Trotz 0:1 – Russland schlägt Deutschland
In der 5. Minute schockte Deutschland den Gastgeber und Titelfavorit Russland mit der 1:0-Führung. Diese konnten sie zwar lange verteidigen, beim 4:1-Sieg der Russen waren sie über die ganze Partie gesehen dennoch chancenlos.
20 Minuten hat es so ausgesehen als könnte Deutschland dem Russischen Team ein Bein stellen. Dank einem überraschenden Tor von Patrick Reimer (5.), der einem Gegner die Scheibe abluchste und Bobrovski mit einem haltbaren Schuss überlistete, gelang es dem Team von Marco Sturm mit einer Führung in die erste Pause zu gehen. Danach dauerte es aber nur gerade 40 Sekunden bis Russland den Ausgleich erzielen konnte. Vadim Shipachyov war es, der nach einem Zuspiel von Yevgeni Dadonov ausglich. Dieselbe Linie stellte dann auch noch Führung und Distanzierung für die Russen sicher. Zuerst traf Dadonov auf Pass von Shipachyov und als Ivan Telegin und Shipachyov alleine auf Thomas Greiss zugingen, erzielte zweitgenannter nach einem Doppelpass bereits sein zweites Tor an diesem Abend.
Greiss mit starkem Auftritt
Leidtragend am russischen Powerspiel war der sehr stark aufspielende Deutsche Torhüter Greiss, der beispielsweise gegen Alexander Ovechkin gleich mehrmals glanzvoll parierte. Einmal als der russische Starspieler aus seiner bevorzugten Position in Überzahl zum Abschluss kam und einmal bei einem eins-gegen-eins kurz vor dem zweiten Drittelsende. Letztlich war die Fangquote des Deutschen Hintermannes doch zu tief – unter anderem auch weil er sich von Ovechkin doch noch überlisten liess. Dieser hatte ein haltbarer Schuss abgegeben, der zum 4:1 in der 43. Minute führte.
Im Schlussabschnitt hatte Deutschland dann immer wieder gute Phasen, in welchen es die Russen in deren Abwehr zurückdrängte. Den sich wahrscheinlich schonenden Favoriten gelang es aber dank einem ebenfalls reaktionsstarken Sergei Bobrovski im Tor die Führung zu halten. Trotz des Rückstandes in der 5. Minuten zogen die Russen deshalb wie erwartet komfortabel mit einem 4:1-Sieg in die Halbfinals ein. Dort treffen sie morgen Abend auf Finnland, den Sieger der Gruppe B.
Telegramm:
Russland – Deutschland 4:1 (0:1, 3:0, 1:0)
Ice Palace. – SR: Bjork/Rantala, Lhotsky/McIntyre – Tore: 5. Reimer 0:1. 21. Shipachyov (Dadonov, Belov) 1:1. 28. Dadonov (Shipachyov) 2:1. 35. Shipachyov (Telegin) 3:1. 43. Ovechkin (Kuznetsov, Lyubimov) 4:1. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Russland. 2mal 2 Minuten gegen Deutschland.
Russland: Bobrovski; Voinov, Yemelin; Burmistrov, Orlov; Belov, Chudinov; Zaitsev, Marchenko; Shirokov, Kuznetsov, Ovechkin; Sannikov, Datsyuk, Mozyakin; Panarin, Shipachyov, Dadonov; Telegin, Kalinin, Lyubimov.
Deutschland: Greiss; Holzer, Ehrhoff; Reul, Muller; Boyle, Akdag; Braun; Kink, Goc, Seidenberg; Gogulla, Hager, Reimer; Macek, Draisaitl, Noebels; Flaake, Kahun.
Bemerkungen: Russland ohne Antipin, Plotnikov und Shestyorkin (alle überzählig). Deutschland ohne Rieder, Bruckmann, Fauser, Schutz, Ankert (alle überzählig).
