Kann oder will Genf Lausanne nicht bezwingen?

Von David Leicht

Trotz deutlicher Überlegenheit über weite Teile des Spieles hinweg schenkt Genf-Servette das heutige Spiel gegen den Lausanne HC schlichtweg ab, die Gäste gewinnen mit 3:2 dank eines Lucky Punch kurz vor Ende. Genf-Servette zeigte sich in der Chancenauswertung ein weiteres Mal desolat.

Das Lausanne den Genfern nicht liegt, ist seit letzter Saison bekannt. Auch dieses Jahr kommen die Grenat gegen die Waadtländer nicht auf Touren, nach den zwei Niederlagen innert vier Tagen Ende September (notabene mit 1:8 Toren) setzte es heute Abend die dritte Niederlage ab.

Anders als in den bisherigen Spielen war es aber diesmal das Team von Chris McSorley, dass das Spiel deutlich dominieren konnte, aber sich wiederum im Abschluss unglaublich ineffizient zeigte. Zwar konnte das Heimteam in der 9. Minute durch einen verdeckten Schuss des Genfer Verteidigers Daniel Vukovic in Führung gehen, doch sogar dieser magere Lohn für die immensen Bemühungen im Startdrittel wurde egalisiert: Nach einer Genfer Unkonzentriertheit in den letzten Sekunden des Startdrittels glich Etienne Froidevaux 3.7 Sekunden vor dem Tee aus dem nichts aus. Die Genfer hätten davor freilich zwei oder gar drei Treffer erzielen müssen.

Auch im Mitteldrittel drängten die Genfer konsequent auf das Gästetor, sündigten aber weiter im Abschluss. Es war im Gegenzug der äusserst effiziente LHC, der in der 28. Minute durch Topscorer Ossi Louhivaara gar in Führung gehen konnte. Zwar konnten die Genfer diese Führung nur sechs Minuten später wieder ausgleichen, der formstarke Kevin Romy traf im Powerplay, aber es sollte der letzte Lichtblick für die Genfer heute Abend sein.

Im Schlussdrittel nämlich folgte der dritte und vorerst letzte Akt des Genfer Dramas, wiederum dominierend, wiederum nicht fähig dies in Tore umzusetzen. Mit dem Kopf durch die Wand rennend liefen die Genfer dann 155 Sekunden vor Ende in einen Konter, bei dem Yannik Herren alleine auf Robert Mayer losziehen konnte und abgeklärt zum Siegtreffer verwertete.

Somit ist Genf wie schon vor Wochenfrist gegen Kloten nicht fähig, ein Spiel, das sie klar dominierten, zu gewinnen. Lausanne kommt zu einem überraschenden Vollerfolg in Genf, drei wichtige Punkte im unteren Tabellendrittel. Für die Genfer gibt es eigentlich nur zwei positive Punkte: Erstens konnte man heute das zähe Lausanner defensive Spielsystem oft knacken und kam zu vielen Torchancen. Und zweitens gibt es schon in fünf Tagen die Möglichkeit zur Revanche, der LHC gastiert am kommenden Mittwoch bereits wieder in der Les Vernets-Halle anlässlich des Swiss Ice Hockey Cups.