Sieg und Punktverlust für Kloten

Von Martin Merk

Den Kloten Flyers gelang der zweite Sieg in Folge nach dem Comeback von Martin Gerber mit 4:3 nach Verlängerung gegen den EV Zug dank Michael Linigers Siegestreffer. Weil der EHC Biel drei Punkte in Rapperswil holte, erhöhte sich der Rückstand auf die Playoffs aber auf acht Punkte.

„Leider ist es so geschehen, aber das wichtigste ist, dass wir die Moral behalten haben und nicht auseinandergefallen sind“, sagte Gerber nach einem Spiel im Wechselbad der Gefühle. „Wir haben zwei Punkte geholt und ein erfolgreiches Wochenende gehabt. Wir müssen uns nun auf uns und nicht auf den Strich fokussieren und müssen alles daran setzen im nächsten Spiel gegen Biel drei Punkte zu holen.“

Es war bereits das dritte Spiel in Serie zwischen diesen Mannschaften, das nach 60 Minuten in die Verlängerung ging und jedes Mal siegten die Klotener.

Die Kloten Flyers begannen auch gut, hatten mehr Chancen, die Zuger dafür einen Pfostenschuss Dario Bürglers. Doch nach 8:07 Minuten folgte das Lichterlöschen. Nicht auf, sondern über dem Eis. Weil die Lichtqualität einem 2.-Liga-Spiel unter freiem Himmel glich, unterbrachen die Schiedsrichter die Partie und schickten die Spieler in die Kabine.

Nach der Pause, die einer Drittelspause glich, ging es weiter. Doch auch nach dem Ende des Lichterlöschens hatten die Zuger Mühe. Kaum hatten sie mal ein Powerplay erhalten, verloren sie den Puck und Bürgler nahm eine Strafe.

Lange tat sich nichts bezüglich Toren, doch in der 29. Minute traf Romano Lemm vom rechten Bullykreis aus nach einem Querpass von Denis Hollenstein. Dies brachte wiederum die Zuger auf den Plan, doch sie vermochten Gerber selbst in doppelter Überzahl nicht zu bezwingen. Dies rächte sich, als im Powerplay Robbie Earl eine Strafe wegen Beinstellens gegen Tommi Santala nahm. In Überzahl spielend traf schliesslich Santala nach einem abgewehrten Weitschuss Lemms für Kloten. Doch eine Minute vor der zweiten Drittelspause verkürzte Zugs PostFinance Topscorer Pierre-Marc Bouchard schön bedient von Bürgler und brachte seine Mannschaft ins Spiel zurück.

Die Zuger bemühten sich zurück ins Spiel zu finden, doch die Klotener wirkten wie eine Mauer mit und vor Gerber, warfen sich in die Schüsse und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Eine solche nutzte Hollenstein in der 56. Minute um im Alleingang Tobias Stephan zur 3:1-Führung zu bezwingen. Doch im Powerplay und mit sechs Feldspielern und ohne Goalie verkürzte Earl auf 3:2. Die Zuger nahmen ein Time-out und wollten es nochmals wissen.

Wenige Sekunden vor Schluss kullerte der Puck noch Zentimeter vor der Torlinie, die Flyers konnten ihn wegbringen und dann ging er mit der Schlusssirene nach einem Weitschuss doch noch ins Netz. Sondell hatte den Puck erwischt und Holden traf im Nachschuss als die Matchuhr 0:00 anzeigte. Die Schiedsrichter mussten per Videostudium über Hundertstelsekunden entscheiden und gaben den Treffer.

In der Verlängerung nahmen die Kloten Flyers das Zepter wieder in die Hand. Mit Strafen gegen Santeri Alatalo und Robin Grossmann schienen die Zuger das Momentum abzugeben. Die Emotionen kochten hoch, doch Michael Liniger blieb cool und erzielte nach dreieinhalb Minuten der Verlängerung den Siegestreffer.

Kloten Flyers – EV Zug 4:3 (0:0, 2:1, 1:2, 1:0) n.V.

Kolping Arena. – 5253 Zuschauer – SR: Popovic/Wiegand, Huggenberger/Wüst.

Tore: 28:09 Lemm (Hollenstein, von Gunten) 1:0. 36:29 Santala (Lemm, Dupont / Ausschluss Earl) 2:0. 39:00 Bouchard (Bürgler, Earl) 2:1. 55:14 Hollenstein 3:1. 58:15 Earl (Bürgler, Sondell / Ausschluss Santala und Zug ohne Goalie) 3:2. 59:59 Holden 3:3. 63:30 Liniger (Frick / Ausschlüsse Back; Alatalo, Grossmann) 4:3.

Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen die Kloten Flyers, 6-mal 2 Minuten gegen Zug.

Kloten: Gerber (Ersatz: Schwendener); Back, von Gunten; Vandermeer, Dupont; Frick, Schelling; Randegger; Lemm, Santala, Hollenstein; Guggisberg, Bieber, Bodenmann; Andersson, Liniger, Leone; Praplan, Kellenberger, Bühler; Stancescu.

Zug: Stephan (Ersatz: Hauser); Schlumpf, Sondell; Ramholt, Grossmann; Morant, Alatalo; Erni, Blaser; Martschini, Holden, Suri; Zangger, Earl, Bouchard; Bürgler, Sutter, Schnyder; Christen, Diem, Dünner.

Bemerkungen: Kloten ohne Jenni, Murray, Stoop (alle verletzt), Casutt, Mueller (beide krank) und Harlacher (überzählig). Zug ohne Lüthi, Lammer (beide verletzt), Herzog (gesperrt), Marchon und Stämpfli (beide überzählig). – 8:07 Rund 20-minütige Spielunterbrechung wegen eines Lichtdefekts. – Zug von 57:50 bis 60:00 ohne Torhüter. – Time-outs: 58:15 Zug, 59:41 Kloten.