Kloten gewinnt in Overtime

von Christian Wassmer

Im ausverkauften Klotener Schluefweg bezwang ein fehlerhaft spielendes Kloten das stärkste Auswärtsteam der Liga mit 3:2. Das Score wurde bereits nach 69 Sekunden durch den Klotener Lindemann eröffnet, Davos glich dreieinhalb Minuten später durch Christen aus und ging in der 15. Minute durch Nash in Führung. Eine Führung, welche bis zwei Minuten vor Schluss stand hielt. Bärtschi hiess der Ausgleichstorschütze. Nach 2 Minuten Zusatzspielzeit erzielte Klotens Topscorer Kimmo Rintanen Neo-Nationalgoalie Hiller den viel umjubelten Siegtreffer.

Das Duell der beiden Teams der Stunde - Kloten und Davos gewannen jeweils 7 der letzten 10 Spiele - begann besser für das Team, welches um einen Playoffplatz kämpft. Sven Lindemann konnte bereits nach 69 Sekunden Neo-Nationalgoalie Jonas Hiller zum ersten Mal bezwingen. Dass "Mr. Shutout" (bereits 7 Shutouts diese Saison) nicht vorteilhaft aussah, war dem nun zwölffachen Saisontorschützen Lindemann wohl weniger wichtig. Davos liess sich davon jedoch nicht beeindrucken: dreieinhalb Minuten später bezwang Björn Christen mit seinem ersten Saisontreffer und einem haltbaren Handgelenkschuss Tobias Stephan im Klotener Tor. In der Folge neutralisierten sich die beiden Teams. In der 15. Minute sorgte Rick Nash mit Saisontor Nummer 24 für die Führung für die Bündner. Dass sich an diesem Spielstand bis zur 58. Minute nichts änderte, hatte mehrere Gründe. Zum einen hexte im Davoser ein starker Jonas Hiller, der sämtliche Chancen der Flyers bis zu diesem Zeitpunkt zu nichte machte. Andererseits machten die Klotener zu viele Fehler im Spielaufbau, entwickelten zu wenig Zug zum Tor und schossen zu wenig auf selbiges. Davos tat nicht viel fürs Spiel, agierte aus einer sicheren Defensive heraus und war stets mit ihren blitzschnell vorgetragenen Kontern gefährlich. Höhepunkt des lauen Mitteldrittels war eine kleine Massenraufferei mit je 3 kleinen Strafen in der 35. Minute. Daneben blieb am ehesten in den Köpfen der 7561 Zuschauern im ausverkauften Schluefweg das vermeintliche 3:1 durch von Arx hängen. Jedoch anstelle einer eventuellen Vorentscheidung resultierte ein (erfolgloses) Klotener Powerplay.

Auch in den Schlussabschnitt starteten die beiden Teams verhalten. Ab der 50. Minute ging die Post wieder ab. Kloten spielte während 1 Minute in doppelter Überzahl. Und diesmal brannte es lichterloh vor Hiller. Doch Rintanen, Pittis, Tanabe und Co. brachten die Scheibe nicht über die Linie. Erst als die meisten Zuschauer nicht mehr mit einem Klotener Tor rechneten, profitierte Patrik Bärtschi von einem Fehler in der Davoser Hintermannschaft. Dies zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Er bezwang Hiller mit einer knallharten Direktabnahme. Unhaltbar! Doch es kam noch besser für die Zürcher. Rintanen wurde komplett vergessen. Er konnte alleine auf das Davoser Tor ziehen - er liess sich nicht zweimal bitten und bezwang Jonas Hiller dank einer schönen Körpertäuschung.

Die Kloten Flyers haben sich diesen Sieg redlich verdient. Davos machte zu wenig fürs Spiel, spielte sehr defensiv nach ihrer etwas glücklichen Führung und wurde je länger das Spiel dauerte vom Klotener Vorwärtsdrang und Willen zu Fehlern und Strafen gezwungen. Somit bleiben die Flyers weiterhin einen Punkt vor dem SC Bern und gut im Rennen um einen Playoffplatz.