Fribourg siegt im Hallenstadion

Von Andreas Bernhard

Willkommen in der Meisterschaft. Fribourg-Gottéron scheint die Talsohle überwunden zu haben. Mit einer kämpferischen Leistung bezwingen sie den Meister nach Verlängerung. Die ZSC Lions konnten eine frühe 1:0 Führung nicht zum Sieg nützen. Greg Mauldin war mit seinen zwei Toren der Matchwinner

Fribourg konnte am Wochenende endlich wieder ein überzeugendes Spiel abliefern und unter dem neuen Trainer Gerd Zenhäusern den ersten Sieg einfahren. Mit dem neuen Selbstvertrauen wollten sie heute auch den Meister ZSC Lions ärgern. Dabei stand mit Melvin Nyffeler der Mann im Tor, der in der letzten Saison bei den ZSC Lions den verletzten Lukas Flüeler hervorragend vertreten hatte. Das erste Drittel zeigte, dass sich Fribourg langsam zu fangen scheint. Zu Beginn sah es jedoch nicht danach aus. Der erste nenneswerte Schuss der ZSC Lions brachte das Fribourger Selbstvertrauen bereits wieder gewaltig ins Wanken. Derek Smith fuhr ins Drittel und schoss. Nyffeler konnte die Scheibe nicht blockieren, die dann langsam ins Tor kullerte. Nyffeler konnte sich in der siebten Minute rehabilitieren als er sich erfolgreich zunächst gegen Mike Künzle und dann gegen Mathias Seger zur Wehr setzte. Mike Künzle sass in der 11. Minute auf der Strafbank. Die Fribourger zeigten ein druckvolles Powerplay. Die Scheibe kam über Christian Dubé zu Julien Sprunger. Der Topscorer der Fribourger bedankte sich für den Platz, den ihm die Zürcher auf der linken Seite gewährten und bezwang Lukas Flüeler im dritten Anlauf zum Ausgleich. Sogar der Führungstreffer für Fribourg wäre noch drin gelegen. Jonas Siegenthaler sass zum Ende des Abschnitts auf der Strafbank. Joel Kwiatkowskis Schuss konnte Flüeler mit der Fanghand an die Latte lenken.

Die Fribourger kamen stark aus der Pause. Kwiatkowski traf bereits in der ersten Minute den Pfosten. Vom Pfosten prallte der Puck an einen Schiedsrichter und blieb so in den Fribourger Reihen. Dann schoss Timo Helbling von der blauen Linie, Greg Mauldin lenkte ab und die Scheibe lag im Tor. Fribourg lag erstmals in Führung. Von den ZSC Lions wurde ähnlicher Wille vermisst. Luca Cunti zögerte in der 26. Minute im Powerplay zu lange vor dem leeren Tor und vergab damit den sicheren Ausgleich. Gottéron blieb zielstrebiger. Killian Mottet tankte sich in der 27. Minute durch. Flüeler liess sich in der nahen Ecke nicht bezwingen. Vier Minuten später musste sich Flüeler wieder gegen einen guten Schuss des Fribourgers wehren. Ab der 35. Minute fanden die ZSC Lions doch noch zu ihrem Spiel. Mike Künzle verpasste zunächst knapp, dann scheiterte Bärtschi an Nyffeler und Ryan Keller schoss wenige Zentimeter rechts am Tor vorbei. Dann ging Reto Schäppi von der Fribourger Verteidigung vergessen. Von Patrik Bärtschi angespielt traf er mit einem Direktschuss zum 2:2 Ausgleich. Zum Führungstreffer reichte es im Mitteldrittel für die Zürcher nicht mehr. Luca Cunti scheiterte mit seinem Versuch in der letzten Minute backhand knapp an Nyffeler.

Nicht verwunderlich, dass die Partie auch im dritten Drittel ausgeglichen war. Robert Nilsson hatte in der 51. Minute die Führung auf dem Stock. Auf der Gegenseite hatten die Lions Glüc, dass Tristan Vauclair der Torjubel im Hals stecken blieb. Dann musste Roman Wick für unerlaubten Körperangriff auf die Strafbank. Eine Strafe, die nicht viele im Stadion verstanden. Im Powerplay versuchte Benny Plüss, die Scheibe direkt aus der Luft zu verwerten und traf dabei Lukas Flüeler. Er musste für Behinderung ebenfalls auf die Strafbank. In der Schlussphase waren die Zürcher überlegen. Fribourg kämpfte verbissen, liessen nur wenige Schüsse bis zu Nyffeler durch. In der letzten Minute scheiterten Sprunger und Kwiatkowski an Flüeler. Die Verlängerung war die logische Folge.

Chris Baltisberger scheiterte in der 63. Minute aus der Drehung an Nyffeler. Dann erlöste Greg Mauldin die Fribourger mit einem Ablenker.

Schüsse aufs Tor: 32:35 (9:14, 11:14, 9:6, 3:1)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Flüeler (Ersatz: Boltshauser); Bergeron, Stoffel; Geering, Blindenbacher; Smith, Seger; Siegenthaler; Wick, Shannon, Baltisberger; Nilsson, Cunti, Keller; Schäppi, Trachsler, Künzle; Bastl, Fritsche, Bärtschi; Malgin.

HC Fribourg-Gottéron Nyffeler (Ersatz: Conz); Kwiatkowski, Ngoy; Schilt, Kamerzin; Helbling, Huguenin; Brügger, Montandon; Plüss, Dubé, Sprunger; Monnet, Hasani, Mottet; Tambellini, Pouliot, Mauldin; Vauclair, Ness, Fritsche.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Schnyder, Neuenschwander, Tabacek, Zangger und Senteler (überzählig).

HC Fribourg-Gottéron ohne Abplanalp, Bykov, Jeannin (verletzt) und Wirtanen (überzählig).

20. Lattenschuss Kwiatkowski

21. Pfostenschuss Kwiatkowski

32. Pfostenschuss Helbling

59:05 Time-out HC Fribourg-Gottéron