Erster Sieg der ZSC Lions gegen Servette

Von Andreas Bernhard

Nach drei Niederlagen gelang den Zürchern endlich ein Sieg gegen Genf. Eine umstrittene Szene in der vierten Minute sorgte für zwei Tore für die Lions und leitete die Genfer Niederlage ein

Servette ist in diesem Jahr der Angstgegner des souveränen Tabellenführers ZSC Lions. Zuhause hatten sie das erste Spiel gleich 0:4 verloren und aus Genf holten sie nur einen Punkt aus zwei Spielen nach Hause. Mit einem Sieg heute, wollten die Zürcher diese Schmach etwas mildern. Die Zürcher mussten vor der Partie einen weiteren Verletzten melden. Patrik Bärtschi fiel nach dem gestrigen Spiel mit einer Verletzung am Unterkörper aus und wird den Lions voraussichtlich vier Wochen fehlen.

Chris McSorley hätte es gerne gesehen, wenn eine Regel aus der NHL auch in der Schweiz gelten würde. Nach dem 1:0 der Lions in der vierten Minute durch Fabrice Herzog hätte McSorley die Coaches Challenge in Anspruch nehmen können und das Tor wäre aberkannt worden. Denn vor dem Torschuss von Herzog zog Robert Nilsson dem Servette Goalie Robert Mayer die Beine weg und nahm ihn so aus dem Spiel. Eine klare Torhüterbehinderung. Die Schiedsrichter Andreas Koch und Danny Kurmann wollten keine Regelwidrigkeit gesehen haben. Robert Mayer regte sich fürchterlich über diesen Fehlentscheid auf, zertrümmerte seinen Stock und erhielt dafür eine kleine Disziplinarstrafe. McSorley konnte es weiterhin kaum fassen und kassierte eine Strafe für Spielverzögerung dazu. In doppelter Überzahl traf Ryan Keller zum 2:0. Servette brauchte ein paar Minuten um über diese Szenen hinweg zu kommen. Für sie begann das Spiel erst in der siebten Minute und der ersten Strafe gegen die Lions. Mike Künzle sass für Beinstellen auf der Strafbank. Matt D'Agostini konnte zwei Sekunden vor dem Ende der Strafe auf 2:1 verkürzen. Danach waren die Genfer zumindest gleich stark wie die Lions und kamen im ersten Abschnitt dem Ausgleich nahe. In Unterzahl konnte Kevin Romy in der 12. Minute zum Konter ansetzen, scheitert am Ende aber an Niklas Schlegel.

Daniel Rubin stand nach 23 Minuten in einer 2:1-Situation für Servette völlig frei vor Schlegel, wurde von Floran Douay angespielt und schoss direkt. Niklas Schlegel hatte sich blitzschnell verschoben und war zur Stelle. In der 26. Minute nahm Jeremy Wick die Scheibe Jonas Siegenthaler ab, kurvte ums Zürcher Tor. Wieder war Schlegel zur Stelle, dem es die Lions verdanken konnten, dass sie weiterhin in Führung lagen. In der Offensive lief bei den Zürchern seit einiger Zeit nicht mehr viel. Ein Powerplay der Genfer führte in der 33. Minute dann doch zum Ausgleich. Damien Riat war der Torschütze. Kurz darauf spielten die Zürcher wieder in Unterzahl. Fabrice Herzog schoss die Scheibe aus dem eigenen Drittel in die Tribüne. Für die Schiedsrichter spielte es keine Rolle, dass die Scheibe über der Genfer Spielerbank das Eisfeld verliess. Tom Pyatt und Matt D'Agostini kamen mit ihren Abschlüssen nicht an Schlegel vorbei. Die Lions überstanden die Strafe schadlos. David Rundblad zwang Robert Mayer in der 37. Minute zu zwei starken Paraden. Bis dahin fiel Mayer mehr durch sein excellentes Passspiel als durch Abwehraktionen auf.

Die ZSC Lions kamen mit stark aus der zweiten Pause. Chris Baltisberger vergab gleich in der 41. Minute zwei ausgezeichnete Chancen. In der 47. Minute musste er sich, zusammen mit Roman Wick, wieder von Mayer geschlagen gegen. Im Gegenzug blieb Jeremy Wick an Schlegel hängen, zumindest sein Schuss. Es war viel mehr Tempo im Spiel als im Mitteldrittel. Ein Umstand der eher den Zürchern nützt. Roman Wick bewies die These mit dem 3:2 in der 49. Minute. Mayer war die Sicht verdeckt. Die Lions spielten wie befreit und setzten Servette unter Druck. Robert Nilsson vergab das 4:2 in der 52. Minute. Mayer war schon am Boden als der Schwede die Scheibe am Tor vorbei schob. Der letzte Abschnitt gehört klar den ZSC Lions. Auston Matthews sorgte mit seinem Schuss ins verlassene Genfer Tor für den Schlusspunkt.

Schüsse aufs Tor: 35:30 (12:14, 9:8, 14:8)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Schlegel (Ersatz: Bäumle); Bergeron, Seger; Geering, Rundblad; Siegenthaler, Blindenbacher; Phil Baltisberger, Mattia Hinterkircher; Herzog, Matthews, Nilsson; Wick, Cunti, Chris Baltisberger; Suter, Keller, Künzle; Schäppi, Malgin, Neuenschwander.

Genève-Servette HC Mayer (Ersatz: Léo Chuard); Fransson, Vukovic; Bezina, Loeffel; Iglesias, Antonietti; Romain Chuard, Gerber; Riat, Romy, Simek; Pedretti, Pyatt, D'Agostini; Rod, Slater, Wick; Rubin, Jacquemet, Douay.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Foucault, Shannon (überzählig), Schnyder, Karrer, Flüeler, Fritsche, Trachsler und Bärtschi (Unterkörperverletzung, 4 Wochen Pause).

Genève-Servette HC ohne Bays, Kast, Traber, Mercier, Heinimann, Almond und Lombardi.

58:36 – 59:51 Servette ohne Torhüter