Davos kannte gegen die Tigers keine Gnade

Von Roland Jungi

Obschon die Emmentaler mit dem frühen Führungstor aufzeigten, dass sie sich zu Recht die Teilnahme an den Play-Off Spielen erspielten, liessen die Bündner danach keine Zweifel aufkommen, wer Herr im Hause ist: das Team von Trainer Arno del Curto! Obschon ersatzgeschwächt nach Langnau gereist, dies gilt übrigens auch für die Tigers, erteilte Davos den Emmentalern in Sachen Effizienz eine Lehrstunde zum 6:1-Auswärtssieg.

Für einmal herrschten im ausverkauften Ilfisstadion nicht die Farben gelb-rot vor, sondern grün! Da sich die SCL Tigers erstmals für die Play-Offs qualifizieren konnten, spielte das Team von Chefcoach John Fust in Grün. Dies aus folgendem Grund: Wer sich im Teletext in den letzten Wochen in der National League A einloggte, konnte bei Fans der Emmentaler kaum erwarten, wann dies auch bei ihren Lieblingen der Fall sein sollte. Nach dem Auswärtssieg vor Wochenfrist in Rapperswil war es soweit. Im „antiquierten“ Teletext tauchten die SCL Tigers in grün auf. Vor dem Spiel sagte Ruedi Zesiger, der Geschäftsführer der Emmentaler, dass dies der letzte Tag in der bereits mehrmals erwähnten Farbe ist. „Damit haben wir die Volksseele getroffen!“ führte der GF weiter aus. Aufgepasst: Wer Interesse an den heutigen Matchleibchen hat, kann dies mittels einer Versteigerung ab dem kommenden Montag, 31. Januar 2011, auf der Homepage der Langnauer, www.scltigers.ch, tun und auf dieser die nötigen Informationen dazu abholen.

Das Spiel gegen die Steinböcke begann für die Emmentaler beinahe nach Mass. Davos lud die Tigers zum Toreschiessen ein. Brooks, auf Zuspiel von Top Scorer Iggulden, schoss ein Traumtor und erwischte Goalie Genoni mit einem Beinschuss bereits in der zweiten Minute. Im weiteren Verlauf des Startdrittels bekamen die Gäste zusehends Oberwasser, nachdem die Tigers gute Möglichkeiten ausliessen. Der Ausgleich in der 15. Minute durch Top Scorer Bednar, Murphy drückte die Strafbank, war verdient. Der Tscheche in Diensten der Davoser, erwischte Goalie Conz mit einem satten, platzierten und unhaltbaren Schuss in Lattenkreuz.

Im Mittelabschnitt verpassten die Langnauer die Möglichkeit, im Power-Play in Führung zu gehen. Forster und Gustafsson lieferten sich eine Keilerei, bei welcher der ehemalige ZSC-Spieler zwar siegte, aber dennoch für vier Minuten in die Kühlbox wanderte. Kurz vor Spielhälfte schoss Sciaroni, völlig freistehend, die erstmalige Davoser-Führung. Das Team von Coach Fust produzierte zu viele Scheibenverluste. Wie clever dies die Bündner zu nutzen wussten, zeigte das Team von Trainer Del Curto mit einem Doppelpack kurz vor dem zweiten Sirenenton. Forster und Grossmann trugen sich in die Skorerliste ein.

Davos, der ehemalige Meister, kannte im letzten Abschnitt mit den Tigers kein Erbarmen. Zwischen der 44. und 47. Minute schraubten die Gäste das Skore auf 1:6 hinauf. Guggisberg, der ehemalige Langnauer, sowie Taticek sorgten für klare Verhältnisse. Del Curto konnte sich gar erlauben Leonardo Genoni, seinen Keeper und gleichzeitig bester Spieler seines Teams, durch Backup Torhüter Giovannini zu ersetzen. Dieser wurde bis zum bitteren Ende für die Tigers nicht bezwungen, sodass die Davoser mit einem hohen, letztlich ungefährdeten 6:1-Auswärtssieg die Heimreise antreten durften.

SCL Tigers - Davos 1:6 (1:1, 0:3, 0:2).

Ilfisstadion. - 6550 Zuschauer (ausverkauft!). - SR Massy; Fluri/Müller.

Tore: 2. Brooks (Iggulden) 1:0. 15. Bednar (Back, Steinmann / Ausschluss Murphy) 1:1. 29. Sciaroni (Taticek) 1:2. 39. Forster (Bednar) 1:3. 40. (39:40) Grossmann (Marha, Bednar) 1:4. 44. Guggisberg 1:5. 47. Taticek (Guerra) 1:6.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Tigers; 7-mal 2 Minuten gegen Davos.

SCL Tigers: Conz; Schilt, Murphy; Lüthi, Reber; Flückiger, Cook; Simon Moser, Gustafsson, Schild; Haas, Iggulden, Brooks; Claudio Moggi, Bucher, Lindemann; Rexha, Gerber, Adrian Steiner.

HC Davos: Genoni (ab 49:41 Giovannini); Stoop, Forster; Ramholt, Grossmann; Back; Guggisberg, Steinmann, Taticek; Bednar, Marha, Sejna; Sciaroni, Rizzi, Dino Wieser; Marc Wieser, Joggi; Untersander, Guerra.

Bemerkungen: Tigers ohne Lemm, Sandro Moggi, Genazzi, Pelletier, Helfenstein (alle krank), Lardi, Christian Moser, Daniel Steiner, Camenzind (alle verletzt). Davos ohne Sykora (krank), Reto und Jan von Arx, Dario Bürgler, Tallarini (alle verletzt).

Best-Players: Tigers: Roman Schild; Davos: Leonardo Genoni.