war überzählig. Niklas Schlegel war der Back-up von Leonardo Genoni da sich Jonas Hiller heute Morgen im Warm-up leicht verletzt hat.

Als Tanner Richard in der dritten Minute die erste Strafe des Spiel kassierte kamen bei den Schweizer Fans unangenehme Erinnerungen an das gestrige Spiel hoch. In dieser Überzahl hatten die Finnen nach einem Pass von Sebastian Aho durch Veli-Matti Savinainen eine klare Torchance, Genoni parierte. Als Tanner Richard von der Strafbank zurückkehrte startete er gleich einen Gegenstoss und bediente Fabrice Herzog der in die entfernte Torchecke zum 1:0 traf. Dann versuchte es Denis Hollenstein mit einem Buebetrickli, auf der Gegenseite prüfte Julius Honka Genoni mit einem Weitschuss. In der elften Minute bediente Romain Loeffel Kollege Joel Genazzi der von der blauen Linie abzog und zum 2:0 traf. Damit war die Partie für Jonas Korpisalo beendet er wurde durch Harri Sateri ersetzt. Gleich anschliessend kassierten die Finnen zwei Strafen nacheinander und kamen zu einer doppelten Überzahl während 42 Sekunden. Trotz diverser Chancen für Reto Schäppi und Andres Ambühl blieb es beim 2:0. Bei Vollbestand hatte Vincent Praplan nach einem Zuspiel von Denis Hollenstein die Chance zum dritten Treffer, doch er verzog knapp. 85 Sekunden vor Ablauf des Startdrittel kassierte Andres Ambühl eine 2 + 10 Minuten Strafe und die Finnen konnten prompt auf 2:1 verkürzen. Nach dem Zuspiel von Veli-Matti Savinainen drückte Juuso Hietanen die Scheibe über die Linie.

Die Anfangsphase des Mitteldrittels stand ganz im Zeichen der Finnen die vehement auf den Ausgleich drückten. Leonardo Genoni stand mehr im Mittelpunkt als ihm lieb war. Mika Altonen nach 100 Sekunden, Topi Jakkola mit einem Weitschuss versuchte es wenig später und auch Jonas Kemppainen kam zu einem gefährlichen Abschluss vor Genoni der die Schweizer Führung rettete. Erst nach neun Minuten kam das erste offensive Lebenszeichen der Schweiz, Thomas Rüfenacht lenkte einen Weitschuss von Romain Loeffel ab. Dann kamen die Schweizer zu einer weiteren Überzahl und zogen ein druckvolles Powerplay auf. Pius Suter und Cody Almond hatten die besten Chancen. Nach einer vier gegen vier Phase kamen die Finnen zur nächsten Riesen Ausgleichschance. Oskar Osala kam vor Genoni zum Abschluss der wieder einmal rettete. Dann kamen die Schweizer doch noch zu einer Chancen. Nach einem Steilpass von Vincent Praplan tauchte Denis Hollenstein allein vor Sateri auf der das Duell gewann.

Vincent Praplan hatte anfangs des Schlussdrittels gleich mehrere Torchancen. Sateri parierte seinen ersten Versuch aus einer nicht optimalen Position. Die zweite vier Minuten später war viel grösser nach einem Zuspiel von Gaetan Haas scheiterte er im Slot stehend an Sateri. Dann kassierte Raphael Diaz nach einem Foul an Sebastian Aho eine Strafe und auch diese Unterzahl kostete einen Treffer. Verteidiger Ville Lajunen traf von der blauen Linie zum 2:2-Ausgleich. Und als fünf Minuten spöter auch nach Tanner Richard auf die Strafbank musste, war wieder zittern angebracht. Mikko Rantanen und Julius Honka prüften Leonardo Genoni der das Remis festhielt. In der 57. Minute kassierte Finnland eine Strafe wegen eines Wechselfehlers es kam zu einer heissen Situation vor Sateri aber es blieb beim 2:2 und damit musste die Entscheidung in der Verlängerung fallen.

