Geglückter Start ins Genfer Europa-Abenteuer

Von David Leicht

In einem Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe bezwingen die kompakteren und effizienteren Genfer die Frölunda Indians am Ende eher glücklich mit 4:3 Toren im Auftaktspiel der Gruppe C in der neuen Champions Hockey League (CHL).

Man nehme sie sehr ernst, die neue Europäische Liga, liess das Genfer Umfeld vor Beginn des ersten Ernstkampfes der Saison verlauten. Diesen Worten liessen die in schwarz auftretenden Genfer dann zu Beginn des Spieles gleich Taten folgen und Juraj Simek kam nach einem Abspielfehler in der Zone der Schweden schon nach einer halben Minute zur ersten Grosschance. Nach zwei überstandenen Genfer Unterzahlsituation machte es dann sein Captain in der 11. Minute besser: In seinem ersten Einsatz als Neo-Stürmer erzielte Goran Bezina nach mustergültigem Pass von Romain Loeffel die Führung für die Grenats in Überzahl.

Es entwickelte sich in der Folge ein ausgeglichenes Spiel und bei Spielmitte war die Genfer Führung eher schmeichelhaft: Immer wieder verstanden es die technisch starken Westschweden, deren Ensemble gänzlich aus nordeuropäischen Spielern besteht, die Genfer Abwehr in der neu vergrösserten Angriffszone einzuschnüren. Oft aber agierten die Göteborger zu wenig konsequent im Abschluss, oder wurden vom hervorragend spielenden Genfer Ersatztorhüter Christophe Bays, der den verletzten neuen Stammtorhüter Robert Mayer ersetzte, zurückgebunden. Auch war es augenfällig, wie viele Schüsse der Schweden von der blauen Linie das Genfer Tor links oder rechts verfehlten.

Die Genfer machten es indes besser: Ohne grosse Umwege zog in der 34. Minute Verteidiger Dario Trutmann direkt von der blauen Linie ab, und vor dem Gästetor konnte Roland Gerber nach zweimaligem Nachsetzten völlig frei zum 2:0 verwerten. Aber auf die Schweden kamen immer wieder zu guten Chancen, so auch kurz vor Ende des zweiten Drittels, als sie in doppelter Überzahl agieren konnten. Anstatt dass dies aber im Anschlusstreffer resultierte, konnte Genf mit Paul Ranger und Jonathan Mercier gleich zwei Mal alleine auf das Tor von Lars Johansson ziehen, wobei Letzterer eiskalt zum vorentscheidenden 3:0 verwerten konnte.

Viele der anwesenden 5'044 Zuschauer erachteten die Partie zum zweiten Tee dann vermutlich schon entschieden, aber den Sieg mussten sich die Genfer über Umwege verdienen: Nur wenige Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, als die Schweden im Powerplay verkürzen konnten und daraufhin klar den Ton angaben. Und prompt, als dann nach einem Genfer Angriff, bei dem Verteidiger Christian Marti sich etwas gar viel zumutete offensiv, die Indians im Gegenzug in der 50. Minute prompt den Anschlusstreffer erzielen konnten, wackelte die Genfer Defensive. Aber es war dann in genau in diesem heiklen Moment, in dem sich Genf heute Abend als die glücklichere zweier gleichstarken Mannschaften entpuppte: Entgegen des Spielverlaufes traf Chris Rivera in der 54. Minute nämlich zum 4:2, er konnte aus spitzestem Winkel einen unnötigen Abpraller des sonst starken Gästetorhüters Lars Johansson verwerten. Es sollte das entscheidende Tor in einer unterhaltsamen und intensiven Partie sein, zwar konnte Göteborgs Topscorer Mathis Olimb drei Minuten vor Schluss nochmals auf ein Tor verkürzen, zu mehr sollte es aber trotz immensem Druck auf das Tor von Christophe Bays zum Schluss für die Gäste nicht mehr reichen.

Somit startet Genf-Servette mit einem wichtigen Heimsieg in das europäische Abenteuer, ein Sieg der am Ende glücklich war. Dem Team von Chris McSorley wird es egal sein, neben dem Resultat war auch die wachsende Chemie eines verglichen zu letzter Saison stark veränderten Teams zu sehen. Bereits am Samstag zuhause gegen den EC Villacher SV gilt es, diese Tendenz im zweiten CHL-Gruppenspiel zu bestätigen.

Genf-Servette (SUI) - Frölunda Göteborg (SWE) 4:3 (1:0, 2:0, 1:3)

Vernets. - 5044 Zuschauer. - SR: Sindler (CZ) / Massy, Tscherrig / Rohrer.

Tore: 10:54 Bezina (Loeffel) 1:0. 33:12 Gerber (Rivera) 2:0. 39:36 Mercier (Ausschluss Romy!) 3:0. 40:27 Falth (Olimb, Johnsson / Ausschluss Romy) 3:1. 50:31 Backman (Johnsson, Stalberg) 3:2. 53:34 Rivera 4:2. 57:01 Olimb (Johnsson) 4:3.

Servette: Bays (Ersatz: Descloux); Vukovic, Ranger; Antonietti, Marti; Mercier, Loeffel; Truttmann; D'Agostini, Bezina, Romy; Simek, To. Pyatt, Ta. Pyatt, Rubin; Picard, Rod, Gerber; Kast, Traber, Rivera.

Frölunda: Johannsson (Ersatz: Fernstrom); Bohm, Fantenberg; Backman, Falth; Wikstrand, Gustafsson; Persson; Stalberg, Figren, Widestrom; Janmark, Kahnberg, Lehkonen; Gortz, Olimb, Johnsson; Axelsson, Karlsson, Lasu.

Bemerkungen: Time-outs: 54:56 Frölunda, 56:41 Genf-Servette.

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Donnerstag, 21. August 2014

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