Wie gewonnen, so zerronnen

Von Martin Merk

Die EHC Basel Sharks setzen sich dank einem 6:4-Auswärtssieg gegen den HC Thurgau vom Strich ab. Die Thurgauer dagegen bleiben vier Punkte unter dem Strich klassiert, obwohl sie gegen Basel nahe dran waren.

Der HCT schien das Spiel bereits im Startdrittel aus der Hand zu geben. Die Basler reissten zu Spielbeginn das Zepter an sich, wähernd Thurgau hinten unsicher wirkte und Paulo Ardizzone zu viele Abpraller zuliess. Nach drei Minuten brachte Justin Mapletoft mit einem Rebound in Führung und nach sieben Spielminuten setzte Dario Gartmann noch einen drauf, als er einen Schuss Jonathan Roys abgewehrt sah und herzhaft auf den verwaisten Puck schoss.

Thomas Dommen vermochte zwar kurze Zeit später durch ein Kontertor zu verkürzen, doch in der 17. Minute stellten die Basler den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Die Basler lauerten auf Abpraller, doch bei einem vermeintlich haltbaren Weitschuss Michel Fähs ging die Scheibe gar direkt rein.

Die Thurgauer gaben sich jedoch nicht so schnell geschlagen und machten nach der Pause Druck, zwangen die Basler zu vielen Strafen. Fadri Lemm verkürzte nach fünf Minuten mit einem Powerplay-Tor. In der 30. Minute musste Tassilo Schwarz für ein unnötiges Beinstellen auf die Strafbank und nur 13 Sekunden später stand es 3:3 als Andreas Küng ein klasse Kurzpasspiel mit Schefer und Maloney abschloss.

Wenig später verhinderte nur noch der Pfosten eine Thurgauer Führung, doch dies holte Küng mit seinem zweiten Treffer in der 36. Minute durch ein Kontertor nach.

Im Schlussdrittel folgte allerdings die nächste Wende, diesmal zu Gunsten der Basler. Nach drei Minuten glänzte Roy erneut als Vorlagengeber und spielte von hinter der Torlinie Mapletoft an, der zum Ausgleich traf.

Roy verpasste kurze Zeit später mit einem Schuss über die Lattenkante gar den Führungstreffer, doch in der 49. Minute ging ein weiterer Schuss von der blauen Linie, diesmal von Julien Bonnet, rein.

Diesmal kamen die Thurgauer nicht mehr ran. Roy vollendete seine Show mit einem Treffer ins leere Tor 30 Sekunden vor Spielende. Mit insgesamt fünf Punkten war es ein wahrlich royaler Auftritt für den sonst oft glücklosen Kanadier.

HC Thurgau – EHC Basel Sharks 4:6 (1:3, 3:0, 0:3)

Güttingersreuti, Weinfelden. – 972 Zuschauer. – SR: Wiegand; Huggenberger, Rohrer. – Tore: 3:32 Mapletoft (Roy, Weisskopf) 0:1. 8. 7:00 Gartmann (Roy, Mapletoft) 0:2. 8:07 Dommen (Helfer) 1:2. 16:43 Fäh (Scheidegger, Frunz) 1:3. 25:11 Lemm (Maloney, Schefer/Ausschluss Bonnet) 2:3. 29:48 Küng (Schefer, Maloney/Ausschluss Schwarz) 3:3. 35:31 Küng (Trachsler) 4:3. 42:45 Mapletoft (Roy) 4:4. 48:36 Bonnet (Roy) 4:5. 59:30 Roy (Bonnet, Gartmann/ins leere Tor) 4:6. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Thurgau, 5-mal 2 Minuten gegen Basel.

Thurgau: Ardizzone; Wollgast, Helfer; Keller, Jaag; Steiner, Schefer; Suter; Maloney, Lemm, Küng; Rossi, Nüssli, Brem; Trachsler, Dommen, Bahar; Rohner, Roos.

Basel: Croce; Schäublin, Meier; Scheidegger, Fäh; Bonnet, Weisskopf; Gfeller; Mapletoft, Roy, Gartmann; Schnyder, Schwarz, Frunz; Wittwer, Schirjajew, Voegele; Incir, Mäder, Montandon.

Bemerkungen: Basel ohne Falett, Heinis, Marolf, Pienitz, Plavsic, Wright (alle verletzt), Korhon (überzähliger Ausländer) und Baur (überzählig/Regio-Team). – 58:55 Time-out Thurgau, von 59:17 bis 59:30 ohne Torhüter.