Startniederlage – Druck im Heimstadion zu gross

Von Leroy Ryser

Trotz lautstarkem Publikum und gutem Start: Russland verliert das Startspiel gegen Tschechien mit 3:0. Den Russen gelang dabei trotz beachtlich langer Offensivzeit kein einziger Torerfolg.

War der Druck zu gross? Hat die Nervosität überhandgenommen? Gut möglich. Immerhin hat der grosse Titelfavorit und WM-Gastgeber Russland sein erstes Spiel gegen Tschechien verloren und schien dabei wie blockiert. Gleich mehrmals stolperten russische Spieler auf dem Eis, spielten Fehlpässe und liessen Chancen aus, die sie in den Clubmeisterschaften wohl instinktiv genutzt hätten. Zudem gelang es Altstar und Captain Pavel Datsyuk nicht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Auch deshalb blieb das Team von Olek Znarok trotz Startfurioso mit mehreren Druckphasen und Chancen bis zum Schluss ohne Torerfolg.

Russen dominant, Tschechen clever

Demgegenüber spielte die Tschechische Nationalmannschaft unter Trainer Vladimir Vujtek ein cleveres Spiel. Sie machten in der Defensive kaum Fehler und riegelten gegen die dennoch dominanten und offensiv auffälligen Russen das eigene Tor gut ab. Nur selten mussten sie sich in Unterzahl behaupten und wenn, gelang das fast vorbehaltslos. Einzig in der 32. Minute tauchte Sergei Mozyakin vor dem fast leeren Tor in einer bemerkenswert guten Schussposition auf und scheiterte dem bisherigen Auftritt der Russen entsprechend kläglich, indem er am Tor vorbeischoss. Zugleich erzielten die Tschechen neben dem 1:0 in der 15. Minute gleich nach dem Beginn des zweiten Abschnittes das 2:0. Nur 48 Sekunden hatte es gedauert, bis der künftige Fribourg-Ausländer Roman Cervenka in Überzahl einen Abpraller zur Zweitore-Führung ausnutzte und so die Sbornaja endgültig der Verunsicherung zuführte.

Im Schlussabschnitt wäre ein Comeback der Hausherren möglich gewesen. Das russische Team liess aber oft die entsprechende Kreativität vermissen und kam nur selten zu wirklich guten Chancen. Mit dem Polster eines zweiten Tores waren die Tschechen zudem in der günstigen Lage, sich vollends auf die Defensivarbeit zu konzentrieren. Dies sollte denn auch gelingen, weshalb Torhüter Dominik Furch ausgerechnet im ersten Spiel gegen den Gastgeber trotz 25 Schüssen auf sein Tor den ersten Shutout des Turnieres feiern konnte, whrend Michal Birner mit dem Schuss aufs leere Tor das Resultat von 3:0 besiegelte. Die Hoffnung der Russen dürfte deshalb in den nächsten Tagen ausgerechnet auf Sidney Crosby ruhen, der in den NHL-Playoffs gegen Allstar Alexander Ovetchkin spielt. Eine Nomination des Washington-Capitals-Spieler würde die Ausgangslage der Russen von Grund auf ändern – trotz Niederlage im Startspiel.

Telegramm:

Tschechien – Russland 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)

Ice Palace. – SR: Piechaczek/Wehrli, Nieminen/Pihlblad. – Tore: 15. Kundratek (Kovar, Kempny) 1:0. 21. Cervenka (Jerabek, Pastrnak/Ausschluss Chudinov) 2:0. 59. Birner (aufs leere Tor) 3:0. – Strafen: Je 5x2 Minuten.

Tschechien: Furch; Jerabek, Jordan; Kolar, Simek; Kempny, Kundratek; Doudera; Cervenka, Plekanec, Pastrnak; Birner, Kovar, Repik; Kaspar, Zohorna, Kousal; Filippi, Koukal, Jarusek; Zatovic.

Russland: Bobrovski; Voinov, Yemelin; Chudinov, Belov; Zaitsev, Marchenko; Antipin; Telegin, Mozyakin, Datsyuk; Panarin, Dadonov, Shipachyov; Plotnikov, Lyubimov, Kalinin; Shirokov, Burmistrov.

Bemerkungen: 58:15-58:28 Russland ohne Torhüter Bobrovski zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.

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