Chancen waren Mangelware

Von Patrik Gattlen

In einem Spiel das von vielen Strafen geprägt war musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. Hier waren die Visper der glückliche Sieger. Brunold traf nach 1:54 in der Verlängerung.

Das Spiel hielt von Anfang an, was es von der Affiche her versprach. Mit viel Tempo und körperbetont gingen beide Mannschaften von Anfang an ans Werk. Bereits nach gut zwei Minuten musste ein Jurassier auf die Strafbank. Doch statt Profit aus dieser Situation zu holen, musste nur 25 Sekunden später Schüpbach ebenfalls raus. Ein Spieler von Ajoie entwischte in Unterzahl und Schüpbach konnte sich nur noch mit einem Haken helfen. Dahin war die Chance früh in Führung zu gehen. Bei nur noch acht Spielern auf dem Feld hatten die Jurassier mehr vom Spiel. Eigentlich dachten fast alle, dass Schoder einen Schuss unter seinem Handschuh begraben hatte, doch Desmarais sah die Scheibe freiliegend und traf zum 0:1 nach gut vier Minuten. Visp war nun geweckt. Tremblay eroberte sich nicht mal zwei Zeigerumdrehungen später die Scheibe, spielte auf Forget und dieser schoss. Den Abpraller erbte wiederum Tremblay zum 1:1 Ausgleich. Nun lebte das Spiel von vielen Emotionen. Schüpbach musste ein zweites Mal raus und bekam zur kleinen Strafe noch eine Disziplinarstrafe von 10 Minuten aufgebrummt wegen Reklamierens. Nach knapp 14 Minuten machte Desmarais seinem schlechten Ruf alle Ehre und kassierte mit einem Check gegen den Kopf von Heynen eine 5-Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Ein hartes Verdikt gegen die Jurassier, aber nicht anders als logisch. Wiederum konnten die Visper keinen Nutzen aus dieser Überzahl ziehen. Ein dummer Wechselfehlerbüsste das Schiedsrichtertrio richtig mit einer weiteren Strafe. So gingen beide Mannschaften mit einem Tor in die Kabine.

Ausser vieler Strafen und einem Tor für den Gast hatte das zweite Drittel nicht viel zu bieten. Sechs kleine Strafen gegen Visp und vier gegen Ajoie zierten das Statistikblatt im zweiten Drittel. Es schien, als hätte Schiedsrichter Peer das Geschehen nicht immer ganz im Griff. In der 29. Minute waren es wiederum die Gäste, welche vom Platz auf dem Eis profitierten. Stucki erzielte die erneute Führung für Ajoie. Der Rest des Drittels war zwar umkämpft, aber ohne jegliche Torchancen auf beiden Seiten.

Der EHC Visp war im letzten Drittel gefordert. Doch eine Reaktion liess auf sich warten. Es waren eher die Gäste, welche dem entscheidenden Treffer näher waren, als die Visper dem Ausgleich. Das Spiel plätscherte nur so vor sich hin. Den Vipern bot sich in der 54. Minute die Chance zum Ausgleich. Stämpfli musste auf Seiten der Gäste auf die Strafbank. Forget schickte Tremblay mit einem weiten Pass und dieser bezwang Mischler zum zweiten Mal an diesem Abend zum Visper Ausgleich. Nur gerade 23 Sekunden dauerte die Strafe gegen die Gäste ehe die Visper erfolgreich waren. Trotz mehreren Strafen auf beiden Seiten konnte keine der Mannschaft in der regulären Zeit die Entscheidung erzwingen.

Die Verlängerung musste die Entscheidung bringen. Brunold war der Torschütze des Siegestreffers für die Visper nach 1:54 Minuten in der Verlängerung.

EHC Visp – HC Ajoie 3:2 n.V. (1:1; 0:1; 1:0;1:0)

Litternahalle; 2817 Zuschauer

Peer; Micheli, Schüpbach

5. Desmarais (4:4) 0:1; 7. Tremblay (Forget) 1:1; 29. Stucki (Mottet, Hauert) (4:4) 1:2; 54. Tremblay (Forget) (5:4) 2:2; 62. Brunold (Triulzi) 3:2

EHC Visp: 11x2‘; 1x10‘ (Schüpbach)

HC Ajoie: 7x2‘; 1x5‘ (Desmarais)

EHC Visp: Schoder; Heldstab, Eicher, Brem, Forget, Tremblay; Schüpbach, Mettler, Dolana, Brunold, Triulzi; Heynen, Rüegg, Altorfer, Kuonen, Furrer; Heldner, Witschard, Zeiter, Donati, Joss

HC Ajoie: Mischler; D’Urso, Orlando, Barras, Roy, Vauclair; Fey, Hauert, Mottet, Desmarais, Stucki, Hostettler, Stämpfli, Icir, Mäder, Lüthi; Matti, Oudelet, Schmutz, Falett, Neff

Bemerkungen: Visp ohne Anthamatten und Keller (beide verletzt), Ajoie ohne Schlapbach und Erard (beide verletzt);