Dank einem finale furioso drehten die Bianconeri ein schon verlorenes Spiel in extremis!

Von Maurizio Urech

Nach dem 2:5 sahen die Gäste schon wie die sicheren Sieger aus, doch dank 4 Toren in den letzten 9 Minuten gelang den Bianconeri ein unglaubliches Comeback

Nach dem Overtime Sieg im Derby gestern Abend in der Valascia, der das definitive aus im Rennen um einen Playoff-Platz der Bianconeri brachte, musste Mc Namara heute erneut auf Nummelin verzichten, Kamber spielte an seiner Stelle in der Verteidigung und Hennessy komplettierte den Sturm, auch Pellettier nahm einige Aenderungen nach der Niederlage in Genf vor.

Das Spiel begann mit je einem Powerplay-Tor auf beiden Seiten, zuerst profitierte Jeannin von einem Abpraller nach einem Schuss von Heins um die Gäste in Führung zu schiessen, während auf der Gegenseite Bouque nach einem schönen Zuspiel von Genoway zum 1:1 ausgleichen konnte. In der 10 Minute lancierte Conne Kostovic der alleine vor Huet scheiterte, und 30 Sekunden später waren es erneut die Gäste die jubeln konnten, nach einem Schuss von der blauen Linie, reagierte Jeannin am schnellsten und schoss die Gäste erneut in Führung. In der 15. Minute vergab Domenichelli eine Chance nachdem er von einem Abwehr-Fehler profitieren konnte, während auf der Gegenseite ein Querpass von Sprunger Bykov fand der mit seinem Direktschuss Aebischer keine Chance lies, und die Gäste gingen mit einem Zweitore-Vorsprung in die erste Pause.

Zu Beginn des zweiten Drittels waren es die Gäste welche ganz klar den Ton angaben, und zu diversen Chancen kamen um das Spiel definitiv zu entschieden, die grösste Vergab Collenberg in der 8. Minute alleine vor Aebischer. Mc Namara entschied sich in der Folge Kamber wieder im Sturm spielen zu lassen, an seiner Stelle verteidigte Profico. In der 12. Minute nach der ersten Lugano Chance im Mitteldrittel einem Backhand-Schuss von Sannitz, gewann Kamber das folgende Bully, und Profico überraschte Huet mit seinem Schuss von der blauen Linie, sein erstes Tor in der NLA. Doch die Freude der Bianconeri war von kurzer Dauer 140 Sekunden später konnten die Gäste erneut jubeln, Melin lies man zuviel Spielraum und Hasani versenkte den Puck zum 2:4.

In der Anfangsphase des letzten Drittel kontrollierten die Gäste das Spiel souverän, standen hinten kompakt, und bei der ersten Gelegenheit einem Powerplay schlugen sie zu, einen Querpass von Sprunger verwertete Plüss zum 2:5 und damit war das Spiel gelaufen, und auch das Tor von Reuille der 2 Minuten später in zwei Anläufen Huet zum 3:5 bezwingen konnte, änderte nichts daran…. umso mehr als die Gäste kurz darauf erneut in Ueberzahl spielen konnten, zuerst rettete Aebischer gegen Sprunger, kurz darauf traf der gleiche Spieler aus einem Gewühl heraus nur den Pfosten, dann scheiterte Plüss aus kurzer Distanz erneut an Aebischer. Nach dem darauffolgenden Anspiel leisteten sich die Gäste einen Flüchtigkeitsfehler und verloren die Kontrolle über die Scheibe, T. Vauclair lancierte Ulmer der alleine auf Huet zulief und er bezwang diesen mit einem schönen Backhandschuss zum 4:5, und damit war die Partie neu lanciert, und als 4 Minuten später Kamber ein Face-off in der offensiven Zone gewann kam die Scheibe zu J. Vauclair der mit seinem Schuss zum 5:5 ausgleichen konnte, Domenichelli hatte Huet die Sicht genommen und trotz der Proteste von Huet wurde das Tor nach Videostudium gegeben. Die 59. Minute sollte die Entscheidung bringen, zuerst konnte Plüss von einem verlorenen Puck profitieren und alleine auf Aebischer zulaufen, doch der Lugano Goalie rettete zweimal in Extremis, dann schnappte sich J. Vauclair den Puck mit seinem Rush kam er bis vors Tor der Gäste wo Sprunger die Scheibe nur ungenügend abwerte, Hennessy schnappte sich diese und bezwang mit einem platzierten Schuss in die Hohe Ecke Huet zum vielumjubelten 6:5! Auch wenn die Gäste daraufhin während 45 Sekunden ohne Torhüter spielten und Pellettier noch sein Time-out nahm, konnten sie das Spiel nicht mehr ausgleichen.

Die Gäste müssen sich an der eigenen Nase nehmen, man vergab in fahrlässiger Weise 3 wichtige Punkte, doch offenbar war man sich seiner Sache nach dem 2:5 zu sicher und lies in der Konzentration nach, was sich bitter rächte. In dieser Saison haben wir die Spieler des HC Lugano zu recht öfters kritisiert, doch diesmal gehört der ganze Kredit Ihnen, man sah dass einige Spieler nach dem Vorabend Müde waren, man wusste dass man keine Chance mehr hatte sich für die Playoffs zu qualifizieren, doch man kämpfte bis zum Schluss und wurde mit drei Punkten belohnt, schon am Vorabend konnte man nach einem 2-Tore Rückstand gewinnen, diesmal sogar nach einem solchen von 3-Toren. Vor allem mental sind diese zwei Siege enorm wichtig.

Hier noch die Impressionen von Mike McNamara

„wir müssen ehrlich sein, während 40 Minuten haben wir schlecht gespielt, die Spieler waren nach dem gestrigen Sieg vor allem mental müde, auch ich persönlich war nach dem Spiel völlig leer. Zum ersten Mal seit ich Coach bin musste ich in der ersten Drittelspause laut werden, denn wir haben am Laufmeter die falschen Entscheidungen getroffen und den Gästen viele Turn-over zugestanden welche diese prompt ausgenützt haben, wenn man schon Müde ist, dann soll man einfach spielen. Schon vor dem Spiel hatte ich mit Patrick Fischer abgesprochen dass ich falls es nicht gut laufen würde, Kamber wieder in den Sturm stellen werden und Profico der ausgeruhte Beine hatte an seiner Stelle in der Verteidigung spielen lassen, trotz aller Probleme muss ich meinen Spielern ein Kompliment aussprechen, sie haben nie aufgehört zu kämpfen und sind dafür am Schluss belohnt worden. Jetzt gilt es diesen Schwung für die letzten Spiele und für die Playouts mitzunehmen damit wir mit einem positiven Gefühl eine negative Saison abschliessen können, jetzt wollen wir unbedingt den 9. Platz der uns den Heimvorteil sichert. Während der Pause werden wir an der Kondition und an einigen Details arbeiten“

Torschüsse

19 – 28 (7 – 9, 4 – 10, 8 – 9)

Bemerkungen

35’05 Pfostenschuss von Murray

38’09 Pfostenschuss von Bykov

52’20 Pfostenschuss von Sprunger

Gotteron von 59’15 – 60’00 ohne Torhüter

59’28 Time-out Gotteron

Best player

HC Lugano Leandro Profico

Fribourg-Gotteron Sandy Jeannin