In der Verlängerung hatten die Finnen zuerst bei einem Ablenker von Mikko Rantanen der vom Pfosten zurückprallte, doch dann sorgte ein NHL-Söldner Valtteri Filppula für die Entscheidung zu Gunsten der Finnen. Kurioserweise der gleich Spielverlauf mit gestern nur umgekehrt und auch bei den Finnen brachte der Goaliewechsel die Wende. Dank diesem Punkt sind die Schweizer so gut wie im Viertelfinal. Wenn Kanada morgen Nachmittag die Norweger schlägt ist die Qualifikation perfekt.

Cody Almond:«Die Strafe gegen Ambühl war sicher diskutabel, aber wir wissen genau dass die Disziplin wichtig ist, wir starteten aggressiv, spielten mit Speed und wenn wir so weiterspielen kommen wir zu unseren Chancen. Im zweiten Drittel haben wir den Finnen zu viel Zeit und Raum gegeben, auf diesem Niveau darf dies nicht passieren dadurch bekamen die Finnen Oberwasser. Nach dem 2:2 Ausgleich war es für uns wichtig ruhig zu bleiben in diesen Situationen weisst du genau dass jeder Fehler bestraft wird. Als Spieler musst du einfach Shift nach Shift nehmen. Wir sind stolz auf was wir bisher erreicht haben sind aber noch nicht am Ziel. Wir wollen uns noch weiter steigern und dann sehen wir wie weit wir kommen.»

Vincent Praplan:"Eine bittere Niederlage, wir haben im Startdrittel sehr gut gespielt, wir hatten mehr Schüsse. Im Mitteldrittel wurden wir zu Passiv und kamen teilweise lange nicht aus unserem Drittel heraus. Im dritten Spielabschnitt haben wir uns wieder gefangen und wir hatten Chancen um das Spiel zu entscheiden, ich selber muss mindestens ein Tor schiessen. In der Verlängerung geht es schnell ein Fehler und es ist passiert. Positiv ist sicher dass ich zu Chancen gekommen bin, jetzt morgen Kräfte sammeln und dann wollen wir die Tschechen schlagen.»

Patrick Fischer:«Wir sind sehr gut gestartet und zwei Rasche Tore geschossen. Aber wir wussten dass die Finnen heute Abend um Ihr überleben Spielen würden und eine Reaktion zeigen würden. Leider kassierten wir am Schluss des Startdrittels den Anschlusstreffer und im dritten Spielabschnitt erneut in Unterzahl den Ausgleich. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, die Specialteams haben heute das Spiel entschieden. Ich bin trotz allem Stolz auf mein Team, nach all den Emotionen nach dem grossen Sieg gegen Kanada war es nicht einfach, doch wir waren bei Spielbeginn bereit. Philippe Furrer hat sich nach einem Check am Unterkörper verletzt. Er ist ein Krieger, er wird morgen pausieren und ich bin sicher er wird am Dienstag gegen die Tschechen auf dem Eis stehen.»

Telegramm: Schweiz - Finnland 2:3 (2:1, 0:0, 0:1, 0:1 ) n.V. – Accor Hotel Arena, Paris – Zuschauer 10’860 Schiedsrichter: Roman Gofman (RUS), Linus Oehlund (SWE); Ivan Dedioulia (BLR), Libor Suchanek (CZE)

Schweiz: Genoni; Furrer, Diaz; Suter, Malgin, Ambühl; Kukan, Untersander; Hollenstein, Haas, Praplan; Genazzi, Loeffel; Bodenmann, Richard, Herzog; Marti; Schäppi, Almond, Rüfenacht; Suri

Tore: 4:40 Herzog (Richard, Untersander) 1:0; 10:30 Genazzi (Loeffel) 2:0; 19:01 Hietanen (Savinainen, Aho PP/Ausschluss Ambühl) 2:1; 47.40 Rantanen (V. Lajunen, Aho PP/Ausschluss Diaz) 2:2; 62’24 Filppula (Savinainen, Hietanen) 2:3

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